SG Sonnenhof Großaspach und TSG Backnang: Fit für Aufstiegsrennen und Abstiegskampf?

Um die goldene Ananas spielen andere Vereine, für Großaspach und Backnang geht es in der Fußball-Oberliga ab Anfang März um die Wurst. Die SG schielt auf die Regionalliga, die TSG kämpft ums Drinbleiben. Mit den Tests am Samstag biegt die Vorbereitung auf die Zielgerade ein.

Mert Tasdelen (am Ball) und die TSG wollen große Sprünge machen, um drinzubleiben. Marco Manduzio und die SG werden versuchen, an den Kickers dranzubleiben. Foto: Alexander Becher

© Alexander Becher

Mert Tasdelen (am Ball) und die TSG wollen große Sprünge machen, um drinzubleiben. Marco Manduzio und die SG werden versuchen, an den Kickers dranzubleiben. Foto: Alexander Becher

Von Steffen Grün

Während die TSG mit 21 Punkten Viertletzter ist und um den Klassenerhalt bangt, ist die SG Sonnenhof mit 44 Zählern als Zweiter der große Favorit auf den Einzug in die Aufstiegsrunde und zugleich der letzte verbliebene Verfolger der Stuttgarter Kickers. Zwei Wochen bleiben den Teams, um sich das Rüstzeug für die letzten 14 Partien zu holen. Vor den Tests am Samstag (in Backnang wird um 13 Uhr der Regionalligist VfB Stuttgart II erwartet, in Großaspach kreuzt um 14 Uhr der Ligarivale Nöttingen auf) ist es Zeit für eine kleine Bestandsaufnahme.

Was hat sich in der Winterpause personell getan? Dass der Vertrag mit Manuel Konrad auf Wunsch des Routiniers aufgelöst wurde, „ist schon ein Verlust für uns“, sagt SG-Coach Evangelos Sbonias: „Er war unser Kapitän und vor der Saison als Stütze eingeplant.“ Diese Rolle konnte der 34-Jährige aber nur noch sporadisch ausfüllen, weil der Körper zu oft streikte. Insofern dürfte der Abgang aufzufangen sein, zumal mit Marlon Dinger der bereits vor der Runde gesuchte Innenverteidiger gekommen ist und mit Anthony Mbem-Som Nyamsi ein vielseitiger Mittelfeldspieler verpflichtet wurde. Keine große Rolle spielten mit Yomi Scintu (Wacker Burghausen) und Zafer Sabuncu (FSV 08 Bissingen II) die weiteren Abgänge sowie mit Burak Alabas (TSV Ilshofen) und Ivanilson Guerra-Matias (Calcio Leinfelden-Echterdingen) die beiden verliehenen Talente.

Höchstens Ergänzungsspieler waren alle TSG-Abgänge: Baba Mbodji, Niklas Rössler (beide Ziel unbekannt) und Leon Sebastian (SV Allmersbach). Vom einzigen Zugang erhofft sich der neue Trainer dagegen einiges. „Er bringt gute Anlagen mit“, sagt Mario Klotz über Maximilian Kuchler. Der 22-Jährige ist anfangs entweder als Rechtsverteidiger eingeplant, weil Vincent Sadler ein Spiel gesperrt ist, oder ist eine Alternative im defensiven Mittelfeld, weil Kapitän Julian Geldner noch einige Wochen fehlt. Später ist die Innenverteidigung eine Option.

Wie geht es den Langzeitverletzten, wer fällt derzeit sonst aus? Längerfristige Ausfälle gibt es in Großaspach nicht, lediglich „die üblichen Wehwehchen in der Vorbereitung, nichts gravierendes“, so Sbonias. Das ist in Backnang anders. Michl Bauer, Julian Geldner, Philipp Zentler und Marius Weller sind noch kein Thema. Wieder fit ist Torwart Marcel Knauß, was im Abstiegskampf ein Trumpf sein könnte. Der 26-Jährige dürfte wieder die Nummer eins sein.

Wie lief die bisherige Vorbereitung? „Wir wollen genug Körner für den weiteren Verlauf der Runde im Tank zu haben“, verteidigt Aspachs Trainer sein strammes Programm, unter dem die Darbietungen in den Testspielen (7:0 gegen Breuningsweiler, 1:1 gegen Fellbach, 4:2 in Böblingen) etwas litten. „Die Jungs ziehen alle an einem Strang, das Zwischenfazit ist positiv“, betont sein TSG-Kollege: „Wir haben vor allem am System, an der Spielidee und Kompaktheit gearbeitet.“ Einige Ansätze waren beim 9:0 gegen Oppenweiler, beim 4:3 in Gmünd und beim 4:1 in Bonlanden zu erkennen.

Was sagen die Trainer zum Kader? Beide stellen ihren Sportlichen Leitern ein gutes Zeugnis aus. „Wir sind für die restlichen 14 Spiele gerüstet“, sagt Sbonias. „Der Kader ist stark genug, um die Klasse zu halten“, zeigt sich Klotz zuversichtlich.

Was ist in den letzten zwei Wochen vor dem Neustart geplant? „Es geht darum, dem Team die nötige Fitness und den taktischen Feinschliff zu verpassen“, kündigt Sbonias an. Auf die Partie am Samstag gegen Nöttingen folgt am Freitag darauf die Generalprobe beim VfB Stuttgart II. Auf die Erstliga-Reserve trifft Backnang bereits am Samstag, eine Woche später endet die Testspielreihe zu Hause gegen Schwäbisch Hall. „Jetzt geht es an den Feinschliff“, wählt Klotz dasselbe Wort wie sein SG-Pendant.

Wie sieht das Auftaktprogramm aus? „Sofort ein interessantes Duell“, sagt Sbonias über das Spiel in Pforzheim am Freitag, 3. März. Der Zweite beim Dritten, der aber neun Punkte weniger hat: „Pforzheim wird alles reinhauen, um vielleicht noch mal an uns heranzukommen“, glaubt der SG-Trainer, der mit seinem Team im März noch Oberachern und Mutschelbach erwartet und nach Ravensburg muss. „Sehr knackig“ sei das, das gilt fürs TSG-Auftaktspiel aber erst recht. Backnang empfängt am 4. März die Kickers. Erst gegen den Ersten, dann beim Letzten Freiburg – größer könnte der Kontrast kaum sein. „Wer in welcher Reihenfolge kommt, ist belanglos“, meint Klotz.

Was ist das Ziel in den verbleibenden 14 Saisonspielen? Drinbleiben, alles andere zählt für die TSG nicht. Beim Sonnenhof ist es ein wenig komplizierter. Sieben Punkte auf die Kickers aufzuholen, ist schwierig. Neun Punkte Vorsprung auf den Dritten sind ein Polster, aber kein Ruhekissen. „Wir wollen jedes Spiel gewinnen und schauen, was am Ende herauskommt“, sagt Sbonias.

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Erstellt:
16. Februar 2023, 11:30 Uhr

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