Keine Top Ten für Ski-Asse - Schmid dennoch happy

dpa Santa Caterina Valfurva. Deutschlands Skirennfahrer wollten in Santa Caterina die Top Ten attackieren. Das Ziel wurde knapp verfehlt. Für den Bundestrainer zählte vor allem die Angriffslust seiner Schützlinge. Die nächste Chance bietet sich am Sonntag - vielleicht aber auch erst am Montag.

Beendete den Riesenslalom in Santa Catarina auf Rang elf: Alexander Schmid in Aktion. Foto: Gabriele Facciotti/AP/dpa

Beendete den Riesenslalom in Santa Catarina auf Rang elf: Alexander Schmid in Aktion. Foto: Gabriele Facciotti/AP/dpa

Stefan Luitz rutschte mit hängenden Schultern im Tiefschnee neben der Piste ins Tal, Alexander Schmid schnaufte im Ziel erschöpft durch.

Deutschlands Skirennfahrer haben im Schneetreiben von Santa Caterina Valfurva den Weg in die Top Ten nicht gefunden. Die Allgäuer konnten im Riesenslalom ihre aussichtsreichen Positionen vor dem Finale nicht für Spitzenränge nutzen. Während Luitz' Angriff im zweiten Durchgang schon früh durch einen Ausfall beendet war, rutschte Schmid auf den elften Platz - er verbuchte das aber immerhin als Mut machenden Schritt nach vorne.

Der Sieg ging überraschend an den Kroaten Filip Zubcic, der mit einer Aufholjagd von Rang fünf nach vorne fuhr und den nach dem ersten Lauf führenden Zan Kranjec aus Slowenien um 0,12 Sekunden auf Platz zwei verwies. Dritter wurde der Schweizer Marco Odermatt (+0,30).

Die deutschen Starter verbesserten sich nach dem Saison-Start in Sölden und Rang 14 durch Luitz minimal. Nach einem starken Parallel-Event zuletzt in Lech/Zürs mit dem dritten Platz durch Schmid aber hatten sich die DSV-Athleten mehr vorgenommen für das Ersatzrennen für den in Val d'Isère abgesagten Riesentorlauf.

„Ich habe meine Leistung gezeigt“, resümierte der 26 Jahre alte Schmid in der ARD. Er tastet sich langsam nach vorne. „Mein Ziel sind die Top Ten, dem komme ich immer näher. Es fehlt nicht viel. Ich muss mit dem elften Platz super zufrieden sein und das bin ich auch.“

Auch Luitz gab sich „im Großen und Ganzen“ zufrieden - allerdings nur nach dem ersten Durchgang und dem zwischenzeitlichen 12. Platz. Im Finale wollte er beherzt angreifen; die Attacke aber war früh vorbei. Bei einem Rechtsschwung rutschte der Bolsterlanger weg und konnte sich auf dieser Piste mit dem vielen Neuschnee nicht mehr retten. Immerhin vermied Luitz einen gröberen Sturz und eine drohende weitere Blessur in seiner von Verletzungen geprägten Karriere.

„Schade“, sagte Bundestrainer Christian Schwaiger zum Ausfall seines Schützlings, „da ist ihm ein dummer Fehler passiert. Aber man muss riskieren, um nach vorne zu kommen. Nur so kommt man voran.“ Platz elf von Schmid, der erst im Sommer eine hartnäckige Virusinfektion auskuriert hatte, sei „okay, ein gutes Resultat“, betonte der Coach. Beide Starter hätten im ersten Lauf „eine super Leistung“ gebracht.

Dass diese nicht zu vorderen Plätzen reichte, lag auch an den relativ hohen Startnummern der zwei. Erstes Ziel ist es deshalb, noch früher starten zu dürfen und eine noch bessere Piste vorzufinden.

Die nächste Chance dazu haben Schmid, Luitz und der dritte DSV-Athlet Julian Rauchfuß, der 52. wurde, eigentlich am Sonntag. Da steht der zweite Riesenslalom in Santa Caterina auf dem Programm. Allerdings droht bei weiterem heftigen Schneefall in der Nacht eine Absage - so wie es am Samstag auch dem Super-G der Damen in St. Moritz ergangen war. Immerhin haben die Herren aber einen Plan B in petto: Laut Schwaiger ist der Montag als Ausweichtermin schon fix vorgesehen.

© dpa-infocom, dpa:201205-99-582075/4

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Erstellt:
5. Dezember 2020, 14:26 Uhr

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