Solskjaer glaubt an das Wunder

Der Trainer von Manchester United will trotz des 0:1 im Hinspiel den FC Barcelona rauswerfen

Barcelona /SID - Ole Gunnar Solskjaer ist kein Greenhorn. Der Mann weiß, wovon er spricht. „Es wird nicht entschieden sein, bevor wir nicht 90 Minuten im Camp Nou gespielt haben“, sagt der einstige Bayern-Schreck vor seiner Rückkehr mit Manchester United ins legendäre Stadion des FC Barcelona. An dieser historischen Stätte hatte der damalige Stürmer Solskjaer den Münchnern 1999 mit seinem Tor in der dritten Minute der Nachspielzeit den damals viel zitierten „Sekundentod“ versetzt – als Teammanager will er an diesem Dienstag (21 Uhr/Sky) im Viertelfinal-Rückspiel der Champions League das nächste Wunder von Barcelona schaffen.

Wie damals gegen den FC Bayern liegt United nun gegen Barca mit 0:1 zurück. Der spanische Meister um den deutschen Nationaltorhüter Marc-André ter Stegen und Superstar Lionel Messi hat wie Juventus Turin mit Cristiano Ronaldo im zweiten Viertelfinal-Duell (21 Uhr/DAZN) gegen Ajax Amsterdam die besseren Karten. „Barcelona verliert normalerweise nicht zu Hause“, weiß Solskjaer, „aber wir können dafür sorgen“. Wie im Achtelfinal-Rückspiel bei Paris St. Germain, als sein Team das 0:2 aus dem Hinspiel noch geradezu sensationell drehte (3:1). Ole Gunnar Solskjaer – allein der Name des Norwegers steht als Synonym für große Comebacks. „Ich glaube nicht an Schicksal, aber daran, dass du bekommst, was du verdienst“, sagte er. In einem großen Interview ergänzte er: „Ich werde Schmetterlinge im Bauch haben und kann es kaum erwarten, bis es losgeht. Das ist die größte Bühne...“

Und dort hatte er vor 20 Jahren seinen größten Auftritt, als er United nach dem nicht mehr erwarteten Ausgleich durch Teddy Sheringham (90.+1) mit der Rückennummer 20 zum Triple schoss. „Wir werden genau diese Bilder im Kopf haben“, sagt Mittelfeldspieler Juan Mata, „wie er das Tor gefeiert hat, den Jubel von Sir Alex Ferguson.“

Solskjaer werde in seiner Ansprache „sicher davon erzählen – und wir werden versuchen, den United-Fans dort eine weitere großartige Nacht zu bescheren“. Doch das wird wohl noch schwieriger als im Achtelfinale. „Barca ist nicht PSG“, sagt Romelu Lukaku, „sie sind auf einem anderen Niveau“. Zumal Messi nach seiner Nasenverletzung im Hinspiel und der Pause beim 0:0 der Barca-C-Elf in Huesca wieder dabei sein wird. Allerdings: Messi hat in keinem seiner jüngsten zwölf Viertelfinalspiele getroffen, seit dem Triumph 2015 schied Barca immer in dieser Runde aus.

Ganz anders sein ewiger Rivale Ronaldo: 41 seiner 125 Treffer in der Königsklasse erzielte der große Portugiese ab dem Viertelfinale (Messi: 16 von 108), den jüngsten im Hinspiel bei Ajax. Auch deshalb sagt Juve-Coach Massimiliano Allegri: „Wir haben guten Grund anzunehmen, dass wir ins Halbfinale kommen.“ Es werde aber „ein schwieriges Spiel gegen ein sehr beeindruckendes Team“. Wie stark sie sind, bewiesen die Niederländer im Achtelfinale, als sie Titelverteidiger Real Madrid nach dem 1:2 zu Hause im Santiago Bernabeu (4:1) auseinandernahmen. „Es ist noch nicht vorbei“, sagt Coach Erik ten Hag. Während Juve auf Giorgio Chiellini (Wade) verzichten muss und um Emre Can (Knöchel) bangt, droht Ajax der Ausfall von Frenkie de Jong (Oberschenkel).

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Erstellt:
16. April 2019, 03:12 Uhr

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