Sorgenfreier HCOB erhofft nächsten Coup

Handball-Drittligist will den Schwung von Dansenberg ins Heimspiel gegen die viertplatzierten Rhein-Neckar Löwen II mitnehmen

Mit dem Schwung des Auswärtssieges beim TuS 04 Dansenberg und befreit von den Sorgen des Abstiegskampfes wollen die Handballer des HC Oppenweiler/Backnang nun auch gegen den Tabellenvierten Rhein-Neckar Löwen II für eine Überraschung sorgen. Anwurf ist am Samstag um 20 Uhr in der Gemeindehalle in Oppenweiler.

Gegen die Rhein-Neckar-LöwenII das letzte Mal in dieser Saison für Oppenweiler/Backnang am Ball: Philipp Maurer. Er unterzieht sich danach einer Operation am Daumen, die dank des in Dansenberg vorzeitig gesicherten Ligaverbleibs nun schon früher stattfinden kann. Foto: A. Becher

© Tobias Sellmaier

Gegen die Rhein-Neckar-Löwen II das letzte Mal in dieser Saison für Oppenweiler/Backnang am Ball: Philipp Maurer. Er unterzieht sich danach einer Operation am Daumen, die dank des in Dansenberg vorzeitig gesicherten Ligaverbleibs nun schon früher stattfinden kann. Foto: A. Becher

Von Alexander Hornauer

Die Freude darüber, nach 27 von 30 Spielen einen Knopf ans Thema Nichtabstieg gemacht zu haben, ist bei HCOB-Trainer Matthias Heineke auch mehrere Tage nach dem Krimi im Pfälzer Wald noch zu spüren. Er sagt: „Wir sind über den Sieg in Dansenberg und den Klassenverbleib enorm erleichtert. Die Art und Weise war sehr stark. Wir haben gegen das beste Defensivteam der Liga unsere ganze Angriffsqualität auf den Platz gebracht.“ Oppenweiler/Backnang erreichte gegen den Tabellenzweiten als einziger Verein in beiden Spielen die 30-Tore-Marke.

Der Sieg in Dansenberg war von besonderer Güte, weil mit Marcel Lenz, Evgeni Prasolov, Jakub Strýc, Philipp Maurer und Jonas Frank fünf Spieler fehlten. Andere sprangen in die Bresche. Auch zwei, die in der bisherigen Saison wegen Verletzungen lange hatten zusehen müssen: Benjamin Röhrle machte ein klasse Spiel, erzielte zehn Tore und bereitete den Siegtreffer vor. Johannes Csauth traf bei seinem Comeback zweimal.

Dass am Sonntag auch die zweite Mannschaft den Klassenverbleib in der Württembergliga fixierte, machte das Wochenende für Heineke rund. „Es war für beide Teams personell keine leichte Runde, und da haben wir in der Rückrunde für beide Mannschaften das Beste draus gemacht und in beiden Spielklassen vorzeitig die Liga gehalten.“

Aber zurück zu Team eins: Gegen die Rhein-Neckar Löwen II kann der HCOB befreit aufspielen. In den drei ausstehenden Begegnungen, sagt Heineke, „sind wir zwar dreimal Außenseiter, aber wir wollen trotzdem weiter punkten, besonders zu Hause.“ Die Stärke in der Offensive soll dazu beitragen. Der Tabellenvierte (34:20) mit Wurzeln in Kronau und Östringen gilt als technisch versiert. „Die Duelle beider Teams waren zuletzt spannend und torreich“, erinnert sich der Coach. „Im Hinspiel haben wir unglücklich mit einem Tor verloren. Jetzt werden wir versuchen, uns zu revanchieren.“

Philipp Maurer wird dabei letztmals in dieser Runde für Oppenweiler/Backnang spielen. Der schon lange angeschlagene Außen wird danach am linken Daumen operiert. Der frühe Klassenverbleib bot nun die Option, von zwei Terminen den ersten zu wählen, der Flügelspieler kann dann schneller in die Vorbereitung einsteigen. Bei Marcel Lenz und Jonas Frank ist denkbar, dass sie in dieser Runde nochmals eingreifen. Für Evgeni Prasolov ist die Runde hingegen beendet. Einige Spieler, die sich in den letzten Wochen durchbissen, werden vielleicht etwas mehr Ruhe bekommen. Andere Spieler, die zuletzt nicht ganz so viel spielten, werden mehr Einsatzzeiten bekommen.

Wer beim Duell des HC Oppenweiler/Back- nang gegen die Rhein-Neckar-Löwen II nicht vor Ort ist, für den gibt’s morgen ab 20 Uhr unter www.bkz-online.de einen Liveticker.

Info
Auf- und Abstiege, Trainerwechsel und die Qualifikation für den DHB-Pokal

Die Tabellenspitze: Konstanz steht als Staffelsieger fest. Aufgestiegen ist das Team vom Bodensee damit noch nicht. Weil die Zweite Liga von 18 auf 20 Teams reduziert wird, dürfen nur drei von vier Meistern hoch. Die Südbadener müssen in zwei Aufstiegsspielen gegen Eisenach ran. Siegen sie, kann gefeiert werden. Verlieren sie, bekommen sie im Duell gegen den Verlierer der parallelen Partien zwischen dem Nord- (Hildesheim oder Rostock) und dem Westmeister (Krefeld) eine zweite Möglichkeit.

Der Abstiegskampf: Neben dem HCOB sicherte sich auch der VfL Pfullingen das Ticket für die neue Drittligarunde. Die Zahl der Kandidaten für die drei Abstiegsplätze wird kleiner. Konkret geht’s um die Frage: Wer begleitet den feststehenden Absteiger TVS 1907 Baden-Baden und die kaum noch zu rettende VTZ Saarpfalz in die Viertklassigkeit. Es läuft auf ein Fotofinish zwischen dem TV 08 Willstätt und dem TSV Neuhausen raus. Das Team aus der Ortenau hat einen Punkt mehr und das Nachholspiel gegen Kornwestheim in der Hinterhand.

Der Trainerwechsel eins: Beim TVS 1907 Baden-Baden trennte man sich kurz vor Rundenende von Trainer Ralf Ludwig. Allerdings nicht wegen Erfolglosigkeit. Bei einem Transfer eines TVS-Spielers zu Ludwigs künftigem Verein TuS Helmlingen sei etwas nicht sauber gelaufen, heißt es sinngemäß aus Sandweier. Aus Helmlingen heißt es, ebenfalls sinngemäß: Stimmt nicht.

Der Trainerwechsel zwei: Beim Gastspiel des TSV Neuhausen im Murrtal war’s noch ein Gerücht, ein paar Tage später beschlossene Sache. Trainer Eckard Nothdurft steigt beim Filderklub am Ende der Runde aus dem Zweijahresvertrag vorzeitig aus. Man wurde dem Vernehmen nach nie so richtig warm miteinander. Die Nachfolgersuche läuft.

Die vierten Ligen: In der Baden-Württemberg-Oberliga ist Blaustein mit vier Punkten Abstand vorn, die besten Chancen auf Rang zwei hat Plochingen. Auch Köndringen/Teningen, Konstanz II und Pforzheim/Eutingen sind noch im Rennen. An der Schwelle zwischen dritter und vierter Liga gibt es dieses Jahr eine Aufstiegsrunde. Von zwölf Teams werden in einer bundesweiten Ausspielung zehn Drittligisten ermittelt. Der baden-württembergische Meister bekommt es mit Bayernliga-Meister Bad Neustadt zu tun. Der Zweite spielt gegen den Ersten der Oberliga Nordrhein (vermutlich Dinslaken oder Ratingen). Die Sieger gehen hoch, die Verlierer bekommen in einer Dreierrunde eine weitere Chance. Hier gilt: Aus drei mach zwei. Auch der TV Hochdorf steht als Meister der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar vor der Rückkehr in die Drittklassigkeit, muss sich aber noch gegen den Hessenmeister (Kirchzell oder Bürgel) beweisen.

Die DHB-Pokal-Qualifikation: Die sechs bestplatzierten ersten Mannschaften dürfen kommende Runde am deutschen Pokalwettbewerb teilnehmen. Die Qualifikationsspiele, die am Ende der vergangenen Runde wenig Begeisterung auslösten, sind wieder abgeschafft. Mit Konstanz, Dansenberg, Pforzheim, Saarlouis und Horkheim stehen fünf Starter bereits fest. Fürstenfeldbruck muss als Achter noch die Konkurrenz aus Haßloch und Kornwestheim fürchten.

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Erstellt:
12. April 2019, 06:00 Uhr

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