Souveräne Leipziger vorn - Coutinho bringt Bayern auf Kurs

dpa Berlin. Eine Siegesserie hat RB Leipzig vorerst an die Tabellenspitze der Fußball-Bundesliga gebracht. Dank Philippe Coutinho findet der FC Bayern wieder zum Erfolgskurs. In Leverkusen ärgert sich das Bayer-Team über einen Spieler, der noch vor zwei Wochen der Held war.

Leipzigs Nordi Mukiele jubelt über seinen Treffer zum 3:0. Foto: Bernd Thissen/dpa

Leipzigs Nordi Mukiele jubelt über seinen Treffer zum 3:0. Foto: Bernd Thissen/dpa

RB Leipzig darf mindestens bis zum Sonntagnachmittag die Tabellenführung in der Fußball-Bundesliga genießen. Borussia Mönchengladbach muss in Wolfsburg gewinnen, um auch nach dem 15. Spieltag wieder vorne zu stehen.

Der FC Bayern zeigt sich von seinen letzten beiden Niederlagen bestens erholt, Borussia Dortmund beeindruckt in Mainz.

UNSTOPPBAR: Sechs Spiele, sechs Siege - die jüngste Serie von RB Leipzig ist beeindruckend. Auch beim 3:0 bei Fortuna Düsseldorf waren die Sachsen nicht aufzuhalten und stürmten zumindest für einen Tag an Borussia Mönchengladbach vorbei an die Tabellenspitze. „Wir haben hier einen sehr, sehr souveränen Auftritt hingelegt“, sagte RB-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff. Ob die Serie hält? Am Dienstag muss das Team von Trainer Julian Nagelsmann zum Tabellendritten Borussia Dortmund. So etwas nennt man ein Top-Spiel.

COUTINHO-SHOW: Die bisherige Zeit von Philippe Coutinho beim FC Bayern war eher wechselhaft. Seit dem Sommer ist der Offensivspieler vom FC Barcelona ausgeliehen, zu selten zeigte er seine außergewöhnlichen Qualitäten. Mit seiner Gala beim 6:1 gegen Werder Bremen verdrängte der 27-jährige Brasilianer mögliche Zweifel an ihm erst einmal. Ein Dreierpack in der 45., 63. und 78. Minute, dazu noch zwei Treffer vorbereitet - Coutinho brachte die Münchner fast im Alleingang wieder in die Spur. „Die Mannschaft hat sich für ihn von Herzen gefreut, dass er auf dem Platz so eine Leistung abgeliefert hat“, sagte Trainer Hansi Flick. „Drei Tore geschossen, zwei vorbereitet - das war einfach klasse!“

DISZIPLINLOS: Das 0:2 im Rheinderby beim Ortsnachbarn 1. FC Köln war für Bayer Leverkusen schon schlimm genug. Richtig sauer waren die Spieler des Werksclubs aber auf ihren Teamkollegen Leon Bailey. Vor zwei Wochen war er beim 2:1 in München als Doppel-Torschütze noch der Held. Nach seiner zweiten Roten Karte binnen sechs Wochen musste sich der 22 Jahre alte Stürmer einiges anhören. „Es ist nicht die erste Rote Karte, und ich erwarte da eine Entschuldigung“, sagte Kapitän Lars Bender im TV-Sender Sky. Bailey war in der 77. Minute nach einem Schlag gegen Kingsley Ehizibue des Feldes verwiesen worden. „Das geht überhaupt nicht, das ist völlig klar“, schimpfte Bender: „Da sind Jungs auf dem Platz, die sich 70 Minuten auskotzen und dann in der Folge zu neunt dagegenhalten müssen.“ Über die Gelb-Rote Karte für Leverkusens Aleksandar Dragovic (62.) sprach kaum jemand.

PREMIERE: Im dritten Versuch hat es geklappt. Nach seinem ersten Sieg als Trainer von Hertha BSC war Jürgen Klinsmann erleichtert. „Für die Mannschaft ist es enorm wichtig, da brauchen wir gar nicht drüber reden“, sagte der 55-Jährige nach dem 1:0 gegen den SC Freiburg. „Wir haben vor dem Spiel gesagt, dass wir die drei Punkte brauchen, egal wie.“ Darauf ausruhen können sich die Berliner nicht. Schon am 29. Dezember - statt zum 2. Januar - bittet Klinsmann seine Profis wieder zum ersten Training nach der Weihnachtszeit.

STATISTIK: Der Blick auf die Statistik ließ auch Borussia Dortmunds Trainer Lucien Favre lächeln. Durch das 4:0 seiner Mannschaft bei Mainz 05 weist der Schweizer bei 105 Zählern in 49 Bundesliga-Spielen einen Schnitt von 2,14 Punkten auf - und übertrifft Thomas Tuchel (2,09). „Das tut sehr gut“, sagte der vor wenigen Wochen noch umstrittene Favre zu der Bestmarke. In Mainz zeigte sein Team eine Klasse-Vorstellung und bestätigte als Tabellendritter mit dem dritten Liga-Sieg nacheinander den Aufwärtstrend.

WIEDERSEHEN: Trainer Steffen Baumgart hatte schon vor der Partie seines SC Paderborn gegen Union Berlin gesagt, dass die Begegnung für ihn „etwas Besonderes“ ist. Er war zwischen 2002 und 2004 für Union aktiv, kämpfte sich in die Herzen der Fans und und wohnt auch noch im Union-Stadtteil Köpenick. Da war das 1:1 gegen seinen alten Herzensclub das passende Ergebnis. Aber nicht nur deshalb war Baumgart zufrieden, auch wenn seine Mannschaft auf den letzten Tabellenplatz gerutscht ist: „Mehr war für uns heute einfach nicht drin, das muss man auch mal so ehrlich sagen. Von daher nehmen wir den einen Punkt gerne mit.“

AUSBLICK: Drei Tage nach dem Aus in der Europa League will Borussia Mönchengladbach nicht auch noch die Tabellenführung verlieren. Die Mannschaft von Trainer Marco Rose muss am Sonntag (15.30 Uhr) beim VfL Wolfsburg siegen, um sich Platz eins von RB Leipzig zurückholen. Eintracht Frankfurt beendet den Spieltag am Sonntag (18.00 Uhr) mit der Partie beim FC Schalke 04. Die Hessen sind in der Liga seit vier Spielen ohne Sieg, Schalke will in der Spitzengruppe bleiben.

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Erstellt:
15. Dezember 2019, 04:30 Uhr

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