Souveräner Heimsieg im Jubiläumsspiel

In der 1250. Partie auf Verbands- und DHB-Ebene schlagen die Drittliga-Handballer des HC Oppenweiler/Backnang die SG Köndringen/Teningen mit 38:28. Sie betreiben damit Wiedergutmachung für die Blamage beim Schlusslicht in Willstätt und festigen ihren Platz in der Spitzengruppe.

HCOB-Kreisläufer Alexander Schmid (am Ball) war von den Gästen selten zu stoppen und steuerte sechs Tore bei. Foto: Alexander Becher

© Alexander Becher

HCOB-Kreisläufer Alexander Schmid (am Ball) war von den Gästen selten zu stoppen und steuerte sechs Tore bei. Foto: Alexander Becher

Von Alexander Hornauer

Für die Drittliga-Handballer des HC Oppenweiler/Backnang war das 38:28 gegen den „ewigen“ Rivalen SG Köndringen/Teningen in doppelter Hinsicht wichtig. Zum einen, weil es ein würdiger Auftritt anlässlich des 1250. Spiels der Murrtaler auf der Verbands- und DHB-Ebene war. Zum anderen, weil sie damit die richtige Antwort auf die Pleite in Willstätt gaben und ihre Ambitionen auf eine Spitzenplatzierung untermauerten. Das Nachbarschaftsduell, zu dem der Tabellendritte am kommenden Samstag zum Fünften nach Horkheim fährt, ist ein Schlagerspiel.

HCOB-Coach Heineke moniert zu leichte Gegentore in der ersten Halbzeit

„Für einen Trainer gibt es natürlich einige Dinge, die man verbessern kann“, analysierte Wolfgang Klein, Oppenweilers Trainerlegende und Aufstiegsheld in den 80er-Jahren, die Partie auf seine ihm eigene zielsichere Art: „Aber es war schon ganz gut.“ So ähnlich wie bei einem seiner erfolgreichen Vorgänger klang es auch bei Matthias Heineke. „Heute ging es für uns nicht über Leichtigkeit, sondern über den Kampf“, betonte der aktuelle HCOB-Coach und verriet zunächst, was ihn störte: „In den ersten 30 Minuten haben wir noch ein paar zu leichte Gegentore kassiert.“ So viel zum Verbesserungsbedarf, nun zum Lob: „In der zweiten Halbzeit haben wir uns richtig freigespielt und auch wirklich schöne Tore erzielt.“

In der Anfangsphase ging der routinierte Rückraumspieler Ruben Sigle voran, mischte die Gästeabwehr mächtig auf. Die Einheimischen lagen außer beim Anpfiff und beim 1:1 stets vorne, die HCOB-Defensive wirkte wieder stabiler als zuletzt. Torwart Jürgen Müller zeigte sich erneut in Bestform und überzeugte mit vielen Paraden. Timm Buck, dessen Trefferquote aus dem Rückraum insgesamt gut war, sorgte mit dem 9:5 nach einer Viertelstunde zum ersten Mal für ein Polster von vier Toren. Darüber hinaus setzte Tobias Gehrke mit einem Treffer in doppelter Unterzahl einen wichtigen Impuls.

Zwei sehr frühe Rote Karten machten es den Gästen noch zusätzlich schwer

Köndringen/Teningen hatte Nackenschläge zu verkraften. Erst sah Jonas Lösch (5.) die Rote Karte, danach auch Julius Hoffmann (21.). Der eine hatte Philipp Maurer so gefällt, dass für den HCOB-Außenspieler das Match beendet war. Der andere foulte Florian Frank, der erst am Ende der Partie nochmals für einige Minuten mitmischte. Stattdessen kam Luis Villgrattner aufs Feld und feierte nach langer Verletzungspause sein Comeback. Für die letztlich komfortable 19:14-Pausenführung waren Tim Dahlhaus mit einem Rückraumtreffer und Jakub Strýc mit einem Wurf aus 33 Metern ins verwaiste gegnerische Gehäuse verantwortlich.

Nach dem Wechsel zogen die Murrtaler weiter davon. Kreisläufer Alexander Schmid setzte sich mehrmals gut in Szene. „Ihn haben wir gar nicht in den Griff bekommen“, konstatierte SG-Trainer Michael Schilling. Nach 38 Minuten traf er zum 23:16 – die frühe Vorentscheidung? Nicht ganz. Köndringen/Teningen wehrte sich, vor allem die Brüder Sebastian Endres in der Rückraummitte und Maximilian Endres auf Linksaußen hatten gute Szenen. Sie verkürzten fast im Alleingang auf 20:24. Mehr war für den Drittliga-Dino aus dem Breisgau aber nicht drin, der HCOB legte umgehend wieder zu.

Der HCOB-Vorsprung wächst immer weiter an

Marc Godon traf mit wuchtigen Würfen aus der zweiten Reihe. Das Spiel über den Kreis verursachte weiterhin kontinuierliche Torgefahr. Der schnelle Tobias Gehrke fand immer wieder Lücken in der offensiv ausgerichteten Abwehr der Gäste. Ohnehin gewann das spielerische Moment verstärkt an Gewicht. Die Hausherren spielten viele Tore schön heraus. Die zwangsläufige Folge: Der Vorsprung wuchs an, betrug sieben Minuten vor dem Ende bereits zehn Treffer – wie später auch beim Schlusspfiff. Es war die richtige Antwort auf die Pleite in Willstätt, der passende Startschuss für die Party nach der gelungenen Jubiläumsbegegnung und ein Mutmacher für das Duell in Horkheim.

HC Oppenweiler/Backnang: Müller, Koppmeier – Schliedermann (2), Gehrke (5), Buck (7/2), Schmid (6), Sigle (4), Villgrattner (1), Dahlhaus (3), Strýc (3), Frank (1), Maurer, Bühler (3), Rauh, Godon (3).

SG Köndringen/Teningen: Kicki, Böger – Keller, Sebastian Endres (5), Zank (1), Simak (4), Weise (1), Hreblev (3), Spinner (1), Bührer (9/1), Ebner, Lösch, Hofmann, Ammel, Maximilian Endres (4).

Siebenmeter: 2/3:1/1 (Buck wirft an den Pfosten). – Zeitstrafen: 10:12 Minuten (Rauh/zweimal, Bühler, Strýc, Schliedermann – Spinner/zweimal, Lösch, Hoffmann, Bührer, Zank). – Rote Karte: Lösch (5./Foul an Maurer), Hoffmann (21./Foul an Frank). – Schiedsrichter: Gebele/Widmann (Emmendingen/Bisingen). – Zuschauer: 500.

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Erstellt:
14. November 2022, 06:00 Uhr

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