„Spannende“ US-Tour: FC Hollywood trifft Terminator

dpa München. Drei Städte, drei Testspiele, Hitze, Jetlag und über 20 000 Flugkilometer: Ein Vergnügungstrip wird die nächste USA-Tour des FC Bayern nicht. Trainer Kovac muss mit „erschwerten Bedingungen“ fertig werden. Für Chef Rummenigge ist der Trip dennoch „alternativlos“.

Für vier Nächten weilen die Spieler des FC Bayern in Los Angeles. Auch ein Treffen mit Arnold Schwarzenegger ist geplant. Foto: Andrew Gombert/EPA

Für vier Nächten weilen die Spieler des FC Bayern in Los Angeles. Auch ein Treffen mit Arnold Schwarzenegger ist geplant. Foto: Andrew Gombert/EPA

Der FC Bayern wird wieder zum FC Hollywood. In Beverly Hills, dem Nobelwohnort etlicher Filmstars, werden die Stars des deutschen Fußball-Serienmeisters nach einem Zwölf-Stunden-Flug von München nach Los Angeles auf der ersten Station der US-Werbetour logieren.

Im luxuriösen „Four Seasons at Beverly Hills“ checken Kapitän Manuel Neuer und seine Teamkollegen für vier Nächte bis zur Weiterreise nach Houston ein. Ein Höhepunkt im eng getakteten Terminplan des FC Hollywood in Hollywood ist ein geplantes Treffen mit „Terminator“ Arnold Schwarzenegger (71).

„Das wird sicherlich eine spannende Reise“, sagte der nicht gerade zum Glamour neigende Ur-Bayer Thomas Müller. Ein Vergnügungstrip wird die nächste Sommertour für die riesige Bayern-Delegation nicht. Trainer Niko Kovac spricht aus sportlicher Sicht von „erschwerten Bedingungen“ in der Vorbereitung - „das muss man ganz klar sagen“.

Für Europas Topclubs sind Fernreisen im Sommer nach Amerika oder Asien im globalen Wettstreit um Sponsoren und Fans längst zur Normalität geworden. Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge nennt sie sogar „alternativlos“. Der FC Bayern müsse sich wie Real Madrid oder Manchester United „seinen ausländischen Fans“ vor Ort zeigen.

Der US-Markt ist für den Bundesliga-Krösus der wichtigste im Ausland neben China. In Nordamerika hat der FC Bayern gerade die stolze Marke von 150 Fanclubs erreicht. „Wir haben den Leitspruch: In Bayern zu Hause, in der Welt dahoam“, bemerkte Rummenigge. Die Teilnahme am International Champions Cup spült zudem viel Geld in die Kasse.

Drei Städte, drei anspruchsvolle Testspiele gegen den FC Arsenal, Real Madrid und AC Mailand, dazu Jetlag, Hitze und mehr als 20 000 Flugkilometer werden den Profis vom Abflug am Montag (9.00 Uhr) bis zur Rückkehr nach München neun Tage später einiges abverlangen.

„Man muss zwölf Stunden nach Los Angeles fliegen, man hat neun Stunden Zeitunterschied. Man muss sich akklimatisieren und versuchen, das alles zu drehen“, schilderte Kovac die Problematik, Sport und Business zu verbinden. „Wir wollen schon trainieren“, betonte er.

Darum nimmt er etliche Jugendspieler mit, um bei den Testspielen „viel rotieren zu können“. Die Einsatzzeiten der Profis sollen dosiert werden. Sportlicher Höhepunkt ist die Partie gegen Real am kommenden Sonntag (2.00 Uhr MESZ) in Houston, am 50. Jahrestag der ersten bemannten Mondlandung bei der Apollo-11-Mission. In Houston ist auch ein Besuch des NASA-Hauptquartiers vorgesehen.

Kovac will wie schon 2018 das Bestmögliche aus der Tour machen. Er baut angesichts der prominenten Testspielgegner aber auch vor: „Die Ergebnisse sind für mich sekundär. Es geht darum, dass wir zum ersten Spiel topfit sind.“ Das ist für ihn nicht das Supercup-Finale gegen Borussia Dortmund am 3. August, sondern das DFB-Pokalspiel neun Tage später beim Viertligisten Energie Cottbus. Rummenigge sieht „keine Problematik“ in der anstrengenden Reise mit Training, Spielen, vier Flügen, verschiedenen Zeitzonen und Marketingterminen. Die Reise sei „top durchorganisiert“, begründete der 63-Jährige. Neun Monate haben die intensiven Vorbereitungen der „Audi Summer Tour“ gedauert.

Bis auf Rekordeinkauf Lucas Hernández, der nach einer Knieoperation sein individuelles Aufbauprogramm in München fortführt, werden alle Stars in den Staaten dabei sein. Die Neuzugänge Benjamin Pavard und Fiete Arp werden erstmals im Bayern-Trikot auflaufen. Begleiten auf die Fernreise wird den Rekordmeister das Thema Transferstau. Gerade der Testlauf gegen Real Madrid könnte Aufschluss geben, wo der „schmale Kader“, von dem Sportdirektor Hasan Salihamidzic sprach, dringend quantitative und qualitative Nachbesserungen benötigt.

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Erstellt:
14. Juli 2019, 11:14 Uhr

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