Spiel zwei im heißen Oktober der SG Sonnenhof Großaspach

Der Oberliga-Dritte aus dem Fautenhau empfängt den Tabellenzweiten 1. Göppinger SV. Nach dem Duell der Verfolger warten auf die SG-Fußballer nacheinander die Vergleiche mit dem SSV Reutlingen, dem FC 08 Villingen und dem Spitzenreiter Stuttgarter Kickers.

Auch Volkan Celiktas weiß, dass mit Göppingen eine schwere Heimaufgabe auf die SG Sonnenhof zukommt. Aspachs erfahrener Führungsspieler kann aber noch nicht sagen, ob er nach seiner Schulterverletzung im Verfolgerduell überhaupt dabei sein wird. Foto: Alexander Becher

© Alexander Becher

Auch Volkan Celiktas weiß, dass mit Göppingen eine schwere Heimaufgabe auf die SG Sonnenhof zukommt. Aspachs erfahrener Führungsspieler kann aber noch nicht sagen, ob er nach seiner Schulterverletzung im Verfolgerduell überhaupt dabei sein wird. Foto: Alexander Becher

Von Uwe Flegel

Ob der Oktober in Sachen Punktausbeute für den Fußball-Oberligisten SG Sonnenhof golden wird, das steht noch nicht fest. Klar ist auf jeden Fall, dass es für die Elf von Trainer Evangelos Sbonias heiße Wochen sind. Wobei es zum Auftakt für den Ex-Regionalligisten unweit des Bodensees beim 1. FC Rielasingen-Arlen gleich mal eine kalte Dusche und das Abrutschen von Platz zwei auf Rang drei gab. Nun wartet am Sonntag ab 14 Uhr das Heimspiel gegen den neuen Tabellenzweiten 1. Göppinger SV, ehe danach mit Reutlingen, Villingen und den Stuttgarter Kickers drei weitere ambitionierte Vereine auf Großaspach warten.

Sbonias weiß um die Schwere der kommenden Aufgaben. Er bezeichnet sie als „Standortbestimmungen dahingehend, dass wir danach wissen, in welche Richtung die Runde bis zum Winter geht“. Der 40-Jährige sagt aber auch: „Keiner sollte glauben, dass eine ganze Saison bereits im Oktober entschieden wird.“ Heißt, dass die anstehenden Duelle mit drei Klubs, die wie der Verein aus dem Fautenhau auf den zur Aufstiegsrelegation berechtigenden Platz zwei schielen, sowie mit dem Spitzenreiter und Titelfavoriten Stuttgarter Kickers wichtig sind. Sbonias will damit aber auch sagen, dass nach diesen vier Vergleichen für ihn und sein Team weder etwas verloren noch gewonnen ist. Der Kampf um einen Rang im Vorderfeld ist kein Sprint, sondern ein Rennen über eine große Distanz.

Der Ausgleich kurz vor der Pause bringt die SG Sonnenhof aus dem Konzept

Dass seine Mannschaft auf diesem langen Weg nahe der Grenze zur Schweiz gleich mal stolperte, ist für Großaspachs Trainer „sehr ärgerlich, denn vor der Pause haben wir eine der dominantesten Halbzeiten der bisherigen Saison gespielt“. Dann kam das 1:1 kurz vor dem Seitenwechsel von Harut Arutunjan „und du sitzt zur Halbzeit in der Kabine und weißt nicht, wieso du nicht klar führst“, erzählt Sbonias, der acht Minuten nach der Pause ein noch schlimmeres Erlebnis hatte, als Arutunjan mit seiner zweiten Chance sogar das 2:1 für die Badener besorgte und damit offenbar einen echten Wirkungstreffer gesetzt hatte. Denn „danach haben wir unseren Weg verlassen und das darf uns nicht passieren“, kritisiert der SG-Coach seine Elf, die am Ende mit 2:4 verloren und sich damit die zweite Saisonniederlage eingehandelt hatte. Erschwerend kam hinzu, dass sich Routinier Volkan Celiktas eine Schulterverletzung zuzog. Sein Einsatz ist wie der des erfahrenen Angreifers Dominik Salz, der im Spiel gegen Offenburg eine Gehirnerschütterung sowie Jochbeinverletzung erlitten hat und schon in Rielasingen fehlte, ebenfalls stark gefährdet. Überhaupt sagt der Trainer zur personellen Situation bei seiner Mannschaft: „Es gibt noch viele offene Fragen, da weitere Akteure wie Benedict Dos Santos angeschlagen sind oder kränkeln.“

Sbonias hält große Stücke auf das Covelli-Team

Das sind nicht die bestens Voraussetzungen fürs anstehende Verfolgerduell mit Göppingen. Ein Kontrahent, über den Aspachs Coach sagt: „Das ist wohl die abgezockteste Truppe der gesamten Liga.“ Das von Ex-Profi Gianni Covelli nunmehr seit acht Jahren gecoachte Team aus dem Filstal habe viele erfahrene und reife Fußballer in seinen Reihen, die einiges an Erfahrung aus höheren Ligen mitbringen. Dazu zählen zum Beispiel der von den Stuttgarter Kickers gekommen Torjäger Mijo Tunjic (7 Saisontore) oder Mittelfeldorganisator Tim Schraml (4), der unter anderem fünf Jahre lang für den SC Freiburg II am Ball war und es im Breisgau sogar auf einen Kurzeinsatz in der Ersten Bundesliga brachte.

Zweitbestes Heim- erwartet zweitbestes Auswärtsteam

Für Aspach wird es also eine echte Herausforderung. Eine, in der das Team mit der zweitbesten Heimbilanz hinter dem sonntägigen Kontrahenten Göppingen auf die zweitbeste Auswärtself nach den Stuttgarter Kickers trifft. „Zu Hause waren wir bislang eine Bank“, kommt von Evangelos Sbonias eine verbale Kampfansage. Denn während es in der Fremde in den vergangenen drei Partien keinen Sieg gab, ist der Tabellendritte aus dem Fautenhau im eigenen Stadion bisher noch ohne Niederlage. Einzig dem FV Ravensburg, morgen Gast bei der TSG Backnang, gelang es in den fünf SG-Heimspielen seit Saisonbeginn wenigstens einen Punkt aus dem Fautenhau zu entführen. Dabei soll es bleiben, wenn es nach dem 40-jährigen Coach des Ex-Regionalligisten geht. Ihm hat die kalte Dusche zum Auftakt des heißen Oktobers gereicht. Auf eine zweite wird er gern verzichten.

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Erstellt:
7. Oktober 2022, 11:30 Uhr

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