Spielpraxis sammeln, Dinge ausprobieren

Der morgige Drei-Ligen-Cup in Großaspach dient dem VfB Stuttgart, Greuther Fürth und der SG Sonnenhof zu verschiedenen Zwecken

Es ist Zeit für etwas Neues, um die Länderspielpause zu überbrücken, dachten sich die Verantwortlichen des Fußball- Drittligisten Großaspach. Das Ergebnis der Überlegungen ist der Drei-Ligen-Cup, der am Freitag im Fautenhau ausgetragen wird. Neben der SG Sonnenhof kämpfen der in den Startlöchern hängen gebliebene Erstligist VfB Stuttgart und der bislang starke Zweitligist Spvgg Greuther Fürth um den Turniersieg.

Hatte gegen die Bayern um Thiago und Franck Ribéry einen schweren Stand: VfB-Stürmer Mario Gomez, der mit den Stuttgartern am morgigen Freitag in dem von ihm als Investor mitfinanzierten Stadion in Großaspach aufläuft. Auch Gonzalo Castro (rechts) dürfte mit von der Partie sein. Foto: Imago

© imago/Pressefoto Baumann

Hatte gegen die Bayern um Thiago und Franck Ribéry einen schweren Stand: VfB-Stürmer Mario Gomez, der mit den Stuttgartern am morgigen Freitag in dem von ihm als Investor mitfinanzierten Stadion in Großaspach aufläuft. Auch Gonzalo Castro (rechts) dürfte mit von der Partie sein. Foto: Imago

Von Steffen Grün

Für das deutsche Nationalteam beginnt nach der blamablen WM in Russland mit dem heutigen Nations-League-Spiel gegen Weltmeister Frankreich und dem Test am Sonntag gegen Peru der Versuch, so rasch wie möglich Wiedergutmachung zu betreiben. Der Druck, der auf den Schultern von Joachim Löw und seiner Truppe lastet, ist riesig. So weit ist es beim VfB Stuttgart noch nicht, eine gewisse Unruhe herrscht nach drei Pleiten in drei Pflichtspielen allerdings schon. Insofern könnte das Team vom Wasen die morgigen Duelle in der Aspacher Mechatronik-Arena nutzen, um Selbstvertrauen zu tanken. Das ist bei den zwei Rivalen ausreichend vorhanden, hier eine Übersicht über die aktuelle Situation bei den Teilnehmern.

VfB Stuttgart (1. Bundesliga, 18. Platz, 2 Spiele, 0 Punkte, 0:4 Tore): Typisch VfB, schimpfen manche Fans. Da legt ihr Verein eine starke Rückrunde hin, in der nur die Bayern mehr Punkte holten, tätigt in der Sommerpause spannende Transfers und befeuert damit die Euphorie in Stuttgart und der Region – und dann braucht die Mannschaft nur drei Spiele, um erst einmal für Ernüchterung zu sorgen: Ein 0:2 im DFB-Pokal beim Drittligisten in Rostock, ein 0:1 zum Bundesliga-Auftakt in Mainz und am vergangenen Samstag ein 0:3 gegen Bayern München, bei dem weniger die Niederlage an sich für Tristesse sorgte, sondern vielmehr die destruktive Spielweise, die sich in null Schüssen aufs Tor und null Eckbällen manifestierte.

Beim VfB hängt die rote Laterne, in den nächsten Partien in Freiburg und gegen Düsseldorf steht die Truppe um ihren Kapitän Christian Gentner schon unter Zugzwang. Der Trainer sieht in den jeweils 45-minütigen Tests beim Drei-Ligen-Cup „eine gute Gelegenheit, um in der Länderspielpause Spielpraxis zu sammeln“. Für Tayfun Korkut sind Fürth und die SG „ambitionierte Gegner, gegen Großaspach haben wir ja schon während der Vorbereitung gespielt“. Auf dem VfB-Trainingsgelände gewann der Favorit im Juli mit 3:1, morgen kommt es zum erneuten Duell. Bei Stuttgart fehlen neun Mann: Benjamin Pavard, Santiago Ascacibar, Chadrac Akolo, Anastasios Donis, Berkay Özcan, Timo Baumgartl, Pablo Maffeo, Borna Sosa und David Kopacz sind für ihre Nationalmannschaften im Einsatz. Dagegen wird Mario Gomez nach seinem DFB-Rücktritt dabei sein, auch sonst sind wohl alle Nicht-Nationalspieler und fitten Akteure an Bord.

Spvgg Greuther Fürth (2. Bundesliga, 5. Platz, 4 Spiele, 8 Punkte, 7:4 Tore): In der vergangenen Runde zitterten die Franken bis zum letzten Spieltag um den Klassenverbleib und retteten sich gerade so als 15. ins Ziel. In dieser Saison läuft es sehr gut, die Fürther haben bislang noch nicht verloren. Zu den Erfolgen gegen Sandhausen (3:1) und in Duisburg (1:0) gesellten sich Unentschieden in Ingolstadt (1:1) und gegen Paderborn (2:2). Auffällig war bislang Stürmer Daniel Keita-Ruel (3 Tore), zum Kader zählt außerdem Ex-Nationalspieler Roberto Hilbert, der 2007 mit dem VfB Stuttgart deutscher Meister wurde. „Wir freuen uns, dass wir bei diesem Blitzturnier dabei sein dürfen. Das ist einmal eine andere Art, die Länderspielpause zu nutzen, um Dinge auszuprobieren“, sagt Trainer Damir Buric. „Der Turniercharakter spornt natürlich noch einmal mehr an.“

SG Sonnenhof Großaspach (3. Liga, 13. Platz, 6 Spiele, 7 Punkte, 6:5 Tore): „Für uns ist dieses Blitzturnier eine tolle Möglichkeit, um sich einerseits gegen attraktive Gegner aus höheren Ligen zu beweisen und um andererseits während der Länderspielpause nicht zu sehr aus dem Rhythmus zu kommen“, sagt Sascha Hildmann. Nach dem gelungenen Saisonstart, der mit etwas größerer Kaltschnäuzigkeit im Abschluss sogar noch erfreulicher hätte ausfallen können, kündigt der SG-Trainer an, das eine oder andere auszuprobieren. Zudem kehren die zuletzt verletzten Dan-Patrick Poggenberg und Kai Gehring zurück und sollen gegen Fürth und den VfB wichtige Spielpraxis bekommen. Fehlen werden Jeff-Denis Fehr, Jannes Hoffmann, Nicolas Jüllich und Timo Röttger.

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Erstellt:
6. September 2018, 06:00 Uhr

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