Spitzenreiter ist vor dem Neuling gewarnt

Fußball-Verbandsligist TSG Backnang erwartet am Samstag den zuletzt formstarken TSV Heimerdingen in den Etzwiesen

Der souveräne Spitzenreiter empfängt einen Neuling, der den 13. Platz belegt – was kann da schon schiefgehen, werden sich viele Anhänger des Fußball-Verbandsligisten TSG Backnang vor dem morgigen Start in den zweiten Saisonabschnitt gegen den TSV Heimerdingen (14 Uhr, Etzwiesen) fragen. Die Antwort: Eine ganze Menge, sollten die Spieler der Roten auch so denken. Immerhin stieg die Leistungskurve der Gäste in den letzten Partien des alten Jahres steil an.

Derzeit ist nicht das Nasenbein das Problem, sondern der Fuß: Michl Bauer fällt gegen Heimerdingen und vielleicht noch länger aus. Foto: A. Becher

© Sportfotografie Alexander Becher

Derzeit ist nicht das Nasenbein das Problem, sondern der Fuß: Michl Bauer fällt gegen Heimerdingen und vielleicht noch länger aus. Foto: A. Becher

Von Steffen Grün

Nach fünf Spieltagen hatte es bereits danach ausgesehen, als seien die Kicker aus Heimerdingen, die den Aufstieg über den Umweg der Relegation geschafft hatten, in der Verbandsliga überfordert. Für sie standen null Punkte zu Buche, auch daheim gegen Backnang war beim 0:4 im Hinspiel nichts zu holen gewesen.

Der Neuling berappelte sich allerdings zunehmend, gewann vier der letzten fünf Partien vor der Winterpause und kletterte dadurch vom letzten auf den fünftletzten Platz. „Man muss vor ihnen warnen“, sagt TSG-Trainer Evangelos Sbonias über die Gäste und betont, dass das mehr als eine pflichtschuldige Mahnung an sein Team ist: „Sie sind schwer in die Saison reingekommen, haben aber zum Vorrundenende eine Serie gestartet. Das muss bei uns alle Alarmglocken läuten lassen. Wenn einer denkt, dieses Spiel gewinnen wir im Vorbeigehen, kann ich ihm nicht helfen.“

Der 37-Jährige lässt aber auch keinerlei Zweifel daran aufkommen, wie er sich den Samstagnachmittag vorstellt, sollten die Roten die Aufgabe gegen Heimerdingen mit der notwendigen Ernsthaftigkeit angehen: „Wir nehmen die Favoritenrolle an, wollen ihr gerecht werden und mit einem Sieg in den zweiten Saisonabschnitt starten.“ Es wäre die schnellstmögliche Reaktion auf die erste Saisonniederlage, die sich der Spitzenreiter vom Fuße des Murrtalviadukts nach zwölf Siegen und vier Unentschieden ausgerechnet in der letzten Partie des alten Jahres am 29. November in Rutesheim (1:3) einhandelte.

Klappen muss es ohne die langzeitverletzten David Kienast, Loris Maier und Benito Baez-Ayala. Zudem fehlen Emmanuel Mc Donald (Knöchelprobleme) und Michl Bauer, bei dem die genaue Diagnose weiter aussteht. Der befürchtete Mittelfußbruch ist es nicht, aber laut Sbonias ist „nicht absehbar, wann er wieder trainieren kann“. Mit Thomas Doser und Patrick Tichy gibt’s damit nur noch zwei gelernte Innenverteidiger, doch auch Leon Maier ist eine Option – „oder eine Dreierkette“, wirft der Trainer ein. Ein kleines Fragezeichen steht hinter Torjäger Mario Marinic, der sich im Training am Montag eine Platzwunde zuzog. Dasselbe passierte Oguzhan Biyik schon im Testspiel gegen Bietigheim, bei ihm ist alles verheilt.

Hintergrund

Die TSG Backnang hat als Spitzenreiter mit 40 Punkten gute Karten, als Meister der Verbandsliga Württemberg in die Oberliga und damit ins baden-württembergische Oberhaus zurückzukehren. Der FSV Hollenbach und der SSV Ehingen-Süd sind mit 33 Punkten die schärfsten Verfolger, der in der Vorsaison zusammen mit den Murrtalern abgestiegene 1. FC Normannia Gmünd (28) benötigt eine furiose Aufholjagd. Selbiges gilt für den VfL Sindelfingen, Calcio Leinfelden-Echterdingen (beide auch 28) und den SKV Rutesheim (27). Der Rest guckt lieber nach unten. Der SV Fellbach als zweiter Verbandsligist aus dem Rems-Murr-Kreis ist mit 14 Punkten im Besitz der roten Laterne, hat aber noch alle Chancen, den Abstieg zu vermeiden. Die Abstände im Keller sind eng.

In der badischen Verbandsliga sieht es an der Spitze derzeit nach einem Zweikampf zwischen Walldorf II (45) und Bruchsal (41) aus. Offenburg (35) und Lörrach-Brombach (34) haben in Südbaden die Nase vorne.

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Erstellt:
21. Februar 2020, 11:30 Uhr

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