Staffelsieg und Heimvorteil beim Finale

Backnangs Judo-Frauen bringen sich mit dem 13:1 gegen Großhadern am letzten Bundesliga-Kampftag in eine gute Position

Die Judofrauen der TSG Backnang setzten sich am letzten Bundesliga-Kampftag zu Hause gegen den TSV Großhadern deutlich mit 13:1 durch. Von Anfang an war es gegen den dezimierten Gegner eine einseitige Angelegenheit. Der Lohn für die Truppe von Trainer Jens Holderle: Sie hat in der Südgruppe die Nase vorn und darf beim Finalturnier, bei dem im November der Deutsche Mannschaftsmeister ermittelt wird, auf den Heimvorteil zählen.

Feierten gegen Großhadern einen Kantersieg und wollen nun auch ihren deutschen Meistertitel verteidigen: Backnangs Judo-Frauen um die Trainer Jens Holderle (rechts) und Daniel Strobel. Foto: A. Becher

© Sportfotografie Alexander Becher

Feierten gegen Großhadern einen Kantersieg und wollen nun auch ihren deutschen Meistertitel verteidigen: Backnangs Judo-Frauen um die Trainer Jens Holderle (rechts) und Daniel Strobel. Foto: A. Becher

Von Alexander Hornauer

Während die Backnangerinnen in starker Besetzung antraten, kam Großhadern dezimiert daher und konnte nicht alle Gewichtsklassen besetzen. Zwei Punkte gingen somit kampflos an die Murrtalerinnen, die auf der Matte aber auch nicht zu bremsen waren. Von Anfang an lief es absolut rund. Antoinette Henning siegte gegen die unbequeme Mina Ricken, die in dieser Saison schon starke Kämpferinnen bezwungen hatte. „Das war für uns ein super Startschuss“, freute sich Jens Holderle, der davon überzeugt ist, „dass das erste Duell in einem Mannschaftskampf ganz maßgeblich die Richtung vorgibt“.

TSG-Aushängeschild Katharina Menz legte nach, und Holderle stellte stolz fest, „dass wir dann richtig ins Rollen gekommen sind.“ Auch Martyna Trajdos, Luisa Malzahn, Ines Beischmidt und Sanne von Dijke punkteten zuverlässig – schon nach einer guten Viertelstunde war der Kampfangesichts einer 6:0-Führung und der Gewissheit, dass noch zwei Punkte so dazukommen, auch mathematisch entschieden. „Wir haben auch die Kämpfe gewonnen, die man vorab als offen einstufen konnte“, freute sich Holderle und hob Beischmidt hervor, die gegen die stark eingeschätzte Amelie Stoll mit einem Haltegriff siegte.

Den deutlichen Vorsprung nutzten die Backnangerinnen, um für den zweiten Durchgang fleißig durchzuwechseln. Nur Trajdos ging noch ein zweites Mal auf die Matte, bekam es erneut mit Sheena Zander zu tun und entschied auch dieses Duell mit einem Haltegriff zu ihren Gunsten. Auch Sarah Mäkelburg, Helena Grau und Anne Lisewski gewannen ihre Kämpfe, ehe Romy Tarangul als einzige Vertreterin ihres Teams nach einer Niederlage gegen Theresa Stoll einen Punkt abgab. Für den finalen Höhepunkt sorgte wieder eine Judoka der TSG: Anna-Maria Wagner, eine Sportlerin mit toller Perspektive, legte die Europameisterschaftsdritte Carolin Weiß nach nur 13 Sekunden auf die Matte.

Der Trainer freute sich über den souveränen Auftritt, wusste jedoch auch: „Das war sicher nicht die Großhaderner Mannschaft, wie sie zum Bundesligafinale antreten würde.“ Dies aber hatte sich, nachdem kurz darauf die anderen Ergebnisse bekannt wurden, erledigt. Die Sportlerinnen aus München rutschten auf Rang vier der Südstaffel ab und sind beim Endturnier der besten sechs Teams nicht dabei. Backnang hat indes den Heimvorteil auf seiner Seite, und für Jens Holderle ist bereits klar: „Vor heimischer Kulisse wollen wir jetzt auch Deutscher Meister werden.“ Er hofft auf ein stark besetztes Team und vertraut hierbei auf den guten Mannschaftsgeist: „Wenn unsere Topathletinnen Zeit haben, sind sie auch da.“ Und wenn sie da sind, dann müssen die Backnangerinnen keinen Gegner fürchten.

TSG erwartet fünf Teams Info Die Finalrunde um die deutsche Mannschaftsmeisterschaft findet am 3. oder 4. November statt, die TSG Backnang als Sieger der Südstaffel darf sie ausrichten. Qualifiziert sind zudem der JSV Speyer und der JC Wiesbaden aus der Süd- sowie der JC 66 Bottrop, der JC 71 Düsseldorf und der Brander TV aus der Nordstaffel. Backnang und Bottrop sind als Staffelsieger fürs Halbfinale gesetzt, die vier anderen Teams ermitteln zwei weitere Halbfinalisten. 2017 wurden die TSG-Frauen in Bottrop durch einen Sieg im Finale gegen Wiesbaden erstmals Deutscher Meister.

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Erstellt:
2. Juli 2018, 06:00 Uhr

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