Stimmungstest für BVB-Rückkehrer Hummels im Supercup

dpa Bad Ragaz. Applaus oder Pfiffe? Für Mats Hummels wird der Supercup gegen den FC Bayern zum Stimmungstest. Das erste Pflichtspiel im BVB-Trikot seit seiner Rückkehr wird zeigen, ob ihm die Fans sein Intermezzo beim FC Bayern übel nehmen. Die Münchner freuen sich auf das Wiedersehen.

Trifft im Supercup auf seinen einstigen Teamkollegen: BVB-Rückkehrer Mats Hummels. Foto: David Inderlied

Trifft im Supercup auf seinen einstigen Teamkollegen: BVB-Rückkehrer Mats Hummels. Foto: David Inderlied

Erstes Pflichtspiel für seinen neuen Club seit drei Jahren, Wiedersehen mit dem einstigen Verein - für keinen Spieler ist der Supercup brisanter als für Mats Hummels.

In der Partie am Samstag (20.30 Uhr/ZDF) zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern wird sich weisen, ob die Dortmunder Fans dem Innenverteidiger den Wechsel im Jahr 2016 vom Revierclub nach München inzwischen verziehen haben. „Ich gehe fest davon aus, dass Mats nicht mit Pfiffen empfangen wird“, sagte Sebastian Kehl, Leiter der BVB-Lizenzspielerabteilung. „Ich habe das Gefühl, 90 Prozent aller Fans freuen sich über seine Rückkehr.“ Auf jeden Fall freuen werden sich die Ex-Kollegen.

Nach Einschätzung des einstigen Teamgefährten Kehl wird es Hummels schnell gelingen, auch die ihm weniger wohlgesonnenen Anhänger zu besänftigen. „Den einen oder anderen wird Mats durch seine Leistung überzeugen“, sagte Kehl, „außerdem haben die Fans ein gutes Gespür dafür, dass sie uns nicht helfen, wenn sie einzelne Spieler auspfeifen.“

Zwischen An- und Abpfiff wollen die Münchner ihrem einstigen Mitspieler die Re-Integration so schwer wie möglich machen. Davor und danach sind aber freundschaftliche Szenen zu erwarten. „Wir freuen uns alle schon, ihn wiederzusehen“, sagte David Alaba. Hummels' bisheriger Nebenmann in der Bayern-Innenverteidigung Niklas Süle war vor dem Wiedersehen voll des Lobes für den Weltmeister von 2014: „Ich mag ihn ganz, ganz gerne und glaube andersrum genauso. Es war für mich eine Riesenehre, mit ihm zusammen zu spielen.“

Dass sich die beiden nun als Gegner gegenüberstehen, sei „erstmal wieder ein bisschen komisch“. Rücksicht nehmen werde der Doublesieger darauf aber nicht. „Wir wollen die Defensive vor Probleme stellen und da ist Mats jetzt leider bei Dortmund“, ergänzte Süle.

Hummels geht bestens vorbereitet in den Kampf um den ersten offiziellen Titel der Saison. Anders als die aktuellen Dortmunder Nationalspieler stieg er bereits Anfang Juli ins Training ein. „Er hat keine Einheit verpasst und sehr gut gearbeitet“, lobte Trainer Lucien Favre. Bei seinen Mitspielern genießt der Weltmeister von 2014 auf Anhieb viel Respekt. „Er ist ein Topspieler. Er hat viel Ruhe in seinem Spiel. Er gewinnt fast alle Zweikämpfe und hat mit und ohne Ball viel Selbstvertrauen“, schwärmte Mittelfeldspieler Thomas Delaney.

Wie schon in seiner ersten Zeit beim BVB, in der er eine Erfolgsära mitprägte und zwei Meisterschaften (2011/2012) gewann, ist dem 30 Jahre alten Hummels eine Rolle als Leitwolf zugedacht. Nach Einschätzung von Favre könnte der bisher eher stille Routinier, der seit seiner Rückkehr Medienkontakte meidet, innerhalb der Mannschaft ruhig noch etwas forscher auftreten: „Er ist bisher sehr diskret“, sagte der Schweizer Fußball-Lehrer mit einem verschmitzten Lächeln.

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Erstellt:
2. August 2019, 10:54 Uhr

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