Deutsche Tennis-Herren wollen wieder nach Madrid

dpa Düsseldorf. Über Düsseldorf nach Madrid: Die deutschen Tennis-Herren wollen auch in diesem Jahr wieder zur Davis-Cup-Endrunde. Dass ihr Spitzenspieler fehlt, ist kein Thema.

Spielt das erste Einzel in der Davis-Cup-Partie gegen Weißrussland: Jan-Lennard Struff. Foto: Federico Gambarini/dpa

Spielt das erste Einzel in der Davis-Cup-Partie gegen Weißrussland: Jan-Lennard Struff. Foto: Federico Gambarini/dpa

Im Januar Brisbane, jetzt Düsseldorf und im November am liebsten wieder Madrid: Deutschlands Tennis-Team will sich als verschworener Haufen auch in diesem Jahr wieder für die Endrunde im Davis Cup qualifizieren.

Dafür muss die Mannschaft von Teamchef Michael Kohlmann am Freitag und Samstag in Düsseldorf seiner Favoritenrolle gegen Weißrussland gerecht werden.

Profitieren könnte die Auswahl des Deutschen Tennis Bundes davon, dass sie mit Ausnahme des in Düsseldorf fehlenden Alexander Zverev bereits beim ATP Cup zu Beginn des Jahres in Australien in der aktuellen Konstellation zusammen war. „Das hilft auf jeden Fall. Man lernt sich besser kennen und auch schätzen“, sagte Tennis-Legende Boris Becker im Düsseldorfer Castello über die viele gemeinsame Zeit in den vergangenen Monaten.

In der 3000 Zuschauer fassenden Arena verfolgte der dreimalige Wimbledonsieger im weißen Team-Trainingsanzug von der Tribüne aus die Auslosung, die für das Eröffnungsspiel am Freitag (16.00 Uhr/ sportdeutschland.tv) Deutschlands Nummer eins Jan-Lennard Struff und den Weißrussen Ilja Iwaschka zusammenbrachte. Danach stehen sich Routinier Philipp Kohlschreiber und Egor Gerassimow gegenüber.

Ansonsten ist Becker aber mittendrin. „Es macht mir viel Spaß. Michael und ich haben einen sehr guten Austausch“, sagte Becker, im DTB für den Herren-Bereich zuständig. Das Ziel aller an diesem Wochenende ist klar: die Endrunde in Madrid (23. bis 29. November), die seit dem vergangenen Jahr mit 18 Mannschaften ausgetragen wird.

„Schon bei der Abreise im vergangenen Jahr haben wir gedacht, wir wollen da wieder hin“, berichtete Kohlmann. „Es war ein Erlebnis.“ 2019 war Deutschland im Viertelfinale an Großbritannien gescheitert. „Wir hatten das Gefühl, dass wir nah dran sind an den Topnationen und beim nächsten Mal noch zwei Runden weiterkommen wollen.“

Doch zunächst einmal gilt es, Weißrussland zu schlagen. „Wir sind Favorit, wir spielen daheim“, sagte Routinier Kohlschreiber. „Aber es darf nicht dazu führen, dass man es zu leicht nimmt“, warnte der 36 Jahre alte Davis-Cup-Veteran. Doch auch ohne Spitzenspieler Alexander Zverev, der zwischen den Turnieren im mexikanischen Acapulco und in Indian Wells auf eine Reise nach Deutschland verzichtet hat, wäre ein Ausscheiden eine herbe Enttäuschung. Schließlich sind die Weißrussen nun Insidern bekannt, auch wenn Gerassimow die Nummer 68 der Welt ist und zuletzt beim Turnier in Marseille im Viertelfinale stand.

Dennoch erwarten alle im deutschen Lager nach dem ersten Tag eine 2:0-Führung. Am Samstag (12.00 Uhr) trifft dann zunächst das deutsche Doppel Kevin Krawietz/Andreas Mies auf Gerassimow und Andrej Wassilewski, ehe Struff gegen Gerassimow und Kohlschreiber gegen Iwaschka spielen.

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Erstellt:
5. März 2020, 13:37 Uhr

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