U-21-Europameisterschaft
Superstar oder Ersatzmann? Das wurde aus den U-21-Europameistern von 2021
Beim EM-Sieg 2021 glänzte Deutschlands U 21 mit vielversprechenden Talenten. Wir blicken auf den weiteren Werdegang der spannendsten elf Namen.

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Europameister 2021: Trainer Stefan Kuntz (rechts) und die deutsche U 21.
Von Maximilian Gropp
Am Donnerstagabend startet die deutsche Mannschaft gegen Slowenien (21 Uhr) in die U-21-Europameisterschaft in der Slowakei. In diesem Jahr zählt die DFB-Elf erneut zum engen Favoritenkreis. Der Kader spiegelt das wider: Nick Woltemade (VfB Stuttgart), Brajan Gruda (Brighton & Hove Albion) und Noah Atubolu (SC Freiburg) sind nur einige der großen Namen, die beim Turnier das DFB-Dress tragen werden. In der Gruppenphase trifft die Mannschaft von Trainer Antonio di Salvo auf Slowenien, Tschechien und England.
Deutschland wird versuchen, den Titelerfolg der U-21-EM 2021 zu wiederholen. Vor vier Jahren schoss der Stürmer Lukas Nmecha die DFB-Elf gegen Portugal zum Titel. Nach Abpfiff durfte die – mit Talenten gespickte – deutsche Mannschaft den Pokal in die Höhe stemmen. Inzwischen sind die jungen Talente von damals gestandene Profis. Doch nicht jeder Spieler hat denselben Kurs auf seinem Karriereweg eingeschlagen.
In unserer Bildergalerie finden Sie die elf interessantesten U-21-Europameister von 2021 – vom 140-Millionen-Mann bis zum verletzungsgeplagten Ersatzspieler.
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Finn Dahmen, FC Augsburg: Der deutsche Torwart mit englischen Wurzeln hütete bei der EM 2021 das Tor der deutschen Mannschaft. Nach insgesamt 15 Jahren bei seinem Jugendverein 1. FSV Mainz 05 zog es den Torhüter nach Augsburg. In der Bundesliga blieb Dahmen in der vergangenen Saison 683 Minuten ohne Gegentor – Vereinsrekord! Durch die starken Leistungen hat sich Dahmen in den Dunstkreis der A-Nationalmannschaft gespielt, eine Nominierung ist bislang allerdings ausgeblieben.

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David Raum, RB Leipzig: Der gebürtige Nürnberger war bei der U-21-EM auf der Position des linken Verteidigers gesetzt. Im Sommer desselben Jahres wechselte Raum von der SpVgg Greuther Fürth zur TSG Hoffenheim. Bereits nach einem Jahr verließ er Sinsheim in Richtung RB Leipzig – für happige 26 Millionen Euro. Der 28-fache Nationalspieler überzeugt vor allem durch seine Offensivqualitäten. Zusammen mit dem VfB-Kicker Maximilian Mittelstädt teilt sich Raum die Linksverteidiger-Position im DFB-Team.

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Nico Schlotterbeck, Borussia Dortmund: 2020 wurde der junge Innenverteidiger vom SC Freiburg zu Union Berlin ausgeliehen. Dort etablierte sich Schlotterbeck im Profibereich, folgerichtig startete er bei der U-21 EM in allen sechs Spielen. Inzwischen trägt der gebürtige Waiblinger das Trikot von Borussia Dortmund. Schlotterbeck ist sowohl bei Schwarz-Gelb als auch in der A-Nationalmannschaft eine wichtige Säule. In der jüngsten Vergangenheit wird der Defensivmann – mit Vergangenheit bei den Stuttgarter Kickers – immer wieder mit hochkarätigen Namen wie Barcelona oder Liverpool in Verbindung gebracht. Zuletzt fehlte er dem Nationalteam allerdings verletzt.

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Malick Thiaw, AC Mailand: Nach einer starken Debütsaison und dem Meistertitel der zweiten Bundesliga mit dem FC Schalke 04 wurde der Deutsch-Finne von Trainer Stefan Kuntz in den Vorrunden-Kader der U21 berufen. Zum Einsatz kam Thiaw allerdings nicht. Im Sommer 2022 wechselte der 1,94 Meter große Innenverteidiger zum AC Mailand, wo er regelmäßig zum Einsatz kommt. Bald könnten die deutschen Fans den dreifachen Nationalspieler wieder in der Bundesliga sehen: Bayer Leverkusen soll Interesse bekundet haben.

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Josha Vagnoman, VfB Stuttgart: Bereits vor der der U-21-EM 2021 war sein Name vielen Menschen ein Begriff. Der Rechtsverteidiger galt einst als eines der größten Talente deutscher Jugendmannschaften. Seit seinem Wechsel zum VfB im Jahr 2022 sah der verletzungsgeplagte Hamburger seine Spieler-Aktie immer wieder auf- und absteigen. Immerhin durfte der Deutsch-Ivorer 2023 sein Debüt im DFB-Dress geben. Nach einer wechselhaften Saison könnte Vagnoman Stuttgart in diesem Sommer verlassen, sein Vertrag läuft allerdings noch bis 2026.

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Ridle Baku, RB Leipzig: Mit zwei Toren und drei Vorlagen war Ridle Baku – benannt nach Fußball-Legende Karl-Heinz-Riedle – maßgeblich am Turniersieg beteiligt. Der 27-Jährige ist vielseitig einsetzbar und kann jede Position auf der rechten Seite bekleiden. Der Deutsche mit kongolesischen Wurzeln spielte in der Jugend für den 1. FSV Mainz, ehe er 2020 zum VfL Wolfsburg wechselte. Nach einigen inkonstanten Saisons ist der einstige Hype um den Schienenspieler jedoch wieder abgeflacht. Seit Januar kickt Baku für RB Leipzig.

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Anton Stach, TSG Hoffenheim: Die Allzweckwaffe im Mittelfeld spielte bei der U-21-EM vier Partien, davon waren aber drei Kurzeinsätze von der Bank. Stachs Spiel zeichnet sich durch seine großen Qualitäten gegen den Ball aus, weshalb er in dieser Saison häufig die Rolle des Innenverteidigers einnahm. Damals noch bei der SpVgg Greuther Fürth unter Vertrag, führte sein Weg über den 1. FSV Mainz 05 nach Sinsheim. Momentan ist die Zukunft des zweifachen A-Nationalspielers noch offen. Manchester United soll interessiert sein.

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Florian Wirtz, Bayer Leverkusen: Der Mittelfeldspieler wurde erst für die Finalrunde des Turniers nominiert. In drei Spielen erzielte Wirtz zwei Tore – und das, obwohl er mit großem Abstand der jüngste Spieler im Kader war. Seitdem hat der inzwischen 22-Jährige einen rasanten Aufstieg in der Welt des Fußballs erlebt. Der Spielmacher war 2024 das wichtigste Puzzlestück einer Leverkusener Mannschaft, die ungeschlagen Meister wurde. Inzwischen zählt Wirtz zu den zehn wertvollsten Spielern der Welt (transfermarkt.de) – übereinstimmenden Medienberichten zufolge zieht es ihn für rund 140 Millionen Euro zum FC Liverpool.

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Karim Adeyemi, Borussia Dortmund: Während seiner Zeit bei RB Salzburg galt Adeyemi als große Hoffnung im deutschen Sturm. Erfüllen konnte er diese Erwartung bislang nur bedingt. Seine Verletzungsanfälligkeit macht dem gebürtigen Münchner seit seinem Wechsel 2022 zum BVB immer wieder einen Strich durch die Rechnung. Trotz dieser unglücklichen Umstände ist Adeyemi ein wichtiger Mannschaftsteil von Schwarz-Gelb und steht regelmäßig im Kader der deutschen Nationalmannschaft.

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Jonathan Burkardt, FSV Mainz 05: Der Mittelstürmer erzielte in 20 Spielen für die U21 zehn Treffer – einen davon beim Turnier 2021. Eine schwere Knieverletzung im Jahr 2022 schien der abrupte Wendepunkt von Burkardts rasantem Karriere-Aufstieg zu sein. Knapp zwei Jahre lang konnte der gebürtige Darmstädter keine regelmäßige Spielzeit sammeln. In der abgelaufenen Saison blieb er jedoch weitestgehend verletzungsfrei und glänzte mit 18 Treffern in 29 Ligaspielen. Mehreren Quellen zufolge wird Burkardt im Sommer der teuerste Zugang in der Geschichte Eintracht Frankfurts.

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Lukas Nmecha, VfL Wolfsburg: Der Torschützenkönig der U-21-EM netzte viermal für die deutsche Elf. Seine starke Leistung beim Turnier krönte Nmecha mit dem Siegtreffer im Finale gegen Portugal. Im selben Sommer wechselte Stürmer von Manchester City nach Wolfsburg. Der Start in der Autostadt verlief erfolgreich, und er stand regelmäßig im Kader der A-Nationalmannschaft. Seit einigen Jahren wird Nmecha jedoch intensiv von Verletzungspech gequält und kommt nicht mehr auf das Level von früher.