SV Kaisersbach dominiert in allen Bereichen

Aufstiegsgeschichten: Fußballer schaffen mit ihrem Team erstmals Sprung in die Landesliga – Auch die dritte Mannschaft ist Meister

Die Fußballer der ersten und dritten Mannschaft des SV Kaisersbach bejubeln die Meisterschaft in der Bezirksliga und in der Kreisliga B5. Foto: T. Sellmaier

© Tobias Sellmaier

Die Fußballer der ersten und dritten Mannschaft des SV Kaisersbach bejubeln die Meisterschaft in der Bezirksliga und in der Kreisliga B 5. Foto: T. Sellmaier

Von Gisbert Niederführ

Meister SV Kaisersbach – damit hatte vor der Saison keiner gerechnet. Doch die Kaisersbacher führten die Fußball-Bezirksliga schon zur Saisonhalbzeit mit fünf Punkten Vorsprung an, zur Winterpause waren es sogar elf. Weil der SVK auch im Jahr 2019 konstant gut spielte, stand er bereits vier Spieltage vor Schluss als Landesliga-Aufsteiger fest.

Elf Punkte Vorsprung, teilweise waren es sogar 14 – welche Dominanz. Beste Abwehr, bester Angriff – die Kaisersbacher spielten schon in den vergangenen Jahren zumeist eine gute Rolle in der Bezirksliga, eine derartige Dominanz aber hatten sie selbst nicht erwartet. So schienen sie noch in der Winterpause trotz elf Punkten vor dem Zweitplatzierten TSV Nellmersbach nicht recht an den großen Erfolg zu glauben. „Wir halten den Ball flach“, hatte Abteilungsleiter Heinrich Baier gesagt. Nur nicht zu sehr auf die Pauke hauen – zumindest nach außen.

Die Mannschaft aber spielte genauso konstant weiter wie in der Vorrunde und machte die Meisterschaft im Nachholspiel beim SV Fellbach II perfekt. Danach ließ Trainer Leonard Gjini Spieler auflaufen, denen zuvor kaum Einsätze vergönnt waren. Dass daraus eine Niederlage und zwei Unentschieden resultierten, interessierte niemanden mehr.

Bis dahin hatte der neue Coach – auch weil der SVK von Verletzungspech verschont geblieben ist – überwiegend derselben Aufstellung vertrauen können. Die Konstanz zahlte sich aus. Neuzugang Gabriel-Cosmin Simion, so Gjini, war „ein ganz wichtiger Mann in der Viererkette und hat die jungen Spieler geführt“. Mindestens so wichtig waren zentral davor Arnaud Seyfert und Marc Folter, auf den Außenpositionen Timo Walter („er hat die meisten Tore vorbereitet“) und Alexander Bretzler (12 Tore). Angreifer und Spielführer Gökhan Alkan wurde mit 19 Treffern Dritter der Bezirksliga-Torjägerliste. Im Tor habe Walter Duschek „eine Supersaison“ gespielt.

Auch wenn Gjini zentrale Spieler hervorhebt, der Schlüssel sei die mannschaftliche Geschlossenheit gewesen. Und dass die Spieler sein taktisches System („Ich spiele ein ganz klassisches 4:4:2“) gut umgesetzt haben. Ein „Schlüsselspieler“ sei dabei Thomas Baier gewesen. Gjini: „Er hat meine Taktik am besten verstanden.“ Und dafür gesorgt, dass sie auf dem Platz umgesetzt wird. „Er war sehr wichtig am Anfang“, sagt Gjini, „und hat sich später zurückgezogen.“ Nun geht der Routinier einen Schritt weiter: Er wird Co-Trainer. „Thomas Baier versteht etwas von Fußball – und vom Verein“, sagt der Trainer. Er verstärke nun die ohnehin schon große Sachkompetenz in der Abteilung mit Abteilungsleiter Heinrich Baier und den Ex-Trainern Josip und Leo Duric, die den Kader zusammenstellen. „Die halten mir den Rücken frei“, sagt Gjini.

Auf ihn wartet nun eine vertraute Situation. Den Sprung in die Landesliga hat er mit der TSGV Waldstetten schon einmal geschafft – und dann auch den Klassenverbleib. Er weiß aber: „Es wird verdammt schwer.“ Am Kader wird sich nur wenig ändern, Neuzugänge stehen noch nicht endgültig fest. Abteilungsleiter Heinrich Baier geht durchaus zuversichtlich in die kommende Saison. „Wer in der Bezirksliga so dominiert, wird da oben auch ein paar Punkte holen.“ Baier hat Vertrauen in Spieler und Trainer. Und wenn’s am Ende doch nicht klappt, „geht die Welt auch nicht unter.“ Nicht mehr zum Kader gehören werden hingegen nur Gezim Zymeri (SG Bettringen) und Stipe Zovko (Ziel unbekannt).

Eine Saison wie diesmal aber wird sich nicht wiederholen. Die Kaisersbacher sind nicht nur mit der ersten Mannschaft aufgestiegen, auch das dritte Team wurde Meister in der Kreisliga B 5. Ihre Ausbeute: 65:41 Tore und 59 Punkte aus 28 Begegnungen. Der SVK hat somit zwei Zähler Vorsprung vor dem SV Allmersbach III. In der Saison 2019/20 wäre die dritte Kaisersbacher Mannschaft in der Kreisliga A mit dem Klassenverbleib allerdings schon zufrieden.

Info
Fupa-Elf der Saison

Die Fupa-Elf der Saison in der Bezirksliga ist ermittelt. Diese setzt sich aus Spielern zusammen, die im Verlauf der Runde am häufigsten nominiert wurden. Als Torhüter hat es Lasse Langemack (SV Unterweissach/4 Nominierungen für die Elf der Woche) geschafft. Die Abwehrkette bilden Niklas Strehlow (11), Giuseppe Traballano (beide SV Remshalden/8) und Mahir Ege (KTSV Hößlinswart/7). Im Mittelfeld sind Mark Stösser (SV Steinbach/ 12), Gökhan Alkan (SV Kaisersbach/ 11), Arber Gacaferi (KTSV Hößlinswart/7) und Kai Simon (SV Fellbach II/5) vertreten. Der Sturmreihe gehören Faton Sylaj (KTSV Hößlinswart/9), Benjamin Bischoff (VfR Murrhardt/8) und Naoufel Jaouadi (SV Remshalden/7) an.

In der Kreisliga B 5 sind Fabian Steinle (FC Oberrot II/6) im Tor, Burak Könü (TSC Murrhardt II/6), Luc Allmendinger (Spvgg Kleinaspach/Allmersbach II/5), Philipp Wörner (SVG Kirchberg II/4) in der Abwehr, Yannik Lindmayer (SVG Kirchberg II/10), Ahat Murat (TSC Murrhardt II/7), Batuhan Cakir, Nejirvan Ferkhi Sulaiman (beide FC Welzheim II/beide 4) im Mittelfeld, Philippe Benz (FC Oberrot II/11), Benjamin Mayer (SV Allmersbach III/8) und Kevin Kotrba (TSV Rudersberg II/8) dabei.

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Erstellt:
15. Juni 2019, 11:30 Uhr

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