Tänzer der TSG Backnang mit Rumpfteam und Trainerabgang

Die neue Saison in der Ersten Bundesliga der Lateinformationen startet am heutigen Samstag in Bremen. Die Tänzer der TSG Backnang nehmen mit einem verkleinerten Kader die Turniere in Angriff. Zudem ist Trainer und Abteilungsleiter Zoran Jovanovic von seinen Ämtern zurückgetreten.

Die Backnanger Tänzer gehen mit einem dezimierten Kader in die neue Bundesliga-Saison. Foto: A. Witke

© Witke

Die Backnanger Tänzer gehen mit einem dezimierten Kader in die neue Bundesliga-Saison. Foto: A. Witke

Von Melanie Merz

und Heiko Schmidt

Die Vorzeichen für die neue Saison in der Ersten Bundesliga der Lateinformationen sind für die Tänzer der TSG Backnang so schlecht wie noch nie. Das Team, das sich in den vergangenen Jahren in der höchsten Liga etabliert hat, muss mit einigen Widrigkeiten kämpfen. Der Auslöser dafür sind die verschärften Coronavorgaben von der Politik. Seit der deutschen Meisterschaft im November hat sich nämlich innerhalb der Backnanger Mannschaft und auch im Trainerteam einiges verändert.

Insgesamt gibt es drei Abgänge bei den Tänzern zu verkraften. So haben sich Ralf Kaiser, Niclas Biehler und Sarina Bernhardt aus der Mannschaft der TSG Backnang zurückgezogen. Diese Abgänge konnten in der Kürze der Zeit nicht ersetzt werden, weshalb die Backnanger die kommende Saison nur mit sechs statt der üblichen acht Paare bestreiten werden. Auch im Trainerteam gab es nach der deutschen Meisterschaft eine Veränderung. So hat der langjährige Coach und Abteilungsleiter Zoran Jovanovic seine Ämter aus persönlichen Gründen niedergelegt. „Ich hätte die Saison zu Ende gemacht. Aber unter den jetzigen Umständen trage ich es nicht mit“, begründet Jovanovic seinen Rückzug. Er geht auch dabei ins Detail. „Ich halte es für grenzwertig, wenn sich Sportler impfen lassen müssen, um tanzen zu können“, so Jovanovic.

Für Jovanovic ist Tanzen unter Auflagen nicht mehr der Sport, den er mag

Der Rückzug ist ihm nicht leichtgefallen, schließlich gehört Zoran Jovanovic zu den Gesichtern des Backnanger Tanzsports. „Ich bin fast 30 Jahre Mitglied bei der TSG und habe zunächst selbst getanzt. Über 25 Jahren war ich Abteilungsleiter“, blickt er zurück. Doch für ihn ist das Tanzen unter Coronaauflagen „nicht mehr der Sport, den ich kenne und mag“. Ein Grund für ihn ist neben der Ausgrenzung von ungeimpften Sportlern der Ablauf eines Turniers. „Man fährt dorthin, darf nur auf dem Parkett die Maske absetzen und hat keinen Kontakt mehr zu den anderen Mannschaften. Zudem sind nur wenige Zuschauer da“, zählt Jovanovic seine Erfahrungen bei der deutschen Meisterschaft auf. Deshalb hat er den Schlussstrich gezogen, steht aber den Tänzern zunächst einmal beratend zur Seite.

Die TSG-Mannschaft wird weiterhin von Nadine Nasser und Anita Pocz trainiert. Das Team bekommt nun Verstärkung von Markus Lang-Belz. Er bringt bereits einiges an Erfahrung mit, da er selbst viele Turniere für das A-Team in der Bundesliga bestritten hat und seit Jahren das B-Team der TSG trainiert. Lang-Belz möchte die Lücke nach dem Rückzug von Jovanovic schließen. Das Trainertrio hat das Team, so gut es geht, auf die Bundesliga-Saison vorbereitet.

Nach dem Aus in der Vorrunde und dem achten Platz bei der deutschen Meisterschaft verlief die anschließende Trainingsphase nicht wie geplant. „Wir konnten seit der deutschen Meisterschaft kaum ein Training mit der kompletten Mannschaft absolvieren“, so Nadine Nasser. Mehrere Coronafälle und die straffen beruflichen Verpflichtungen einiger Tänzer, die im Gesundheitssektor tätig sind, machten gemeinsame Übungseinheiten nahezu unmöglich. „Trotz der schwierigen Vorbereitung und auch des vermeintlichen Mankos von nur sechs Paaren ist die Mannschaft hoch motiviert und tritt zu den Turnieren nicht nur just for fun an“, so Nasser weiter. So soll am heutigen Samstag in Bremen die Bestleistung gezeigt werden. Wie viel dies wert ist, wird sich ab 19.30 Uhr zeigen, wenn das Wertungsgericht die Punkte vergibt.

Eine Zielsetzung in Form einer Platzierung haben die Backnanger nicht. Ihnen ist natürlich klar, dass sie wahrscheinlich Punktabzüge wegen einer nicht kompletten Mannschaft – eigentlich wird mit acht Paaren getanzt – bekommen. Ein Aufrücken von Sportlern aus dem B-Team, das in der Regionalliga tanzt, war nicht möglich, da dieses auch nur sechs Paare hat. Die nächsten Bundesliga-Turniere sind am 29. Januar in Bremerhaven, am 12. Februar in Buchholz und am 12. März in Ludwigsburg vorgesehen. Das am 26. Februar geplante Turnier in Nürtingen wurde abgesagt.

Der Kader und der Modus

Kader Für die TSG werden in der Ersten Bundesliga der Lateinformationen folgende Männer tanzen: Benjamin Ehrlich, Luis Sandor, Michael Volk, Jens Roth, Roberto Piroscia und Giuseppe Morsello. Der Kader bei den Frauen ist etwas größer. Dies sind: Ramona Ensle, Vanessa Lehnart, Anastasia Avramidou, Josefine Lachenmaier, Tabea Böckheler, Patricia Messerschmidt, Noemi Sapone, Sonja Köhle und Linnea Zerull.

Modus Bei jedem der bislang vier geplanten Saisonturniere wird zunächst eine Vorrunde mit allen acht Mannschaften getanzt, die dann auch bewertet wird. Anschließend gibt es ein kleines Finale und ein großes Finale. Die Aufteilung der Teams in diese beiden Gruppen variiert von Turnier zu Turnier.

Zum Artikel

Erstellt:
15. Januar 2022, 06:00 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen

Lesen Sie jetzt!

Rems-Murr-Sport

SVG Kirchberg: gekommen, um zu bleiben

In der abgelaufenen Saison haben die SVG-Volleyballerinnen die Bezirksliga-Meisterschaft bereits vor dem letzten Spieltag klargemacht. Ein zufriedenes Saisonfazit ziehen auch die SVG-Männer, die als Aufsteiger in der Bezirksliga Dritter geworden sind.

Rems-Murr-Sport

Für die TSG Backnang ist der Käse schon zur Halbzeit gegessen

Die Oberliga-Fußballer aus den Etzwiesen sind beim Tabellenvierten 1. CfR Pforzheim von Beginn an chancenlos und verlieren klar mit 0:3. Nach drei Minuten liegt die elf von Trainer Pavlos Osipidis bereits 0:1 hinten und kassiert noch vor der Pause zwei weitere Gegentreffer.

Rems-Murr-Sport

Die TSG Backnang will beim Spiel gegen den CfR Pforzheim kompakt bleiben und den Favoriten ärgern

Trotz Außenseiterrolle hofft die TSG, dass sie vom heutigen Nachholspiel beim Oberliga-Vierten 1. CfR Pforzheim was Zählbares mit ins Murrtal zurück bringt. Personell sieht es bei Backnangs Fußballern gegenüber dem Teilerfolg in Gmünd wieder besser aus.