Tennis-Doppel Krawietz/Mies wieder im Grand-Slam-Flow

dpa New York. Erst Paris, jetzt New York: Ein deutsches Doppel sorgt bei den US Open wieder für Furore. Nur noch zwei Siege sind Krawietz und Mies von ihrem zweiten Grand-Slam-Titel entfernt. Der Erfolg sorgt auch wieder für logistische Probleme.

Bislang läuft es für Kevin Krawietz (l) und Andreas Mies auch bei den US Open gut. Foto: Pavel Golovkin/AP

Bislang läuft es für Kevin Krawietz (l) und Andreas Mies auch bei den US Open gut. Foto: Pavel Golovkin/AP

Der Eiffelturm steht immer noch. Das ist nicht selbstverständlich, denn das deutsche Tennis-Doppel Kevin Krawietz und Andreas Mies hatte nach seinem überraschenden Triumph bei den French Open eigentlich angekündigt, während der Feierlichkeiten das Wahrzeichen von Paris „abzureißen“.

Doch irgendwie scheinen sie ihr Vorhaben im Partyrausch vergessen zu haben, weshalb das 324 Meter hohe Bauwerk nach wie vor das Symbol der französischen Hauptstadt ist. In New York haben Krawietz und Mies nun die nächste Sehenswürdigkeit ins Visier genommen. Dieses Mal hat es das Duo auf die berühmte Freiheitsstatue abgesehen.

„Die nehmen wir mit nach Deutschland“, kündigte der 27 Jahre alte Krawietz im Scherz an, nachdem die beiden Deutschen bei den US Open den Einzug ins Halbfinale perfekt gemacht hatten. Dort geht es für Krawietz/Mies am Donnerstag gegen den Spanier Marcel Granollers und den Argentinier Horacio Zeballos um das Erreichen des zweiten Grand-Slam-Finales ihrer Karriere.

„Es ist einfach fantastisch. Wir haben in der ersten Runde auf Platz 14 angefangen und uns jetzt bis in die großen Stadien gespielt“, sagte der 29 Jahre alte Mies. Während des Viertelfinals gegen den Argentinier Leonardo Mayer und Joao Sousa aus Portugal erwischte sich der Kölner schon einmal dabei, wie er sich im großen Louis Armstrong Stadium umschaute und sich fragte. „Wo sind wir eigentlich hier? Das ist echt geil.“

„Geil“ waren auch ihre Auftritte beim Triumphzug in Paris, durch die sie einer breiteren Öffentlichkeit erst so richtig bekannt wurden. Danach herrschte bei den Turnieren ein großer Hype um das Duo, das erst seit rund eineinhalb Jahren zusammen spielt. Krawietz und Mies mussten sich erst einmal an das größere Interesse gewöhnen, sportlich lief es eine Weile nicht ganz so gut. Nur zwei von neun Partien konnten sie zwischen Paris und New York gewinnen.

Doch die Acht-Millionen-Menschen-Metropole scheint für sie ein gutes Pflaster zu sein. Im Februar gewannen sie hier die New York Open und merkten damals, dass es ein erfolgreiches Jahr werden könnte. Auf dem Weiterflug nach Delray Beach feierten Krawietz und Mies ihren Premierentitel etwas zu laut, so dass sie von der Bordcrew ermahnt wurden.

In New York haben sie sich mit dem Feiern noch zurückgehalten, denn bis zum zweiten großen Coup sind es noch zwei Schritte. Weshalb es das deutsche Duo zwischen den Partien ruhig angehen lässt. Wie in Paris haben sich beide über Airbnb eine Wohnung gemietet, in der sie jeweils mit ihren Familien wohnen. „Das ist einfach angenehmer als im Hotel. Meine Mama macht dann morgens für alle das Frühstück“, sagte Mies.

Richtig geglaubt haben sie an ihre Erfolge in New York aber wieder nicht. Wie schon in Paris hatten sie die Wohnungen erst einmal nur für eine Woche gebucht, weshalb Mies am Montag mit seinem ganzen Gepäck auf der Anlage stand, ehe er eine neue Wohnung beziehen konnte.

Durch den Halbfinal-Einzug in New York haben sie auch die Teilnahme an den ATP Finals in London so gut wie sicher. Das Gute: Die Veranstaltung mit den acht besten Doppel-Teams des Jahres dauert nur eine Woche, ein Umzug wird da also nicht nötig sein. Und Sehenswürdigkeiten, denen man sich während der Feierlichkeiten widmen kann, gibt es in der britischen Hauptstadt auch genug.

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Erstellt:
4. September 2019, 10:41 Uhr

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