Meisterhoffnung dahin: Aus für Celtics im Halbfinale

dpa Orlando. Mit der Niederlage der Boston Celtics im Playoff-Halbfinale ist auch die Chance auf einen deutschen NBA-Meister dahin. Star des Abends war der Gegenspieler von Nationalspieler Daniel Theis.

Daniel Theis (hinten) von den Boston Celtics in Aktion gegen Bam Adebayo von Miami Heat. Foto: Mark J. Terrill/AP/dpa

Daniel Theis (hinten) von den Boston Celtics in Aktion gegen Bam Adebayo von Miami Heat. Foto: Mark J. Terrill/AP/dpa

Mit Daniel Theis ist der letzte verbliebene deutsche Spieler in den NBA-Playoffs ausgeschieden. Er verpasste mit den Boston Celtics den Finaleinzug. Der Rekordmeister der nordamerikanischen Profiliga unterlag mit 113:125 Miami Heat und verlor damit die Best-of-Seven-Serie mit 2:4.

Basketball-Nationalspieler Theis hatte beim Sieg in Spiel fünf der Serie noch mit einem „Double-Double“ überzeugt, also einem zweistelligen Wert in zwei statistischen Kategorien. Er erzielte 15 Punkte und 13 Rebounds. In Spiel sechs gelangen ihm nur sechs Punkte und sieben Rebounds. Der Center aus Salzgitter beging früh einige Foulspiele und konnte deswegen nicht sein gewohntes Spiel durchziehen.

Beide Mannschaften starteten mit Problemen und taten sich zunächst schwer, Punkte zu erzielen. Dennoch setzten sich die Heat leicht ab (33:27). Die Celtics wehrten sich tapfer gegen das drohende Aus und gingen dank Kemba Walker zwischenzeitlich mit sechs Punkten Vorsprung in Führung. Im Schlussabschnitt meldete sich Miami mit einem 26:6-Lauf zurück.

Boston fiel auseinander und kassierte letztlich eine deutliche Niederlage. „Es ist hart, diese Pille schlucken zu müssen. Wir haben gekämpft, mehr konnten wir nicht machen“, sagte Celtics-Point-Guard Walker.

Großen Anteil am Sieg von Miami Heat hatte Theis' Gegenspieler Bam Adebayo, der mit 32 Punkten einen Bestwert in seiner Karriere aufstellte. In einer entscheidenden Szene ließ er unter anderem Theis alt aussehen und punktete beim Stand von 97:96 für Boston sehenswert per Dunk. Anerkennung gab es auch von Celtics-Coach Brad Stevens: Als Adebayo entschieden habe, zum Korb zu ziehen, habe sie das angesichts der Schützen um ihn vor Probleme gestellt. Er sei nicht sicher, ob sie vor dem Spiel genug über die Physis der Miami-Spieler gesprochen hätten. „Sie sind stark, sie sind körperlich, sie sind tough. Und besonders er (Adebayo) dominierte das vierte Viertel.“ Miami verdiene Anerkennung: „Ich glaube, sie sind das beste Team im Osten.“

Miami holte sich mit dem Sieg die Meisterschaft der Eastern Conference. In den NBA Finals gegen das beste Team des Westens warten nun die Los Angeles Lakers um Superstar LeBron James. Auch wenn er viele gute Spieler um sich habe - ihn auszuschalten, wird laut Miami-Spieler Jimmy Butler der Schlüssel zur Meisterschaft sein. „Am Ende des Tages läuft es normalerweise darauf hinaus.“ Man werde immer und immer wieder den gleichen Test bekommen, bis man ihn bestehe. „Und dieser Test ist LeBron James.“

Miami steht zum ersten Mal seit 2014 wieder im Endspiel, 2012 und 2013 hatten sie den Titel geholt. Die Lakers waren zuletzt 2010 erfolgreich gewesen.

Die Best-of-Seven-Finalserie beginnt am 30. September, das mögliche siebte Spiel ist am 14. Oktober angesetzt. Die Finalspiele werden - wie auch die bisherigen Playoff-Spiele - in der NBA-„Bubble“ im Walt Disney World Resort in Orlando im US-Bundesstaat Florida ausgetragen. Dort wird die wegen der Coronavirus-Pandemie zunächst unterbrochene Saison zu Ende gespielt. Die Beteiligten werden weitgehend von der Außenwelt abgeschottet und regelmäßig auf das Virus getestet.

© dpa-infocom, dpa:200928-99-736259/3

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Erstellt:
28. September 2020, 07:24 Uhr

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