Torfestival findet für HCOB ein gutes Ende

Die Handballer des HC Oppenweiler/Backnang gewinnen das Duell zweier württembergischer Drittligisten beim TSV Neuhausen/Filder mit 39:34 und kommen zum dritten Sieg in Folge. Dabei überzeugt das Team aus dem Murrtal in der Defensive allerdings erst nach der Halbzeit.

War mit acht Feldtoren der beste HCOB-Schütze: Ruben Sigle. Er setzte sich mit dem Team aus dem Murrtal mit 39:34 durch. Foto: A. Hornauer

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War mit acht Feldtoren der beste HCOB-Schütze: Ruben Sigle. Er setzte sich mit dem Team aus dem Murrtal mit 39:34 durch. Foto: A. Hornauer

Von Alexander Hornauer

Die Handballer des HC Oppenweiler/Backnang haben zum dritten Mal in Folge gewonnen. Beim TSV Neuhausen/Filder setzte sich die Mannschaft von Trainer Matthias Heineke in einem Torfestival mit 39:34 durch. Entscheidend war, dass der Drittligist aus dem Murrtal nach dem Seitenwechsel gut verteidigte, die enorm hohe Angriffseffektivität aus dem ersten Spielabschnitt aber beibehielt. Nach Paraden von Torwart Stefan Koppmeier gelangen viele Kontertore, die wie Nadelstiche wirkten.

Um die erste Halbzeit zu beschreiben, lieh sich HCOB-Trainer Matthias Heineke einen Begriff aus dem Basketballsport: „Das war Run and Gun.“ Viel Rennen, schnelle Abschlüsse. Aber auch: (zu) wenig Abwehr, (zu) wenig Intensität. In der Tat absolvierten die Spieler beider Mannschaften in den ersten 30 Minuten ein immenses Laufpensum, ohne sich dabei weh zu tun. Die Schiedsrichter Philip Peiser und Dominik Schek aus der Pfalz benötigten in den ersten 30 Minuten nur vier Gelbe Karten.

Dafür fielen Tore wie am Fließband, 20 auf beiden Seiten. Die Gäste hatten beim Spielstand von 12:8 einen Vorsprung herausgeworfen. Vor allem die Rückraumspieler Ruben Sigle und Tobias Gehrke setzten sich stark in Szene. Auch Florian Frank ging auf Linksaußen zielstrebig zum Konter davon. Dann folgten im Anschluss an eine Auszeit des Neuhausener Trainerduos Markus Locher und Alexander Trost acht schwache Minuten. In denen machte der HCOB technische Fehler, lud den Gegner zum Kontern ein und kassierte acht Gegentreffer, bei nur zwei eigenen Erfolgserlebnissen. Der TSV hatte die Partie gedreht, und die 150 trotz Testpflicht in die Halle gekommenen Zuseher machten viel Betrieb.

Die Torflut vor der Pause sorgt nicht bei allen Beteiligten für Begeisterung

Oppenweiler/Backnang behielt aber die Ruhe. Isaiah Klein ließ sich von zwei anfänglichen Fehlerversuchen nicht entmutigen. Die nächsten zwei Würfe des Rückraumspielers saßen. Der Ausgleich war wiederhergestellt, und mit einem Remis ging es auch in die Pause, 20:20. TSV-Coach Alexander Trost befand hernach, dass den Besuchern damit ein attraktives Spiel geboten war. Wer als HCOB-Fan aber isoliert die Gegentorzahl betrachtete, war wenig begeistert.

Erfreulich allerdings war: Die Murrtaler behielten ihre gute Trefferquote im Angriff auch in den zweiten 30 Minuten bei. Marcel Lenz setzte auf dem linken Flügel wertvolle Akzente. Kevin Wolf nutzte Lücken in der gegnerischen Abwehr zu entschlossenen Durchbrüchen. Und das Zusammenspiel mit Kreisläufer Jakub Strýc funktionierte gut. Er erzielte fünf Treffer in der zweiten Halbzeit. Auf der Gegenseite brachten die Neuhausener ihr Angriffsspiel nicht mehr so gut durch. Das hatte zwei Gründe. Erstens: Die gesamte Gästeabwehr übte nun wesentlich mehr Druck aus, zwang die Hausherren zu technischen Fehlern und zu Würfen aus wesentlich ungünstigeren Positionen. Zweitens: Stefan Koppmeier im Tor des HC Oppenweiler/Backnang war immer wieder mit Glanztaten zur Stelle. In Summe führte das dazu, dass der Favorit nun zielstrebig davonzog. Nach 39 Minuten waren es vier Tore Vorsprung, nach 47 sogar sieben (32:25).

Der HCOB ließ dann ein paar Torgelegenheiten aus, Neuhausen schöpfte beim 31:34 (55. Minute) noch einmal vage Hoffnung. Aber die Gäste agierten in dieser Phase clever. Sie ließen sich nicht aus der Ruhe bringen, nahmen das Tempo das eine oder andere Mal geschickt raus. Zweimal hintereinander setzten sie Kreisläufer Strýc in Szene, es hieß 31:36 und die Partie war entschieden. Der HCOB hat wichtige Punkte für das Ziel gesammelt, mindestens auf Rang sechs über die Ziellinie zu gehen.

TSV Neuhausen/Filder: Vogel, Kvesic – Distel (3), Durst (6), Bader, Letzgus (3), Hipp (2), Fleisch,Grundler (4), Kusche (4), Reinhardt (2), Sommer (1), Keppeler (8), Wittke (1).

HC Oppenweiler/Backnang: Müller, Koppmeier – Lenz (8/3), Gehrke (4), Buck, Raff, Sigle (8), Villgrattner (1), Wolf (4), Klein (2), Strýc (5), Frank (3), Maurer (3), Bühler (n.e.), Rauh (1).

Siebenmeter: 0/0:3/4 (Lenz scheitert an Vogel). – Zeitstrafen: 6:4 Minuten (Hipp, Fleisch, Keppeler – Lenz, Villgrattner). – Schiedsrichter: Peiser/Schek (Waldfischbach-Burgalben/Kindsbach). – Zuschauer: 150.

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Erstellt:
29. November 2021, 11:30 Uhr

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