Trotz Ärger durch Zuschauer: Djokovic locker in 3. Runde

dpa New York. Auch ein störender Zuschauer kann Top-Favorit Novak Djokovic nicht auf dem Weg in die dritte Runde der US Open aufhalten, in die es auch Oscar Otte schafft. Bei den Damen strauchelt eine Mitfavoritin fast. Angelique Kerber steht am Freitag vor einer schweren Aufgabe.

Novak Djokovic in Aktion. Foto: Frank Franklin II/AP/dpa

Novak Djokovic in Aktion. Foto: Frank Franklin II/AP/dpa

Ein Zuschauer auf den Rängen des Arthur-Ashe-Stadiums ärgerte Top-Favorit Novak Djokovic bei den US Open mehr als sein chancenloser Zweitrundengegner.

Nach dem 6:2, 6:3, 6:2 gegen den Niederländer Tallon Griekspoor beschwerte sich der Tennis-Weltranglistenerste über den Fan, der ihn ständig zu stören versuchte - vor einem verschlagenen Schmetterball offenbar mit Erfolg. Nach seinem verlorenen Aufschlagspiel antwortete der Serbe am Donnerstag (Ortszeit) mit einem Break und rief dann in Richtung des Zuschauers: „Wie gefällt Dir das?“

Fan stört Djokovic

Zudem sprach er mit dem Stuhlschiedsrichter über das schlechte Benehmen des Zuschauers. Dass sich die Fans in New York mitunter nicht so reserviert und regelkonform benehmen wie jene in Wimbledon, ist allerdings nicht neu. „Das war nicht schön, das ist alles“, sagte Djokovic. „Der Lärm stört mich nicht. Versteht mich nicht falsch, das ist wichtig für die Unterhaltung, für das Publikum, die Musik. Der Typ, auf den ich gezeigt habe, wusste genau, was er tut, das ist alles“, erklärte der 34-Jährige.

Auf dem Weg zum Grand Slam - dem Gewinn der vier wichtigsten Turniere in einer Saison - fehlen Djokovic nur noch fünf Siege, der nächste soll gegen den Japaner Kei Nishikori folgen. Im Weg stehen könnte ihm wie schon zuletzt bei Olympia in Tokio Alexander Zverev. Der Hamburger hatte in der zweiten Runde den Spanier Albert Ramos-Viñolas mit 6:1, 6:0, 6:3 abgefertigt und trifft an diesem Samstag auf den Amerikaner Jack Sock.

Otte in Runde drei

Erstmals in der dritten Runde eines Grand-Slam-Turniers steht Oscar Otte. Der 28 Jahre alte Kölner bezwang US-Profi Denis Kudla 6:4, 6:4, 6:2 und trifft nun auf Routinier Andreas Seppi. Der 37-jährige Südtiroler schaltete überraschend Wimbledon-Halbfinalist Hubert Hurkacz aus Polen aus. „Ein schwieriges Match, weil er sehr erfahren ist und unangenehm spielt“, sagte Otte über Seppi, mit dem er zusammen in Köln in der Bundesliga gespielt hat.

Vor allem aber freute sich der Weltranglisten-144. über sein Weiterkommen, nachdem er sich zunächst durch die Qualifikation kämpfen musste. „Es ist ein mega Gefühl, dritte Runde bei einem Grand Slam. Jetzt geht es richtig los“, sagte Otte, dem die Unterstützung der Zuschauer für seinen amerikanischen Kontrahenten nichts ausmachte. „Dadurch, dass ich so gut gespielt habe, habe ich dem Publikum nicht so viel die Chance gegeben, dass sie ein bisschen Radau machen können“, erklärte Otte.

Kerber und Gojowczyk am Freitag gefordert

Bereits an diesem Freitag sind Angelique Kerber und Peter Gojowczyk gefordert. Der Münchner darf sich auf dem Grandstand (17.00 Uhr/Eurosport) gegen den Schweizer Henri Laaksonen im Vergleich zweier Qualifikanten durchaus Chancen auf den Einzug ins Achtelfinale ausrechnen.

Kerber steht im dritten Match des Tages im Louis-Armstrong-Stadium (nicht vor 22.00 Uhr/Eurosport) vor einer schweren Aufgabe. Die wiedererstarkte Norddeutsche trifft im Drittrunden-Duell zweier Ex-US-Open-Siegerinnen auf die bisher stark aufspielende Amerikanerin Sloane Stephens.

„Sie ist eine der talentiertesten Spielerinnen auf der Tour. An einem guten Tag ist sie sehr schwer zu schlagen“, sagte Kerber über die 28-jährige Stephens, die derzeit nur die Nummer 66 der Welt ist. „Sie ist zu Hause, sie spielt hier immer unglaubliches Tennis. Sie hat hier schon mal gewonnen, sie weiß, wie es hier geht.“

Beim 6:3, 6:2 gegen die Ukrainerin Anhelina Kalinina konnte Kerber am Donnerstag immerhin Kraft sparen. Das Match war wegen der starken Regenfälle am Mittwoch um einen Tag verschoben worden.

Wimbledon-Finalistin Karolina Pliskova erreichte mit einem schwer erkämpften Erfolg und nach Abwehr eines Matchballs die dritte Runde. Die Tschechin bezwang die Amerikanerin Amanda Anisimova kurz vor Mitternacht denkbar knapp mit 7:5, 6:7 (5:7), 7:6 (9:7).

© dpa-infocom, dpa:210903-99-74444/3

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Erstellt:
3. September 2021, 07:35 Uhr

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