TSG Backnang: Die nächste große Herausforderung

Nach der 0:3-Heimniederlage gegen den Titelfavoriten wartet auf Oberliga-Spitzenreiter TSG Backnang nun die Partie beim Tabellensiebten Villingen. Am Rand des Schwarzwalds wollen die Fußballer aus den Etzwiesen alles tun, um in der Fremde weiterhin ohne Verlustpunkt zu bleiben.

Offensivmann Mert Tasdelen ist guten Mutes, dass er bis zum Samstag fit wird und in der Partie in Villingen wieder ins Trikot der TSG Backnang schlüpfen kann. Foto: A. Becher

© Alexander Becher

Offensivmann Mert Tasdelen ist guten Mutes, dass er bis zum Samstag fit wird und in der Partie in Villingen wieder ins Trikot der TSG Backnang schlüpfen kann. Foto: A. Becher

Von Uwe Flegel

Mario Marinic hat nicht gut geschlafen. Die Nachtruhe hatte ihm aber weniger die 0:3-Niederlage der Backnanger Oberliga-Fußballer am Mittwochabend gegen den großen Titelfavoriten SGV Freiberg geraubt, sondern eher sein kleiner Sohn, der leicht kränkelte. Der war gestern Morgen aber wieder recht schnell auf den kleinen Beinchen. Ähnliches erhofft sich der Spielertrainer der TSG nun auch für seine Mannschaft, die am Samstag ab 15.30 Uhr beim Tabellensiebten FC 08 Villingen gefordert ist und dort alles tun will, um die erste Auswärtsniederlage der Saison zu verhindern.

Auswärts ist die Etzwiesenelf bislang noch ohne einen einzigen Verlustpunkt

Viermal ging es für die Etzwiesenelf in dieser Runde bislang in der Fremde um Oberliga-Punkte. Viermal kehrte die TSG mit der vollen Ausbeute zurück. Eine Stärke, die mitentscheidend dafür ist, dass die Elf aus dem Murrtal nach neun Spieltagen unerwartet an der Tabellenspitze thront. Daran ändert auch die Heimniederlage eines personell arg dezimierten Backnanger Teams gegen das Freiberger Starensemble nichts. „Wir stehen immer noch oben, alles ist gut, das habe ich der Mannschaft auch gesagt“, erzählt Mario Marinic. Wobei sich sein Ehrgeiz und Niederlagen eigentlich gegenseitig ausschließen. Ebenfalls sicher ist allerdings, dass der Routinier selbst weiß, dass seine Elf in der Notbesetzung von vorgestern nur schwer auf Augenhöhe mit einer mit ehemaligen Bundesliga-Spielern gespickten Profitruppe wie Freiberg kommt. Dennoch klappte das in der ersten Halbzeit erstaunlich gut. „Mit der Vorstellung vor der Pause war ich völlig einverstanden“, sagt Marinic und nimmt dabei nur die 13. Minute aus, als eine Unkonzentriertheit von Niklas Kalafatis den Führungstreffer des SGV erleichterte. Insgesamt brachte der große Favorit den Sieg gegen den Überraschungsspitzenreiter aus dem Murrtal aber souverän über die Zeit.

Die zweite Saisonniederlage ist deshalb auch nichts, was der TSG lange zu schaffen machen sollte. Spätestens nach der Videoanalyse dürfte die Partie abgehakt sein und die kommende Aufgabe im Villinger Friedengrundstadion im Fokus stehen. Denn die wird vielleicht nicht ganz so hart wie der Job gegen das Team von Ex-Trainer Evangelos Sbonias am Mittwochabend, doch einfach wird das Duell am Schwarzwaldrand sicher nicht. Der FC 08 hat einen Platz unter den ersten fünf zum Ziel und für Marinic steht fest, dass Backnangs morgiger Kontrahent „viel individuelle Qualität im Team hat“. Allerdings bleibt abzuwarten, welche Auswirkungen die Coronafälle innerhalb des Kaders der Badener haben. Sicher scheint jedoch zu sein, dass der Verein das Problem mit dem Virus so weit im Griff hat, dass die Partie stattfinden kann.

TSG-Coach Mario Marinic ist froh darüber. Schon oft genug hat er darauf hingewiesen, dass Spiele unter der Woche für seine Mannschaft mit großen Problemen behaftet sind, müssen dafür doch jedes Mal fast alle Spieler zum Beispiel wenigstens einen halben Tag Urlaub nehmen und „die englischen Wochen sowie die Unsicherheit, ob nun gespielt wird oder wieder was dazwischenkommt, das kostet viel, viel Kraft“. Er jedenfalls ist froh, „wenn wir einfach den normalen Wochenrhythmus haben“. Derzeit sei außer spielen, ein wenig laufen und Regeneration sowie Videoanalyse vom vergangenen Spiel nicht viel möglich. Erst recht, wenn die Zahl an Teilnehmern im Training und in den Partien überschaubar ist – wie zuletzt bei der TSG.

Auf der Verletztenliste kann der eine oder andere Name gestrichen werden

In dem Punkt ist bei der Etzwiesenelf jedoch Besserung in Sicht. Der eine oder andere Name auf der langen Ausfallliste steht in Villingen eventuell nicht mehr auf dem Zettel. Der Spielertrainer selbst, Innenverteidiger Thomas Doser und Angreifer Mert Tasdelen, der gegen Freiberg wegen muskulärer Probleme ausfiel und dessen Dribblings und Torgefahr doch arg vermisst wurde, hoffen, dass sie mit an Bord sind. Sicher im Kader sind die Mittelfeldspieler Julian Geldner und Shqiprim Binakaj, die am Mittwoch schon zu kurzen Einsätzen kamen. Optimal sind die Voraussetzungen zwar trotzdem nicht, dass die TSG auch bei ihrem fünften Auswärtsspiel der Saison ohne Verlustpunkt bleibt. Ganz schlecht sieht es für die Backnanger aber auch nicht aus, dass sie es zumindest schaffen können, in der Fremde ohne Niederlage zu bleiben.

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Erstellt:
24. September 2021, 11:30 Uhr

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