TSG Backnang: Fußballer wirbeln in der Spitzengruppe mit

Backnanger spielen eine erfolgreiche erste Saisonhälfte in der Oberliga. Als verdienter Lohn steht das Team unter den Topteams auf dem vierten Platz.

TSG-Spielertrainer Mario Marinic (am Ball) war in den meisten Spielen mit seinen Schützlingen den gegnerischen Akteuren eine Fußspitze voraus. Foto: A. Becher

© Alexander Becher

TSG-Spielertrainer Mario Marinic (am Ball) war in den meisten Spielen mit seinen Schützlingen den gegnerischen Akteuren eine Fußspitze voraus. Foto: A. Becher

Von Heiko Schmidt

„Hätte mir einer vor der Saison gesagt, dass wir zur Winterpause auf Rang vier stehen, dann hätte ich ihm gesagt, dass es nicht ganz realistisch wäre“, sagt Spielertrainer Mario Marinic. Er hatte sich mit seiner Mannschaft eigentlich den Klassenverbleib in der Oberliga als Saisonziel gesetzt, nun mischt der Etzwiesenklub im Konzert der ganz Großen in der Oberliga mit. Die Backnanger pendelten in den bislang 19 absolvierten Begegnungen zwischen Platz eins und fünf. Dementsprechend groß ist die Euphorie bei den Roten. „Das war eine herausragende Vorrunde“, freut sich Marinic.

Der TSG-Spielertrainer macht das aber nicht nur an den Ergebnissen fest. „Die Art und Weise, wie wir aufgetreten sind, und den attraktiven Fußball, den wir gespielt haben, haben begeistert“, so der 37-Jährige. Er schiebt nach: „Die tolle Entwicklung der gesamten Mannschaft ist genauso wichtig wie die Platzierung.“ Die Backnanger spielten von Saisonbeginn an herzerfrischenden Fußball. Der Start mit den beiden 3:1-Erfolgen zu Hause gegen den FC Nöttingen und beim SV Oberachern verlief optimal. „Die beiden Siege waren sehr wichtig“, hebt Mario Marinic heraus.

Auch in den folgenden Begegnungen zeigten sich die Backnanger meistens von ihrer besten Seite. Mit den Dreiern beim FC Astoria Walldorf II (4:1) und beim SSV Reutlingen (2:0) setzten die TSG-Fußballer Ausrufezeichen. Allerdings war bei den Heimniederlagen gegen die Spitzenteams SGV Freiberg (0:3) und Stuttgarter Kickers (1:3), die unter Profibedingungen trainieren, nicht viel zu holen. Dies schmälert die bislang starke Runde der Backnanger nicht. Schließlich hat der Etzwiesenklub zehn Siege und zwei Unentschieden in den bislang 19 ausgetragenen Partien erzielt. Mit diesen steht die TSG hinter dem SGV Freiberg, den Stuttgarter Kickers und dem 1. Göppinger SV auf Rang vier. „Die Tabelle lügt nicht“, ist sich Marinic sicher.

Die Analyse des Spielertrainers fällt deshalb fast durchweg positiv aus. „In allen Mannschaftsteilen, von hinten nach vorne, gibt es eine tolle Entwicklung.“ Zum Beispiel freut sich Marinic über Mert Tasdelen. Der 23-jährige Stürmer hat fünf Tore in elf Einsätzen gemacht. „Er war bis zu seiner Verletzung in einer super Form.“ Den Maier-Zwillingen Leon und Loris, die in allen 19 Saisonspielen in der Oberliga auf dem Platz standen, bescheinigt der Coach: „Sie haben einen großen Schub nach vorne gemacht.“ Besonders Loris Maier ist mit zehn Toren sehr treffsicher.

Verletzte Spieler und coronabedingte Ausfälle kompensierte die TSG

Die Backnanger blieben aber auch nicht von schwierigen Situationen verschont. „Es war eine sehr anstrengende Vorrunde“, so Marinic. Dazu zählen die verletzungsbedingten Ausfälle. So musste die TSG längere Zeit auf wichtige Spieler wie Mert Tasdelen (muskuläre Probleme am Oberschenkel) oder Niklas Pollex (kleiner Bruch am Schienbein) verzichten. Torhüter Marcel Knauß und Abwehrmann Michl Bauer stehen aufgrund ihrer Kreuzbandrisse noch länger nicht zur Verfügung. Hinzu kam, dass die TSG wie auch andere Mannschaften einige corona-erkrankte Akteure nicht einsetzen konnte. Teilweise traten die Backnanger lediglich mit drei oder vier Einwechselspielern an. „In dieser Zeit waren nur 13 bis 14 Spieler im Training“, blickt Mario Marinic zurück und ergänzt: „Wir haben diese Ausfälle sehr gut aufgefangen.“ Deshalb war es keine einfache erste Saisonhälfte fürs Etzwiesenteam. Trotzdem überwiegt die Freude über den vierten Platz. „Es ist wichtig, dass wir in den Rückspiegel schauen und genießen, was wir geleistet haben.“

An die Leistungen der Hinrunde wollen die Backnanger nach der Winterpause anknüpfen. Trainingsstart soll am Mittwoch, 12. Januar, um 19 Uhr sein. Zuvor absolvieren die TSG-Akteure ihre individuellen Übungseinheiten. Der wichtigste Wunsch von Spielertrainer Mario Marinic lautet: „Erst mal sollen alle Jungs gesund sein sowie von Corona und Verletzungen verschont bleiben.“ In der Tabelle würde sein Team gerne weiter im Konzert der Großen mitspielen. „Wir haben Blut geleckt und wollen vorne dranbleiben.“ Allerdings weiß der Spielertrainer auch, dass seine Schützlinge weiterhin an ihre Leistungsgrenze gehen müssen. Die Backnanger haben außerdem den Blick nach hinten noch nicht ganz aus den Augen verloren. „Nach der Halbserie ist noch keine Mannschaft auf- und auch nicht abgestiegen“, macht der Coach klar. Seine Ansage lautet daher: „Die magischen 45 Punkte sind zunächst unser erstes Ziel.“ Damit wäre bei wahrscheinlich sieben Absteigern der Ligaverbleib gesichert. Alles Weitere muss dann geschaut werden.

Ob es personelle Veränderungen in der Winterpause im TSG-Kader geben wird, ist noch offen. Bislang bleiben alle Akteure der Mannschaft dabei. Einziger Abgang ist Louis Wiesheu, der schon im Oktober aus beruflichen Gründen den Verein verlassen hat. Hingegen könnte vielleicht Athanasios Coutroumpas zur TSG zurückkehren. Der 26-jährige Mittelfeldspieler war zuletzt in College-Teams in den USA aktiv. Ob seine Rückkehr klappt, muss abgewartet werden. „Es ist in der Coronasituation nicht einfach. Wir werden aber die Augen und Ohren offen halten“, sagt Spielertrainer Mario Marinic. Er und seine Schützlinge genießen erst mal die fußballerische Pause über Weihnachten und Silvester.

Fupa-Elf der Hinrunde

TSG-Spieler dabei In die Fupa-Elf der ersten Saisonhälfte in der Oberliga haben es gleich zwei Akteure der TSG Backnang geschafft. Dazu gehört Loris Maier. Der 22-Jährige hatte in der laufenden Runde schon sieben Berufungen für die Fupa-Elf der Woche. Patrick Tichy wurde hingegen dreimal in der wöchentlichen Auswertung berücksichtigt. Das reicht, damit auch der 28-jährige Abwehrspieler der TSG Backnang in der Fupa-Elf der Hinrunde vertreten ist. Damit ist das Etzwiesenteam spitze, denn nur noch der CfR Pforzheim hat es mit zwei Akteuren in die Auswertung geschafft. Die anderen sieben Spieler teilen sich auf sieben Klubs auf.

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Erstellt:
23. Dezember 2021, 06:00 Uhr

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