TSG Backnang: Kurz vor Ostern gibts den Marinic-Nachfolger

David Pfeiffer übernimmt ab dem Sommer das Traineramt beim Backnanger Fußball-Oberligisten. Der 39-Jährige aus Brackenheim, der noch beim nordbadischen Verbandsliga-Vierten VfB Eppingen das Sagen hat, erhält beim Etzwiesenklub einen bis zum 30. Juni 2024 datierten Vertrag.

Gibt ab dem Sommer beim Oberliga-Vierten aus dem Murrtal als neuer Trainer die Kommandos: David Pfeiffer. Foto: S. Lörz

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Gibt ab dem Sommer beim Oberliga-Vierten aus dem Murrtal als neuer Trainer die Kommandos: David Pfeiffer. Foto: S. Lörz

Von Uwe Flegel

Bis Ostern wollte Marc Erdmann die Nachfolge für den scheidenden Spielertrainer Mario Marinic bei den Backnanger Oberliga-Fußballern geregelt haben. Und: Das bei der TSG für die erste Mannschaft zuständige Vorstandsmitglied hat seinen von ihm selbst vorgegebenen Zeitplan eingehalten. Mit David Pfeiffer hat der Klub aus den Etzwiesen den Mann gefunden, der ab dem Sommer in Backnang das Sagen und der sich mit der TSG auf einen Vertrag bis zum 30. Juni 2024 geeinigt hat. Noch ist der 39-Jährige Trainer des nordbadischen Verbandsliga-Vierten VfB Eppingen. Im Murrtal ist Pfeiffer vor allem aus seiner Zeit als Landesliga-Stürmer des VfB Brackenheim und des VfB Neckarrems bekannt.

„Wir sind sehr, sehr glücklich. Die Gespräche verliefen von Anfang an in einem tollen und sehr vertrauensvollen Rahmen. Neben seiner sportlichen Expertise als Lehrer und Inhaber der Trainer-A-Lizenz wird er auch menschlich exzellent zu unserer Mannschaft beziehungsweise Verein passen“, erzählt der sportliche Leiter des Oberliga-Vierten. Der 50-Jährige ist sich sicher, dass der gebürtige Heilbronner der Richtige ist, um bei der TSG die Mannschaft und die einzelnen Spieler in der Zeit nach Mario Marinic weiterzuentwickeln sowie gleichzeitig den guten Teamspirit zu erhalten. „Wir dürfen uns auf einen tollen Menschen, einen sehr akribischen Arbeiter und absoluten Fußballfachmann freuen. David Pfeiffer brennt regelrecht für die neue Aufgabe“, schildert Erdmann seine Eindrücke aus den bisherigen Gesprächen.

Der künftige Trainer sieht in der TSG einen Verein, der zu ihm passt

Offenbar hat das Backnanger Vorstandsmitglied richtig hingehört. Gegenüber unserer Zeitung sagt der beruflich als Rektor einer Grundschule in Heilbronn tätige Pfeiffer zu seiner Motivation, den Verbandsligisten Eppingen im Sommer nach fünf Jahren zu verlassen: „Ich suche die sportliche Herausforderung in der Oberliga.“ Wobei es das allein nicht ist, sagt der mit seiner Frau und zwei Söhnen in Brackenheim wohnende Trainer: „Ich hätte meinen derzeitigen Klub nicht für jeden Verein verlassen, sondern mache das nur für einen, der zu mir passt“ – und der höher spielt als die Verbandsliga.

Denn eigentlich hatte Pfeiffer beim einstigen Zweitligisten aus dem Kraichgau bereits für die neue Runde verlängert. Allerdings hatten ihm Eppingens Verantwortliche zugesagt, dass er gehen dürfe, wenn er von einem höherklassigen Klub ein Angebot erhalte. Wie von der TSG. Deshalb bat Pfeiffer den nordbadischen Verbandsligisten um seine Freigabe und stieß dort auf Gehör: „Ich bin Eppingen sehr dankbar dafür. Der Verein ist mir zur sportlichen Heimat geworden“, erzählt der künftige Backnanger, der bei der TSG mit Teammanager und Ex-Torwart Michael Quattlender einen ehemaligen Mitstreiter aus der Aufstiegssaison 2008/2009 in Neckarrems wieder trifft.

Überhaupt, so Pfeiffer, „kenne ich die TSG aus vielen Landesliga-Duellen mit Brackenheim und aus zahlreichen Testspielen als Trainer mit dem VfL oder nun dem VfB Eppingen“. So wie Anfang Februar, beim Backnanger 3:2-Erfolg. „Da konnten wir uns davon überzeugen, dass er stets einen klaren Matchplan und eine klare Spielphilosophie hat“, berichtet Erdmann. Bei seinen Erkundigungen über den neuen Coach erfuhr er zudem, „dass er bei seinem jetzigen Verein gemessen an den Möglichkeiten seit Jahren exzellente Arbeit leistet“.

Gehört hat das aber nicht nur die TSG. Sie war nicht der erste Oberligist, der an den Coach mit abgeschlossenem Studium der Sportwissenschaften an der Uni Stuttgart herantrat. Hinzu kam die Anfrage eines sehr ambitionierten badischen Verbandsligisten. Beide Male blieb Pfeiffer in Eppingen. Nun verlässt er den Kraichgau und dockt im Murrtal bei einem Verein an, den er als „sehr familiär und bodenständig“ beschreibt. Etwas, auf das der 39-Jährige aus dem Zabergäu reichlich Lust hat und für das er sich ganz bewusst entschieden hat. Denn auch das beschreibt Pfeiffers bisherige Tätigkeit als Trainer: Er ist kein Mann für Kurzzeit-Engagements. Denn vor seinen fünf Jahren beim Landesligisten VfB Eppingen war er acht Jahre lang Spielertrainer und Coach beim VfL Brackenheim.

Sbonias ist in Freiberg weg und in Aspach vielleicht bald wieder da

Entlassung Die TSG hat den neuen Trainer gefunden. Bei einem Ligarivalen geht die Suche erst los. Der Tabellenzweite SGV Freiberg hat seinem Trainer Evangelos Sbonias den Stuhl vor die Tür gestellt. Der Trennung vom früheren Backnanger Coach vorausgegangen waren drei Unentschieden in Folge, darunter auch das 1:1 gegen die TSG. Bereits damals bemerkten aufmerksame Beobachter eine sehr gereizte Stimmung bei dem Verein, der mit Vollprofis und Millionenetat versucht, in die Regionalliga aufzusteigen. Das 0:0 am Samstag in Linx und der Verlust der Tabellenführung an die Stuttgarter Kickers waren Freibergs Verantwortliche nun zu viel. Nachdem der 39-jährige Trainer ihnen vor Kurzem mitgeteilt hatte, dass er keine Lust auf eine Zusammenarbeit mit ihnen über diese Saison hinaus hat, gab es nun für Sbonias die Retourkutsche und den sofortigen Rausschmiss.

Interimsteam Den Job von Sbonias, unter dessen Leitung der SGV von 40 Spielen nur eine Partie verlor, teilen sich vorläufig die bisherigen Co-Trainer Ferdinand Groß und Marcel Ivanusa sowie der Kapitän und sportliche Leiter Marco Grüttner.

Zukunft Wie es bei Evangelos Sbonias weiter geht, ist noch nicht klar. Gut möglich ist, dass er im Sommer zu seinem Ex-Verein SG Sonnenhof Großaspach zurückkehrt und dort als Trainer Hans-Jürgen Boysen beerbt. Schon in der Winterpause war Sbonias im Fautenhau ein Kandidat, soll damals aber vom SGV Freiberg keine Freigabe erhalten haben.

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Erstellt:
12. April 2022, 06:00 Uhr

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