TSG-Riege vor außergewöhnlicher Saison

Die Turner aus Backnang starten in die Drittliga-Saison. Es ist alles anders. Weniger Wettkämpfe, kein Abstieg, ein Halbfinale, ein Finale und eine Münchner Mannschaft, die wegen Trainingsrückstands nicht antritt, sind die Folgen der Coronapandemie.

Die Backnanger Turner sind für die Drittliga-Saison gerüstet (von links): Timo Bölcke, Bastian Wullert, Luca Dörksen, Luis Ertel, Max Blessing, Florian Ellinger, Tim Tasol, Urs Böckheler, Robert Steiner, Björn Kuhn, Timo Bauer und Nico Zeisel. Vorne: Jonathan Cocks. Foto: C. Cocks

© CHRISTOPHER COCKS

Die Backnanger Turner sind für die Drittliga-Saison gerüstet (von links): Timo Bölcke, Bastian Wullert, Luca Dörksen, Luis Ertel, Max Blessing, Florian Ellinger, Tim Tasol, Urs Böckheler, Robert Steiner, Björn Kuhn, Timo Bauer und Nico Zeisel. Vorne: Jonathan Cocks. Foto: C. Cocks

Von Robert Steiner

Der Wettkampfmodus in der neuen Saison der Drittliga-Turner wurde verändert. Um infolge der Kontaktbeschränkungen die Kreuzungen der Mannschaften einzudämmen, wurden die Nord- und Südstaffel nochmals jeweils in zwei Gruppen (A und B) eingeteilt, weshalb es dieses Jahr eben weniger Wettkämpfe gibt als sonst. Jedes Team turnt regulär eigentlich drei statt normalerweise sieben Wettkämpfe. Die Tabellenführer der vier Staffeln (Nord A und B sowie Süd A und B) kommen dann ins Halbfinale. Die dortigen Siegerteams machen dann im Finale den Aufstieg unter sich aus.

Absteigen kann keine Mannschaft. Es ist ein Entgegenkommen der Deutschen Turnliga (DTL), sodass Teams mit coronabedingtem Trainingsrückstand dennoch am Start sein können und die Liga dieses Jahr nicht mangels Teilnehmern ausfallen muss. Trotzdem musste der USC München kurzfristig seine Mannschaft zurückziehen. Zu lange durfte die Riege aus der bayrischen Metropole nicht trainieren, was eine Verletzungsgefahr birgt. Zudem sind die Beschränkungen in der Stadt zu groß, die einen reibungslosen Ligaverlauf unmöglich machen.

Auch der Trainingsrückstand der Backnanger ist noch an der einen oder anderen Stelle spürbar. Natürlich geht es in der Hinsicht allen Teams ähnlich, kleinere bis mittelstarke Unterschiede gibt es dennoch. Während die Münchner immer noch nur stark eingeschränkt und unregelmäßig in die Halle dürfen, konnten die Ludwigsburger noch vor dem Backnanger Team im Frühsommer das Training wieder aufnehmen. Dass man aber von Mitte März bis Juni nicht trainieren durfte, spüren die Sportler selbstverständlich vor allem an der Fitness. Sind normalerweise der Winter und der Frühling zum Erlernen neuer Elemente genutzt worden, um dann im Sommer Ausdauer, Fitness und Übungen für die Liga im Herbst zu trainieren, musste dieses Jahr der Frühling hauptsächlich daheim verbracht werden. Vom Frühsommer bis zum Herbst mussten im Schnelldurchgang erst die Fitness wiederaufgebaut, dann neue Elemente getestet und zu guter Letzt die Übungen zusammengestellt werden. Trotzdem fühlt sich das TSG-Team gut gewappnet für die Saison. Zwar gab es beim Testwettkampf vor vier Wochen noch einige Patzer, aber seitdem wurde weiter fleißig trainiert und noch einiges an Potenzial ausgeschöpft. Trainer Mark Warbanoff blickt zuversichtlich in die Saison.

Auf einen möglichen Aufstieg will er sich nicht festlegen, aber das Erreichen des Halbfinals hat er mit der Mannschaft als klares Ziel definiert. Natürlich hofft das Team samt Trainer auf noch mehr, aber wirklich einschätzen kann man das dieses Jahr wohl nur von Wettkampf zu Wettkampf. Wie sehr die Coronazeit den anderen Mannschaften zugesetzt hat, bei denen vielleicht internationale Turner zum Einsatz kommen, und wie gut die Backnanger ihre Leistungen abrufen werden, ist im Voraus schwer zu sagen. Nicht vergessen darf man auch Backnangs Zugang Sebastian Krimmer – obwohl er weder Neuling noch neu in Backnang ist. Seine beachtliche Erfahrung als jahrelanger Nationalturner und Olympiateilnehmer geben der Mannschaft aus seiner Heimatstadt Zuversicht und einen Schub nach vorn.

Die Backnanger starten in der Staffel B des Südbereichs. Am morgigen Samstag treffen die TSG-Turner zunächst auf den MTV Ludwigsburg. Der Wettkampf findet ab 15 Uhr in der Innenstadtsporthalle in Ludwigsburg statt. Die Zuschauerzahl ist stark eingeschränkt, sodass die Murrtaler nur 25 Fans mitbringen können. Der Wettkampf beim USC München am 24. Oktober fällt aus. Am 14. November geht es dann zu Hause in der Karl-Euerle-Halle an die Geräte gegen das Team vom TSV Unterföhring. Der Halbfinaltermin ist am 21. November angesetzt, das Finale würde am 12. Dezember stattfinden.

Die Teams in der Dritten Liga

Insgesamt 15 Mannschaften turnen in der Dritten Liga der Männer. In der Staffel A des Nordbereichs sind dies: TZ Bochum-Witten, KTT Oberhausen, KTV Obere Lahn und Hösbach/Großostheim. Folgende Teams gehen in der Staffel B an die Geräte: TSG Sulzbach, Isselhorst, TV Weißkirchen und KTV Hohenlohe. Diese Mannschaften starten am kommenden Wochenende.

Zur Staffel A des Südbereichs gehören: WTG Heckengäu, Grötzingen/Karlsruhe, TV Bühl und TG Wangen-Eisenharz. Neben der TSG Backnang turnen in der Staffel B der MTV Ludwigsburg und der TSV Unterföhring. Es sind also nur drei Teams, da der USC München kurzfristig seine Mannschaft für 2020 zurückgezogen hat.

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Erstellt:
9. Oktober 2020, 16:00 Uhr

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