Handball-Bundesliga
TVB Stuttgart schnuppert in Kiel an einer Sensation
Stuttgarts Handballer liefern dem Rekordmeister ein Duell auf Augenhöhe – und stehen am Ende doch mit leeren Händen da. Jetzt geht’s nach Hannover.
© Baumann/Julia Rahn
Miljan Vujovic hält den TVB lange im Rennen.
Von Joachim Klumpp
Misha Kaufmann vom TVB Stuttgart hatte nach dem nicht so überzeugenden Heimsieg gegen Leipzig von seiner Mannschaft eine andere Einstellung gefordert. Die hat er am Mittwochabend in der Handball-Bundesliga beim THW Kiel dann zu sehen bekommen – und wie? Der TVB schnupperte beim Favoriten am Sieg, führte in der 46. Minute noch 27:26, doch unter dem Strich stand dann doch eine 32:33-Niederlage. Wobei es natürlich einen Unterschied macht, ob ich zu Hause gegen das Tabellen-Schlusslicht antrete, oder eben beim Rekordmeister vor knapp 10 000 Zuschauern. Es war dann die 21. Niederlage im 21. Aufeinandertreffen in der Bundesliga, wobei Kiel ohne den verletzten Ex-Stuttgarter Lukas Laube antreten musste.
„Wir hatten uns viel vorgenommen und auch die Chance, einen Punkt mitzunehmen“, sagte Kaufmann, dessen Mannschaft sehr gut ins Spiel gefunden und zwischenzeitlich mit zwei Toren geführt hatte. Was auch daran lag, dass im Tor Miljan Vujovic (7 Paraden bis zur Pause) das Duell gegen die Kieler Perez de Vargas und Nationalspieler Andres Wolff klar für sich entschied. Dennoch sollen die Stuttgarter Interesse an dem Ägypter Mohamed El-Tayar haben, dessen Vertrag beim HSV Hamburg ausläuft und der einst schon beim HBW Balingen in Württemberg vertreten war.
Doch mit dem Halbzeitpfiff musste Vujovic dann noch einen direkten Freiwurf von Eric Johansson passieren lassen, wodurch die Kieler mit einer 17:15-Führung in die Pause gingen. „Wir haben etwas zu viele technische Fehler gemacht“, sagte Torben Matzken.
Was nichts daran änderte, dass der TVB (6 Tore Kai Häfner) auch nach der Pause nicht einbrach, sondern sich ein Duell auf Augenhöhe lieferte. Kaufmann machte als Schlüsselphase für die Niederlage den 1:4-Lauf nach dem 27:26 aus, „da dreht das Spiel.“ Dennoch: „Wir haben an unsere Chance geglaubt“, sagte Kreisläufer Samuel Röthlisberger. „Aber letztendlich nichts Zählbares geholt, das wollen wir beim nächsten Mal ändern.“ Weiter geht es bereits am Sonntag wieder auswärts, dann bei Hannover-Burgdorf.
