Handball-Bundesliga
TVB Stuttgart verspielt den ersten Auswärtssieg
Stuttgarts Handballer sehen beim HC Erlangen schon wie der sichere Sieger aus, doch am Ende reicht es nur zu einem Punkt.
© Baumann/Julia Rahn
Kai Häfner trifft erst nach der Pause – dann aber achtmal.
Von Joachim Klumpp
Der Handball-Bundesligist TVB Stuttgart musste am Freitagabend nach Nürnberg in die PSD Bank Arena, in der sonst auch Eishockey gespielt wird, und ist am Ende tatsächlich noch ausgerutscht. Denn beim 24:24 sahen die Gäste zur Pause (10:5) beim HC Erlangen eigentlich wie der sichere Sieger aus. Nach einer starken Defensivleistung sagte Abwehrchef Samuel Röthlisberger in der Halbzeit: „Wir versuchen, eine kompakte und aggressive Deckung zu stellen – dürfen aber keinen Prozent nachlassen.“
Genau das taten die Stuttgarter dann, sodass der HCE innerhalb von sieben Minuten genauso viele Treffer bis zum 10:12 erzielte wie in der gesamten ersten Hälfte. In der hatte TVB-Schlussmann Miljan Vujovic einen überragenden Tag erwischt mit 58 Prozent gehaltener Bälle, sodass der kurzfristig vom Zweitligisten HBW Balingen verpflichtete Mateusz Kornecki sich bei seinem Debüt auf der Bank gedulden musste. Auf der Gegenseite hatte Routinier Dario Quenstedt (zwölf Paraden) maßgeblichen Anteil an der Aufholjagd des HCE (22:22, 56.), der vor der Pause einmal 13 Minuten lang ohne eigenen Treffer geblieben war. Wobei der verletzte Torjäger Viggo Kristjansson (einst auch beim TVB) schmerzlich vermisst wurde. Dagegen war vor 7216 Zuschauern auf Stuttgarts Kai Häfner Verlass, der alle seine acht Tore nach der Halbzeit erzielte; Lenny Rubin traf 20 Sekunden vor Schluss zum 24:23, doch das reichte nicht, entsprechend sauer war der Schweizer: „Wir bringen Erlangen mit unseren technischen Fehlern zurück ins Spiel.“ So sah es auch Trainer Misha Kaufmann: „Wir führen komfortabel, aber ermöglichen Erlangen in der zweiten Hälfte zu viele einfache Tore – am Ende war es ein etwas unglücklicher Punktverlust für uns. Aber wir arbeiten weiter.“
Und weiter geht es für Misha Kaufmanns Mannschaft nun mit zwei Heimspielen in der Porsche-Arena: Am nächsten Donnerstag gegen Wetzlar und drei Tage später gegen Leipzig, zwei Mannschaften, die in der Tabelle noch hinter den Stuttgartern rangieren
