Stuttgart Surge
Verletzung von Reilly Hennessey – wird es eng für die Play-offs?
Für Stuttgart Surge lief es gegen die Hamburg Sea Devils sportlich nach Plan. Aber Reilley Hennessey musste verletzt passen. Wie groß sind die Sorgen um den Quarterback?

© Baumann
Reilly Hennessey führt bei Stuttgart Surge normalerweise Regie im Offensivspiel.
Von Dirk Preiß
Dass auf Lars Heidrich Verlass ist, hat der Quarterback kürzlich schon einmal bewiesen. Beim 55:12 gegen die Fehervar Enthroners hatte er das Team von Stuttgart Surge souverän zum Sieg geführt. Damals hatte der Stuttgarter Headcoach Jordan Neuman einigen Stammkräften ein wenig Schonung gegönnt. Auch dem Stamm-Quarterback Reilly Hennessey.
Von Lars Heidrich gab es nun am vergangenen Sonntag erneut gute Nachrichten. Wieder hatte der 23-Jährige keine Probleme, in die Bresche zu springen. Gegen die Hamburg Sea Devils warf er Pässe zu drei Touchdowns und 291 Yards Raumgewinn. 20 seiner 30 Passversuche erreichten einen Mitspieler. Ein paar sorgenvolle Nachfragen gab es nach dem 48:0 dennoch.
Die richteten sich allerdings an Reilly Hennessey. Denn der Nummer-eins-Quarterback von Stuttgart Surge war diesmal nicht planmäßig geschont worden. Der US-Amerikaner hatte beim Aufwärmen plötzlich signalisiert, dass sein Einsatz gefährdet ist. „Ein Hexenschuss“, berichtete Coach Neuman am Tag danach, „er hatte Probleme mit dem Rücken.“ Und der Surge-Coach wollte gegen einen überschaubar starken Gegner dann kein Risiko eingehen.
Denn der Blick geht schon in Richtung der ganz heißen Saisonphase. Am 23. August beginnen die Play-offs – für die Hennessey dann auf jeden Fall einsatzbereit sein soll. „Kein Problem“ sieht Neuman für die Genesung bis dahin. Da am kommenden Wochenende keine Spiele in der European League of Football (ELF) stattfinden, bleiben womöglich sogar bis zum nächsten Spiel der regulären Saison am 9. August in Köln genügend Tage, um den Quarterback fit zu bekommen.
Womöglich entscheidet man sich bei Stuttgart Surge aber auch dazu, in den nächsten beiden Partien noch einmal Spielern aus der zweiten Reihe eine Chance zu geben. Die Gegner aus Köln und Fehervar stehen jeweils noch ohne Sieg da, sie sollten für Surge also recht leicht zu bezwingen sein. Sicher ist die Rotation aber noch nicht.
„Wir müssen richtig gut überlegen, wie wir diese Spiele angehen“, sagte Jordan Neuman, der noch nicht genau weiß, wie er sich entscheiden wird. Schließlich hat er auch das Gefühl, dass „wir zuletzt von Woche zu Woche besser geworden sind“. Diese Entwicklung will er nicht bremsen, indem er die Stammkräfte vom Feld nimmt. Durch die Bye-Week hat also nicht nur Reilly Hennessey viel Zeit zur Regeneration, sondern auch Jordan Neuman, um zu grübeln.