Verstärkung im Abstiegskampf aus Liga eins

Trainer Heineke hält große Stücke auf 21-jährigen Leihspieler, den Bundesligist Bietigheim mit Zweifachspielrecht ausgestattet hat

Auf der Position des Kreisläufers krankte es beim HC Oppenweiler/Backnang. Der Handball-Drittligist reagierte und sicherte sich im Abstiegskampf die Dienste von Jonathan Fischer. Der Leihspieler vom Erstligisten SG BBM Bietigheim wurde mit Zweifachspielrecht ausgestattet und zeigte bei seinem Debüt, dass er dem HCOB auf jeden Fall weiterhelfen kann.

Jonathan Fischer hat bei seinem ersten Spiel im HCOB-Dress viel Durchsetzungsvermögen am Kreis gezeigt.Foto: A. Becher

© Sportfotografie Alexander Becher

Jonathan Fischer hat bei seinem ersten Spiel im HCOB-Dress viel Durchsetzungsvermögen am Kreis gezeigt.Foto: A. Becher

Von Heiko Schmidt

Erneut läuft es bei Oppenweiler/Backnang schlecht. Wieder krebst der Drittligist aus dem Murrtal im Tabellenkeller rum. Ein Grund dafür ist sicher die Position des Kreisläufers. Große Hoffnungen ruhten dort auf dem zweitligaerfahrenen Zugang Jakub Stryc. Der Tscheche riss sich aber im zweiten Spiel das Kreuzband. „Auf ihn müssen wir den Rest der Saison verzichten“, verdeutlicht HCOB-Trainer Matthias Heineke, das ihm mit Philipp Schöbinger nur noch ein etatmäßiger Kreisläufer zur Verfügung stand. Die Murrtaler zogen Dominik Koch von der zweiten Mannschaft hoch. Zudem half Sascha Röhrle bei der Partie in Fürstenfeldbruck einmal aus. „Es war von vornherein klar, dass Sascha keine Dauerlösung wird“, berichtet Heineke.

Der Trainer macht klar, dass Schöbinger und Koch als alleiniges Duo richtig Stress hätten. „Das wäre keine optimale Lösung, da die Belastung beider Spieler sehr groß ist.“ Und mit Hinblick auf Schöbinger sei dies riskant. „Philipp fiel vergangene Saison neun Spiele wegen muskulärer Probleme aus. Nun wird das bestimmt nicht 30 Mal gut gehen.“

Somit musste eine andere Lösung her. Und die ist nicht nur gefunden, sondern auch hochkarätig für einen Drittligisten. Der abstiegsbedrohte HCOB, der auf dem 13. Platz steht, sicherte sich die Dienste von Jonathan Fischer. Der mit einem Zweifachspielrecht vom Bundesligisten Bietigheim ausgestattete 21-Jährige soll das Problem lösen. Dabei ist Fischer im Murrtal kein Unbekannter. Der 1,88 Meter große und 100 Kilogramm schwere Handballer spielte vergangene Runde beim Drittligarivalen Köndringen/Teningen, war aber da schon dank Zweifachspielrecht ab und an beim Zweitliga-Spitzenteam aus dem Enztal am Ball. Am Ende ging es für Köndringen/Teningen eine Liga tiefer und für Fischer dank des Aufstiegs Bietigheims sowie des endgültigen Wechsels zur SG BBM diesen Sommer gleich zwei Klassen rauf. In Liga eins sind die Spielzeiten des Badeners aber begrenzt. Gut fürs Drittliga-Kellerkind von der Murr. „Wir haben zwei Jahre lang gegen ihn gespielt und uns viele Monate um eine Verpflichtung bemüht“, sagt Heineke. Nun hat es geklappt. Der Trainer betont, dass die Verpflichtung nichts mit dem derzeitigen Tabellenplatz seines Teams zu tun habe. „Wir hätten ihn auch genommen, wenn wir ihn zu Saisonbeginn bekommen hätten.“

Fischer ist für den HCOB eine „super Lösung“. Das war am Samstag beim mühevollen 30:30 im Kellerduell gegen die VTZ Saarpfalz zu sehen. „Vom Einsatz und von seiner Präsenz her hat er das deutlich gezeigt“, lobt Heineke. Fischer gelangen auch gleich drei Treffer. Allerdings sei auch klar, dass das Zusammenspiel noch nicht bei hundert Prozent ist. „Bei einem gemeinsamen Training ist das auch noch nicht möglich.“ An den Kurzzeit-Aufenthalten des Kreisläufers im Murrtal wird sich allerdings sowohl in Sachen Training in naher Zukunft wenig ändern. „Das wird von Woche zu Woche abgesprochen“, teilt Heineke mit und ist gottfroh, dass er einen solchen Ersatz für Stryc überhaupt bekommen hat.

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Erstellt:
23. Oktober 2018, 06:00 Uhr

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