Verstappen „definitiv bereit“ - Hamilton will 100. Sieg

dpa Budapest. Ein Duell, das sich alle gewünscht haben. Zwei Typen, die gegensätzlicher in vielen Dingen kaum sein könnten. Auf der Strecke vereint sie aber eines: Sie wollen gewinnen. Auf dem Hungaroring geht es in die nächste Runde.

Max Verstappens Ansage vor dem Rennen in Ungarn: „Ich bin definitiv bereit.“. Foto: Clive Rose/Pool Getty Images/AP/dpa

Max Verstappens Ansage vor dem Rennen in Ungarn: „Ich bin definitiv bereit.“. Foto: Clive Rose/Pool Getty Images/AP/dpa

Das letzte Rennen vor der Sommerpause in der Formel 1: Es geht um die WM-Führung in den Ferien, es geht um die Vormacht auf der Strecke im nächsten Duell des hitzigen Titelkampfs.

Der Große Preis von Ungarn ist vor allem das erste Wiedersehen der WM-Rivalen Lewis Hamilton und Max Verstappen und deren Teams nach dem folgenreichen Crash von Silverstone.

Wie fit ist Max Verstappen nach dem Unfall?

Er war in England schwer in die Streckenbegrenzung eingeschlagen. Das steckt keiner so einfach weg. Bis zwei Stunden vor Mitternacht war der 23 Jahre alte Niederländer in einem Krankenhaus in England durchgecheckt worden. Letztlich keine Verletzungen. In dieser Woche absolvierte der Wahl-Monegasse ein 24-Stunden-Simulationsrennen - alles gut. Verstappens Fazit: „Ich bin definitiv bereit.“

Wem liegt die Strecke besser?

Der Kurs ist ziemlich anders als Silverstone, wo Mercedes sich in starker Form präsentierte. Mit Motorkraft ist es auf dem Hungaroring aber nicht getan. Hamilton gewann mit Mercedes-Antrieben zwar sage und schreibe schon achtmal auf dem Kurs bei Budapest. Nur eine längere Gerade, ansonsten enge Kurven. Er gleicht ein wenig einer Kartbahn. Auf die beste Aerodynamik wird es ankommen - und da erwies sich der Red Bull bisher als top.

Hat der Unfall von Silverstone sonst noch Folgen?

Ja. Auf Antrag von Red Bull wird das Geschehen noch einmal angeschaut. An diesem Donnerstag per Videokonferenz. Gibt es neue Beweise, könnte das wiederum Konsequenzen haben. Welche? Das liegt im Ermessen der Rennkommissare. Red Bulls Teamchef Christian Horner bezeichnete Hamilton als „Aggressor“. Damit ist auch klar, wem das Team die alleinige Schuld am Unfall gibt, der Red Bull nach eigenen Angaben auch noch 1,5 Millionen Euro kostete. Deswegen wurde auch die sogenannte Power Unit gecheckt. Im Honda-Werk in Japan wurden Teile den Regeln entsprechend repariert. Im Training am Freitag soll Verstappen mit dem Antrieb auf die Strecke fahren.

Kann Hamilton die Führung in der WM-Wertung zurückerobern?

Das kann er. Mit dem Ausfall von Verstappen und seinem eigenen Sieg in Silverstone kam er bis auf acht Punkte an den Niederländer heran, der von zehn Rennen fünf in diesem Jahr bisher gewann. Hamilton siegte in vier Grand Prix und steht vor seinem insgesamt 100. Rennerfolg. Gelingt ihm der und Verstappen würde wie im Vorjahr Zweiter, müsste Hamilton auch noch den Punkt für die schnellste Rennrunde holen, um nach Zählern gleichzuziehen. Dann entscheidet die Anzahl zweiter Plätze, dort stünde es dann aber 4:3 für Verstappen. Kurzum: Holt Hamilton acht Punkte mehr als Verstappen, erspart er sich viel Rechnerei.

© dpa-infocom, dpa:210728-99-585880/2

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Erstellt:
29. Juli 2021, 04:10 Uhr

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