Viel Talent und noch mehr harte Arbeit

Nach einem schwachen Saisonstarart hat es die SG Oppenweiler/Strümpfelbach mittlerweile auf Rang zwei der Fußball-Bezirksliga geschafft. Die Elf aus dem Rohrbachtal ist damit die große positive Überraschung, kämpfte sie doch vor 18 Monaten noch in der Kreisliga A um Punkte.

Kapitän Marcel Friz (Zweiter von rechts) kommen kaum noch aus dem Jubeln heraus. Seit zehn Spielen ist die SGOS ohne Niederlage und dadurch auf Rang zwei geklettert. Foto: A. Becher

© Alexander Becher

Kapitän Marcel Friz (Zweiter von rechts) kommen kaum noch aus dem Jubeln heraus. Seit zehn Spielen ist die SGOS ohne Niederlage und dadurch auf Rang zwei geklettert. Foto: A. Becher

Von Uwe Flegel

Nein, die Tabelle hat sich Daniel Funk nicht ausgeschnitten und er schaut sich das Bezirksliga-Klassement auch nicht täglich an. „Das interessiert mich gerade nicht. Vielleicht sieht es im Frühjahr anders aus und ich schaue mir die Tabelle dann ein wenig genauer an“, erklärt der Trainer der SG Oppenweiler/Strümpfelbach, die als Zweiter der höchsten Spielklasse des Fußballbezirks die Überraschungsmannschaft der Liga ist. Nur noch einen Zähler liegt die SGOS hinter dem Spitzenreiter FSV Waiblingen.

Der 35-Jährige, der im Juli 2015 nach sieben Jahren beim FC Viktoria Backnang vom damaligen Landesligisten zu seinem Heimatverein zurückkehrte, ist trotzdem weit davon entfernt, kräftig auf die Pauke zu hauen. „Wir sind froh, dass wir so gut dastehen“, erklärt der Coach des Teams, das seit mittlerweile zehn Partien ohne Niederlage ist und neun davon gewonnen hat. Nur in den ersten zwei Saisonspielen ging die Elf aus dem Rohrbachtal, die vor 18 Monaten noch in der Kreisliga A am Ball war, leer aus. „Zu Beginn war uns die lange Pause anzumerken“, sagt Funk zum 2:4 in Winterbach und zum 0:2 daheim gegen Nellmersbach Anfang September. In den zehn Spielen danach gab es 28 Punkte und 42:15 Tore. Dabei wurde auch das zuvor unbesiegte Waiblingen mit 3:1 bezwungen. Die bisher einzige Saisonniederlage des Spitzenreiters.

Daniel Funk nimmt das mit einem stolzen Lächeln zur Kenntnis und sagt sachlich: „Die Mannschaft ist über lernwillig und hat sich seit Saisonbeginn sehr gut weiterentwickelt.“ Vielleicht ja auch, weil man sich in Oppenweiler gut kennt, und weil „wir auf junge Spieler setzen“, so Funk. Jungs, die fast ausnahmslos aus dem eigenen Nachwuchs stammen. So wie die beiden Mittelfeldspieler Moritz Stoppel (20 Jahre) und sein Cousin Even Stoppel (20) oder wie Angreifer Luca Krämer (21), die es bereits auf 13, 10 und 9 Saisontore gebracht haben. Oder wie Defensivstabilisator Lukas Rosenke (23, 5 Treffer) sowie der 19-jährige Maximilian Trinnes. Sie waren bislang entweder nur für die SGOS am Ball oder sind nach Abstechern in die Jugendteams von Vereinen wie der TSG Backnang und dem SGV Freiberg wieder zur Spielgemeinschaft zurückgekommen.

Rückkehrer Rosenke und Spieler wie Kapitän Marcel Friz waren Bestandteil der Teams, mit denen der Klub binnen dreieinhalb Jahren von der Kreisliga B in die Spitzengruppe der Bezirksliga hochkletterte. Und das weitgehend mit eigenen Kräften, da die Aufstiegsmannschaften vor allem mit talentierten Kickern mit Stallgeruch ergänzt wurden. Offenbar ist das ein Grund für die neue Stärke, sagt Funk doch zur Frage, was sich vor dieser Saison personell getan hat: „Nicht so viel. Die Mannschaft ist zusammengeblieben.“ Er sieht in „unserem super Teamgefüge“ eine weiteren Trumpf für seine Elf. Wobei der Zusammenhalt nicht nur für die Spieler gelte, sondern auch „fürs Trainerteam“, das Funk mit seinem alten SGOS-Wegbegleiter Stephen Perri und mit Co-Trainer Wolfgang Wieland bildet.

Das junge Offensivtrio erzielt 32

der bislang insgesamt 44 Saisontore

Momentan passt im Rohrbachtal offensichtlich sehr viel. Zusammenhalt, Ehrgeiz und Einstellung. Für Daniel Funk ist die augenblickliche Situation jedenfalls nicht das Ergebnis „eines Zufalls, sondern von harter Arbeit“. Hinzu kommt die Treffsicherheit von Luca Krämer, Even und Moritz Stoppel, die vor allem in jüngster Vergangenheit die gegnerischen Abwehrreihen vor große Probleme stellten. Der Trainer weiß das, lobt sein Offensivtrio und sagt: „Sie alleine machen es aber nicht. Sie brauchen ihre Mitspieler. Bei uns ist die komplette Mannschaft richtig fleißig.“

Das Ergebnis davon gibt’s derzeit auf dem Spielfeld in Form von vielen Punkten. Endlich wird die in den vergangenen Jahren mehrfach prämierte Jugendarbeit des Vereins in sportlichen Erfolg umgewandelt. Ist deshalb am Ende gar noch mehr als nur eine Überraschung, vielleicht sogar ein sensationeller Aufstieg drin. „Wir schauen nur von Spiel zu Spiel“, sagt Funk und fügt hinzu: „Was dann am Ende rauskommt, kommt eben raus.“ Wobei er gesteht, dass der eine oder andere Spieler und Zuschauer schon an den ganz großen Coup denkt, von ihm aber schnell wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt werden muss. Statt zu träumen, so empfiehlt der Trainer, „ist es wichtiger, gute Leistungen abzuliefern und unsere Vorgaben umzusetzen“.

Foto: privat
Viel Talent und noch mehr harte Arbeit
Bislang beste Platzierung

Geschichte Die SG Oppenweiler/Strümpfelbach wurde erst im Mai 1971 gegründet und ist damit noch ein recht junger Verein. Neben der Fußballabteilung gibt es bei der SGOS auch noch eine Tennissparte.

Gegenwart Rang zwei in der Bezirksliga ist die bisher beste Platzierung, die der Klub in seinen bisher fünf Jahrzehnten belegt. Der Klub war in den 50 Jahren zuvor meist in der Kreisliga beheimatet. Wenn der Sprung in die Bezirksliga geschafft wurde, dann hielt sich die SGOS eigentlich nie recht lange.

Zukunft Am kommenden Sonntag trifft der Tabellenzweite Oppenweiler/Strümpfelbach auf den Dritten SV Fellbach II. Angepfiffen wird das Verfolgerduell auf der Sportanlage im Rohrbachtal um 14.30 Uhr.

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Erstellt:
24. November 2021, 06:00 Uhr

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