Stuttgarter Kickers und SGV Freiberg

Vier Clubs, vier Stimmen vor dem Herzschlagfinale in der Oberliga

In den beiden Spielen FC Nöttingen – SGV Freiberg und SF Dorfmerkingen – Stuttgarter Kickers fällt die Entscheidung um den Direktaufstieg in die Regionalliga. Wir haben mit Vertretern der vier Clubs gesprochen.

Wer macht das Rennen auf der Zielgeraden: Die Stuttgarter Kickers mit Luigi Campagna  (li.) oder der SGV Freiberg mit Christian Mauersberger.

© Baumann/Volker Müller

Wer macht das Rennen auf der Zielgeraden: Die Stuttgarter Kickers mit Luigi Campagna (li.) oder der SGV Freiberg mit Christian Mauersberger.

Von Jürgen Frey

Es ist ein Herzschlagfinale im Kampf um den Direktaufstieg. Mit jeweils satten 88 Punkten nach 37 Spieltagen gehen der SGV Freiberg und die Stuttgarter Kickers in den letzten Spieltag der Fußball-Oberliga am kommenden Samstag (15.30 Uhr). Aufgrund der um 21 Treffer besseren Tordifferenz kann Freiberg mit einem Sieg beim FC Nöttingen den Sprung in die Regionalliga perfekt machen. Die Blauen können nur bei einem Patzer des SGV vorbeiziehen, müssen sich aber ihrerseits bei den SF Dorfmerkingen schadlos halten.

Lesen Sie aus unserem Plus-Angebot: News aus dem Amateurfußball: Dahin zieht es Mijo Tunjic, Tobias Flitsch und Christian Werner

Für den Tabellenzweiten bleibt die Chance, sich über den Umweg Aufstiegsrunde in die vierte Liga zu hieven. Bereits klar ist, dass der baden-württembergische Vize-Meister dabei am 8. Juni daheim gegen den Hessen-Vertreter Eintracht Stadtallendorf am Ball sein wird. Gewinnen die Stuttgarter Kickers oder der SGV Freiberg dieses erste Spiel, geht es am 14. Juni zum Teilnehmer der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar. Ob das Wormatia Worms oder Eintracht Trier sein wird, entscheidet sich am kommenden Wochenende. Bei einem Unentschieden oder einer Niederlage des baden-württembergischen Vertreters in der ersten Partie geht es für die Kickers oder Freiberg bereits am 11. Juni mit einem Spiel bei Worms oder Trier weiter. Ein Team aus der Dreierrunde schafft den Aufstieg.

Lesen Sie aus unserem Angebot: Das sind die DFB-Pokal-Höhepunkte der Stuttgarter Kickers

Wir haben uns bei Beteiligten der beiden Spiele FC Nöttingen gegen SGV Freiberg und SF Dorfmerkingen gegen Stuttgarter Kickers umgehört.

Klicken Sie sich durch unsere Bildergalerie, um die Informationen zu erfahren!

Aufstiegsrunde

8. Juni (19 Uhr): Teilnehmer Oberliga Baden-Württemberg (SGV Freiberg oder Stuttgarter Kickers) – Teilnehmer Hessenliga (Eintracht Stadtallendorf).

Bei Sieg Vertreter Baden-Württemberg im ersten Spiel, dann am

11. Juni (14 Uhr): Teilnehmer Hessen (Eintracht Stadtallendorf) – Teilnehmer Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar (Wormatia Worms oder Eintracht Trier) und

14. Juni (19 Uhr): Teilnehmer Rheinland-Pfalz-Saar (Wormatia Worms oder Eintracht Trier) – Teilnehmer Baden-Württemberg (SGV Freiberg oder Stuttgarter Kickers).

Bei Unentschieden oder Niederlage Vertreter Baden-Württemberg im ersten Spiel, dann am

11. Juni (14 Uhr): Teilnehmer Rheinland-Pfalz/Saar (Worms oder Trier) – Teilnehmer Baden-Württemberg (Freiberg oder Kickers)

und 14. Juni (19 Uhr): Teilnehmer Hessen (Eintracht Stadtallendorf) – Teilnehmer Rheinland-Pfalz/Saar (Worms oder Trier).

Einer der drei Clubs schafft den Sprung in die Regionalliga. (jüf)

Mustafa Ünal kann mit der Ausgangsposition prima leben: „Wir haben aus den letzten Spielen das Optimale herausgeholt und schicken den SGV Freiberg mit maximalem Druck nach Nöttingen“, sagt der Trainer der Stuttgarter Kickers. Er weiß, dass das Spiel seiner eigenen Mannschaft bei den SF Dorfmerkingen eine schwere Aufgabe wird. „Die Sportfreunde werden alles raushauen, damit sie auf einem Nichtabstiegsplatz bleiben.“ Ünal hofft, dass sein Team möglichst früh in Führung gehen kann: „Dann schauen wir mal, was in Nöttingen passiert.“ Personell hat sich die Lage bei den Blauen verbessert: Offensivmann Mohamed Baroudi ist nach seiner Rotsperre wieder spielberechtigt, Ruben Reisig stieg nach auskurierter Verletzung Anfang der Woche wieder ins Training ein, Malte Moos wird folgen.  Doch auch mit Blick auf die möglichen Aufstiegsspiele  dürfte Ünal einen Einsatz der beiden am Samstag nicht riskieren.   Das gilt auch für Markus Obernosterer, dessen Brandverletzung am Fuß zwar verheilt ist, ein Comeback aber noch zu früh kommt.

© Pressefoto Baumann/Hansjürgen Britsch

Mustafa Ünal kann mit der Ausgangsposition prima leben: „Wir haben aus den letzten Spielen das Optimale herausgeholt und schicken den SGV Freiberg mit maximalem Druck nach Nöttingen“, sagt der Trainer der Stuttgarter Kickers. Er weiß, dass das Spiel seiner eigenen Mannschaft bei den SF Dorfmerkingen eine schwere Aufgabe wird. „Die Sportfreunde werden alles raushauen, damit sie auf einem Nichtabstiegsplatz bleiben.“ Ünal hofft, dass sein Team möglichst früh in Führung gehen kann: „Dann schauen wir mal, was in Nöttingen passiert.“ Personell hat sich die Lage bei den Blauen verbessert: Offensivmann Mohamed Baroudi ist nach seiner Rotsperre wieder spielberechtigt, Ruben Reisig stieg nach auskurierter Verletzung Anfang der Woche wieder ins Training ein, Malte Moos wird folgen. Doch auch mit Blick auf die möglichen Aufstiegsspiele dürfte Ünal einen Einsatz der beiden am Samstag nicht riskieren. Das gilt auch für Markus Obernosterer, dessen Brandverletzung am Fuß zwar verheilt ist, ein Comeback aber noch zu früh kommt.

Wie lange Helmut Dietterle schon im Geschäft ist, zeigt die Tatsache, dass er 1998 beim DFB-Pokal-Auftritt der Stuttgarter Kickers bei den SF Dorfmerkingen auch schon Trainer der Sportfreunde war: Mit 3:0 gewannen die seinerseits von Paul Linz trainierten Blauen durch Tore von Zoltan  Sebescen, Torsten Raspe und Giuseppe Carnevale auf dem Härtsfeld. Und diesmal? „Wir sind natürlich krasser Außenseiter, aber wir müssen gewinnen, wenn wir nicht absteigen wollen“, sagt der Ex-VfB-Profi. Derzeit steht sein  Team (46 Punkte)  auf einem Nichtabstiegsplatz, aber die dahinter platzierten FCA Walldorf II (45 Punkte/beim SV Oberachern) und Freiburger FC (44 Punkte/gegen den  1. FC Rielasingen-Arlen)  können mit Siegen an den SFD vorbeiziehen. Fünf Absteiger gibt es am Saisonende, scheitern  die Stuttgarter Kickers oder der SGV Freiberg in den Aufstiegsspielen zur Regionalliga,  erhöht sich die Zahl auf sechs. Was Dietterle positiv stimmt: „Wir haben es selbst in der Hand und müssen nicht auf andere schauen.“ Wie der 70-Jährige  das Spiel gegen die Kickers angehen will? „Wir dürfen auf keinen Fall in Ehrfurcht erstarren.“  Rund 2000 Zuschauer werden auf der Sportanlage an der Felsenstraße erwartet. Vor 24 Jahren im DFB-Pokal waren es 2500. Dass der SGV Freiberg im Fernduell mit den Kickers in Nöttingen strauchelt, glaubt Dietterle  nicht: „Ich denke, Freiberg wird das sicher gewinnen.“

© Pressefoto Baumann/Julia Rahn

Wie lange Helmut Dietterle schon im Geschäft ist, zeigt die Tatsache, dass er 1998 beim DFB-Pokal-Auftritt der Stuttgarter Kickers bei den SF Dorfmerkingen auch schon Trainer der Sportfreunde war: Mit 3:0 gewannen die seinerseits von Paul Linz trainierten Blauen durch Tore von Zoltan Sebescen, Torsten Raspe und Giuseppe Carnevale auf dem Härtsfeld. Und diesmal? „Wir sind natürlich krasser Außenseiter, aber wir müssen gewinnen, wenn wir nicht absteigen wollen“, sagt der Ex-VfB-Profi. Derzeit steht sein Team (46 Punkte) auf einem Nichtabstiegsplatz, aber die dahinter platzierten FCA Walldorf II (45 Punkte/beim SV Oberachern) und Freiburger FC (44 Punkte/gegen den 1. FC Rielasingen-Arlen) können mit Siegen an den SFD vorbeiziehen. Fünf Absteiger gibt es am Saisonende, scheitern die Stuttgarter Kickers oder der SGV Freiberg in den Aufstiegsspielen zur Regionalliga, erhöht sich die Zahl auf sechs. Was Dietterle positiv stimmt: „Wir haben es selbst in der Hand und müssen nicht auf andere schauen.“ Wie der 70-Jährige das Spiel gegen die Kickers angehen will? „Wir dürfen auf keinen Fall in Ehrfurcht erstarren.“ Rund 2000 Zuschauer werden auf der Sportanlage an der Felsenstraße erwartet. Vor 24 Jahren im DFB-Pokal waren es 2500. Dass der SGV Freiberg im Fernduell mit den Kickers in Nöttingen strauchelt, glaubt Dietterle nicht: „Ich denke, Freiberg wird das sicher gewinnen.“

Christian Werner bringt dem FC Nöttingen viel Respekt entgegen: „Das ist eine individuell sehr stark besetzte Mannschaft, die jedem Gegner weh tun kann“, sagt der Sportdirektor des SGV Freiberg. Er betont  aber auch: „Die Aufgabe der Kickers in Dorfmerkingen wird kein Stück leichter.“ Sein eigenes Team, das nur ein einziges Oberligaspiel in dieser Saison verloren hat (0:1 gegen die Stuttgarter Kickers),  sieht er als „extrem gefestigt“ an. „Wenn man aufsteigen will, muss man in Nöttingen gewinnen, und ich bin überzeugt, dass wir den Direktaufstieg packen. Die Kickers und wir hätten es beide verdient, in der kommenden Saison in der Regionalliga zu spielen.“ Werner selbst will sich zu  seiner sportlichen  Zukunft nach dem letzten Spieltag äußern. Er wird bei Drittligist SV Waldhof Mannheim als Leiter der Scouting-Abteilung hoch gehandelt.

© Pressefoto Baumann/Hansjürgen Britsch

Christian Werner bringt dem FC Nöttingen viel Respekt entgegen: „Das ist eine individuell sehr stark besetzte Mannschaft, die jedem Gegner weh tun kann“, sagt der Sportdirektor des SGV Freiberg. Er betont aber auch: „Die Aufgabe der Kickers in Dorfmerkingen wird kein Stück leichter.“ Sein eigenes Team, das nur ein einziges Oberligaspiel in dieser Saison verloren hat (0:1 gegen die Stuttgarter Kickers), sieht er als „extrem gefestigt“ an. „Wenn man aufsteigen will, muss man in Nöttingen gewinnen, und ich bin überzeugt, dass wir den Direktaufstieg packen. Die Kickers und wir hätten es beide verdient, in der kommenden Saison in der Regionalliga zu spielen.“ Werner selbst will sich zu seiner sportlichen Zukunft nach dem letzten Spieltag äußern. Er wird bei Drittligist SV Waldhof Mannheim als Leiter der Scouting-Abteilung hoch gehandelt.

Dirk Steidl (re., neben Ex-Nationalspieler Karlheinz Förster), der Vorsitzende des FC Nöttingen,  sagt ganz lapidar: „Wir spielen Fußball und wollen gewinnen.“ Als einziger der   am Herzschlagfinale um den Direktaufstieg beteiligten Clubs  kann der FCN befreit aufspielen. Der  Tabellen-Siebten kann maximal noch einen Platz gutmachen. „Wir werden die Saison nicht austrudeln lassen und werden alles probieren“, verspricht Steidl, er sagt aber auch: „Die Erfahrung lehrt, dass wer vor dem letzten Spieltag oben steht, große Chancen hat, auch oben zu bleiben. Zumal wir zuletzt in keiner guten Verfassung waren und Freiberg über eine außergewöhnliche Offensivpower verfügt.“ Dass Kickers-Spieler Niklas Kolbe (früher FC Nöttingen) und viele Fans der Blauen bereits über 30  Kisten Bier zur Motivation für den FCN ausgelobt haben,  nimmt Steidl zur Kenntnis, glaubt aber nicht, dass es große Auswirkungen haben wird: „Beim Anpfiff ist das alles Makulatur.“

© imago/Eibner/imago sportfotodienst

Dirk Steidl (re., neben Ex-Nationalspieler Karlheinz Förster), der Vorsitzende des FC Nöttingen, sagt ganz lapidar: „Wir spielen Fußball und wollen gewinnen.“ Als einziger der am Herzschlagfinale um den Direktaufstieg beteiligten Clubs kann der FCN befreit aufspielen. Der Tabellen-Siebten kann maximal noch einen Platz gutmachen. „Wir werden die Saison nicht austrudeln lassen und werden alles probieren“, verspricht Steidl, er sagt aber auch: „Die Erfahrung lehrt, dass wer vor dem letzten Spieltag oben steht, große Chancen hat, auch oben zu bleiben. Zumal wir zuletzt in keiner guten Verfassung waren und Freiberg über eine außergewöhnliche Offensivpower verfügt.“ Dass Kickers-Spieler Niklas Kolbe (früher FC Nöttingen) und viele Fans der Blauen bereits über 30 Kisten Bier zur Motivation für den FCN ausgelobt haben, nimmt Steidl zur Kenntnis, glaubt aber nicht, dass es große Auswirkungen haben wird: „Beim Anpfiff ist das alles Makulatur.“

Zum Artikel

Erstellt:
31. Mai 2022, 12:02 Uhr
Aktualisiert:
31. Mai 2022, 16:26 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen