„Wunschkandidat“ Trinchieri: Bayern holen Meistercoach

dpa München. Die Bayern-Basketballer haben einen neuen Trainer gefunden - und der hat seine Klasse in der Bundesliga bereits gezeigt. Der frühere Bamberger Meistermacher Trinchieri soll auch in München für Furore sorgen. Dabei gibt es ein Wiedersehen mit einem alten Weggefährten.

Wird Trainer der Basketballer des FC Bayern München: Andrea Trinchieri. Foto: Andreas Gora/dpa

Wird Trainer der Basketballer des FC Bayern München: Andrea Trinchieri. Foto: Andreas Gora/dpa

Ein früherer Meistermacher soll die Basketballer des FC Bayern nach einer enttäuschenden Saison ohne Titel wieder an die Spitze führen.

Die Münchner haben Andrea Trinchieri als neuen Chefcoach verpflichtet und peilen mit dem emotionalen Italiener in der Bundesliga und international neue Erfolge an. „Das ist die perfekte Herausforderung“, sagte der 51-Jährige zu seiner Rückkehr nach Deutschland, wo er fast vier Jahre lang Brose Bamberg trainiert hatte und mit den Oberfranken dreimal Meister und einmal Pokalsieger geworden war. Der jüngst entthronte Bundesliga-Primus aus München bezeichnete Neu-Coach Trinchieri als „Wunschkandidat“.

Die Verpflichtung des Trainers für die kommende Saison ist ein kleiner Coup der Bayern, Trinchieri war einer der gefragtesten Coaches in Europa. Von 2015 bis 2017 feierte er einen BBL-Hattrick mit Bamberg, zeigte teils begeisternden Basketball und formte die Profis Daniel Theis, Darius Miller, Nicolo Melli und Brad Wanamaker zu internationalen Stars - inzwischen spielen alle vier in der NBA.

„Wir waren auf der Suche nach einem Coach, der Spieler, ein Team und ein Programm entscheidend weiterentwickeln und moderne Impulse setzen kann“, sagte Bayerns Geschäftsführer Marko Pesic über Trinchieri, der zuletzt erfolgreich Trainer beim serbischen Traditionsverein Partizan Belgrad war. „Diese Qualitäten hat Andrea in den vergangenen Jahren nachweislich erbracht und die Gespräche mit ihm haben uns fest darin bestärkt, dass er die ideale Besetzung für diesen Job ist.“

Der oft wortgewaltige Italiener ist begeistert vom Engagement an der Isar. „Ich bin wirklich sehr glücklich und stolz, jetzt zum FC Bayern zu gehören, einem der größten Sportvereine der Welt. Denn zur Tradition gehört es dort, auf höchstem Level Erfolg zu haben. Ich möchte ansonsten keine großen Worte machen, und wer viel verspricht, gibt wenig.“ Er kündigte aber extremes Engagement und Hingabe an.

Trinchieri folgt auf Oliver Kostic, der die Münchner während der vergangenen Saison von Dejan Radonjic übernommen hatte, dann aber als Favorit beim Corona-Finalturnier in der eigenen Halle schon im Viertelfinale ausschied. In der elitären Euroleague hatte Bayern eigentlich für Furore sorgen wollen, dann aber vor dem Abbruch des Kontinental-Wettbewerbs als Tabellenvorletzter maßlos enttäuscht.

In München wird der Trainer wieder mit Sportdirektor Daniele Baiesi zusammenarbeiten. Die beiden Landsleute bauten schon in Bamberg gemeinsam ein Siegerteam auf und sind nun wieder gefordert. Kapitän Danilo Barthel hat München nach vier Jahren in Richtung Fenerbahce Istanbul verlassen. Ob Nationalspieler Maodo Lo bei den Bayern bleibt, ist unklar; der Vertrag des Aufbauspielers endete.

© dpa-infocom, dpa:200715-99-798548/2

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Erstellt:
15. Juli 2020, 11:30 Uhr

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