Zum neunten Mal in Folge: Juventus Turin Meister in Italien

dpa Turin. Juventus Turin ist zum neunten Mal in Serie italienischer Meister. Ronaldo ist gegen Genua zur Stelle, nachdem es eine Halbzeit nicht läuft. In den kommenden Wochen wartet eine weitere Titelchance.

Cristiano Ronaldo (2.v.l) von Juventus jubelt über seinen Treffer zum 1:0. Foto: Antonio Calanni/AP/dpa

Cristiano Ronaldo (2.v.l) von Juventus jubelt über seinen Treffer zum 1:0. Foto: Antonio Calanni/AP/dpa

Nach einem erlösenden Tor von Cristiano Ronaldo hat sich Rekordchampion Juventus Turin zum neunten Mal in Serie die italienische Meisterschaft gesichert.

Die Mannschaft um den fünfmaligen Weltfußballer machte den insgesamt 36. Scudetto der Vereinsgeschichte mit einem 2:0 (1:0) am Sonntagabend im Heimspiel gegen Sampdoria Genua perfekt. Ronaldo traf zum 1:0 vor der Halbzeit.

Mit 83 Punkten ist Turin, das ohne den zuletzt lange verletzten Ex-Nationalspieler Sami Khedira antrat, zwei Spieltage vor dem Saisonende der Serie A nicht mehr von Platz eins zu verdrängen. Der Tabellenzweite Inter Mailand liegt sieben Punkte zurück.

Juventus war trotz optischer Überlegenheit in der ersten Halbzeit harmlos, dann traf Ronaldo nach einer Freistoßvariante mit der letzten Aktion. Ein Zuspiel von Miralem Pjanic verwertete der 35-Jährige von der Strafraumgrenze direkt mit einem Flachschuss (45.+7). Gegen die nun offensiveren Gäste war Ronaldo auch am 2:0 beteiligt, nach seinem Schuss staubte Federico Bernardeschi (67.) ab. Damit war der glanzlose, aber entscheidende Erfolg gesichert. Der an die Latte verschossene Foulelfmeter in der 89. Minute dürfte nur Ronaldo selbst mit Blick auf die Torjäger-Wertung richtig geägert haben.

„Es ist kompliziert, mental und körperlich für 90 Minuten auf Ballhöhe zu bleiben. Die Spiele sind seltsam, und das Momentum ändert sich sehr leicht“, erklärte Trainer Maurizio Sarri noch nach dem 1:2 bei Udinese Calcio am Donnerstag. Vor allem die geistige Erschöpfung seiner Spieler sei groß, sagte der Juve-Coach. Wegen der Niederlage hatten die Turiner die Meisterschaft noch nicht perfekt machen können.

Den am Ende beruhigenden Vorsprung an der Tabellenspitze hatte Juve zuletzt vor allem auch der Schwäche der Konkurrenten zu verdanken. Denn in den elf Partien vor dem Spiel am Sonntag waren der Sarri-Mannschaft nur fünf Siege gelungen.

Ob Ronaldo auch noch Torschützenkönig wird, ist fraglich. Denn während der portugiesische Superstar bislang 31 Tore erzielte, hat der frühere Dortmunder Ciro Immobile nach seinem Dreierpack beim 5:1 (1:1) des Tabellenvierten Lazio Rom beim Hellas Verona schon 34 Treffer auf seinem Konto - so viele, wie Robert Lewandowski zum Titelgewinn des FC Bayern beisteuerte. Den Rekord in Italien hält der jetzige Juve-Profi Gonzalo Higuaín. Der Argentinier erzielte in der Saison 2015/2016 36 Tore für den SSC Neapel.

Im August wartet auf die „Alte Dame“ des italienischen Fußballs die nächste Titelchance. Juventus steht im Achtelfinale der Champions League, muss am 7. August gegen Olympique Lyon allerdings eine 0:1-Hinspielpleite wettmachen, um das Finalturnier in Lissabon zu erreichen. In der nächsten K.o.-Runde würde Real Madrid oder Manchester City als Gegner warten.

© dpa-infocom, dpa:200726-99-933170/3

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Erstellt:
26. Juli 2020, 23:49 Uhr

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