Zverev patzt in Rom und übt Kritik

dpa Rom. Alexander Zverev ist von seiner Sandplatz-Form der Vorsaison weit entfernt. Mit dem Auftakt-Aus in Rom muss der Hamburger die nächste Enttäuschung wegstecken. Bis zum Grand Slam in Paris ist nicht mehr viel Zeit. Julia Görges gewann derweil ihr erstes Spiel.

Alexander Zverev hat sein Auftaktmatch in Rom verloren. Foto: Ettore Ferrari/ANSA/AP

Alexander Zverev hat sein Auftaktmatch in Rom verloren. Foto: Ettore Ferrari/ANSA/AP

Deutschlands bester Tennis-Profi Alexander Zverev steckt keine zwei Wochen vor dem Beginn der French Open weiter in der Formkrise. Der 22-Jährige patzte beim Sandplatzturnier in Rom gleich zum Auftakt und verlor sein Zweitrunden-Duell mit dem Italiener Matteo Berrettini mit 5:7, 5:7.

Anschließend sparte die Nummer fünf der Welt nicht mit Kritik an sich und seinem Team. „Wenn wir beim Masters sind, müssen wir professionell sein, ich, mein ganzes Team und alle anderen um mich herum. Und wir waren so weit entfernt davon diese Woche“, haderte Zverev beim Sender Sky und kündigte Konsequenzen an: „Ich möchte auch mit ein paar Leuten reden, dass es nächstes Mal nicht so passiert.“

Er habe zuvor Sponsoren-Terminen und persönliche Dinge erledigen müssen. „Ich bin auf den Platz gegangen und war komplett tot, vor dem Match schon“, sagte Zverev, der sich von seinem Manager Patricio Apey getrennt hatte: „So kannst du eigentlich nicht auf den Platz gehen.“

Im vergangenen Jahr hatte Zverev in Rom noch im Endspiel gestanden. Diesmal war die Fehlerquote gegen den 33. der Weltrangliste aus Italien einfach zu hoch. Bei dem mit 5,2 Millionen Euro dotierten Masters wehrte er bei 4:5 im zweiten Satz noch einen Matchball ab und holte sich den Spielgewinn. Doch weil der deutsche Spitzenspieler zu viele Fehler produzierte, nutzte der Italiener seinen dritten Matchball, als Zverev mit der Vorhand den Ball ins Netz schlug.

„Bei Wind bin ich einer der schlechtesten Spieler, die es unter den Top Ten je gab“, sagte er. Enttäuscht und sauer über seine Niederlage wolle er nun einige Tage pausieren: „Ich habe gerade keine Lust, Tennis zu spielen.“

Am vergangenen Freitag war Zverev in Madrid als Titelverteidiger im Viertelfinale ausgeschieden und hatte auch dort nicht an seine starken Sandplatz-Auftritte von 2018 anknüpfen können. Dennoch gab er sich trotz seiner zuletzt enttäuschenden Ergebnisse kämpferisch: „Ich sehe, dass ich vielleicht auch die French Open gewinnen kann“, sagte der 22-Jährige trotzig. Das Erreichen des Viertelfinals in Paris vor einem Jahr ist bislang sein bestes Ergebnis bei einem Grand-Slam-Turnier.

Am Montag hatte Zverev noch für eine schöne Geste gesorgt. Beim Doppel mit seinem Bruder Mischa hatte der 22-Jährige mit einem Schmetterball ein auf der Tribüne sitzendes Mädchen am Kopf getroffen. Wenig später ging Zverev zu ihr und fragte sie nach ihrem Befinden. Danach band er dem Mädchen als Wiedergutmachung eines seiner Stirnbänder um den Kopf. „Ich hoffe, dass mein spezieller Verband dir ein kleines Lächeln auf dein Gesicht zaubern konnte, kleine Prinzessin“, schrieb Zverev auf Instagram, wo er ein Video von der Aktion teilte. Die Zverev-Brüder schieden mit 6:7 (2:7), 4:6 gegen Raven Klaasen/Michael Venus (Südafrika/Neuseeland) aus.

Zverevs Davis-Cup-Teamkollege Jan-Lennard Struff war dagegen erfolgreich. Dank des 6:4, 6:7 (5:7), 6:3 gegen den früheren Top-Ten-Spieler Grigor Dimitrow aus Bulgarien zog der Warsteiner in Rom in die zweite Runde ein. Der Weltranglisten-51. fordert nun den an Position neun gesetzten Kroaten Marin Cilic heraus.

Julia Görges startete mit einem 6:3, 6:4-Sieg gegen die Weltranglisten-25. Hsieh Su-wei aus Taiwan ins Turnier. Die 30-Jährige aus Bad Oldesloe trifft nun entweder auf Jelena Ostapenko aus Lettland oder die Rumänin Mihaela Buzarnescu.

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Erstellt:
14. Mai 2019, 20:58 Uhr

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