Zwei Backnanger kämpfen um Medaillen

Von Heiko Schmidt und Katharina Klein

2015 wurden die European Games in verschiedenen Sportarten erstmals ausgetragen – in Baku (Aserbaidschan). Die zweite Auflage dieser Europaspiele mit olympischem Charakter findet vom Freitag an bis zum Sonntag, 30. Juni, in Minsk, der Hauptstadt von Weißrussland, statt. Dabei werden sich Sportler aus 50 Nationen in 200 Wettkämpfen und in 15 Disziplinen präsentieren. Mit dabei sind auch zwei Athleten aus Backnang.

Katharina Menz: Am kommenden Samstag wird es für die 28-jährige Spitzenjudoka aus Backnang ernst. Für die sechsfache deutsche Meisterin sind die European Games die Europameisterschaften. „Die European Games sind nur alle vier Jahre, deshalb gibt es für uns keine extra Europameisterschaft“, erklärt Menz. Ein möglicher Erfolg bei diesen europäischen Spielen bringt ihr neben dem Prestige auch wichtige Punkte für die Qualifikation zu den Olympischen Spielen. Deshalb nimmt Menz einen vorderen Platz ins Visier: „Es wird hart, weil es bis 48 Kilogramm sehr viele gute Europäerinnen gibt, aber mein Ziel ist auf jeden Fall eine Medaille“, gibt sich Menz kämpferisch. Im vergangenen Jahr war die Europameisterschaft wenig erfolgreich für sie. Bereits nach dem ersten verlorenen Kampf war der Wettkampf für die Backnangerin beendet. Vorbereitet hat sich das TSG-Eigengewächs in diesem Jahr vor allem in der unmittelbaren Wettkampfvorbereitung in Köln, wo auch Trainingspartner aus anderen Nationen gastierten: „Wir hatten Leute aus China, Kuba, Brasilien, Aserbaidschan, dem Kosovo, den Niederlanden und Belgien da.“ Ende vergangener Woche kehrte Menz ins Schwabenland zurück, wo sie bis zum heutigen Mittwoch noch an Techniken feilt. Dann hebt ihr Flieger in Richtung Minsk ab. Genau eine Woche später wird sie wieder in der Heimat landen. Ob mit oder ohne Medaille, das wird sich zeigen.

Wladislaw Baryshnik: Der Boxer vom KSC Backnang befindet sich schon seit Sonntag in Minsk, um sich optimal auf seinen Wettkampf vorzubereiten. Der 22-Jährige tritt in der Gewichtsklasse bis 64 Kilogramm, also im Halbweltergewicht an. Vor seiner ersten Teilnahme an den European Games gibt sich der amtierende deutsche Meister selbstbewusst und zuversichtlich. „Ich will auf jeden Fall eine Medaille holen, Gold wäre natürlich am besten“, sagt Baryshnik. Als Hauptkonkurrenten sieht der Schwabe dabei die Boxer aus Frankreich, Armenien und Russland an. „Es wird nicht einfach, da die besten Boxer aus Europa dabei sein werden“, ist sich der KSC-Sportler sicher. Er steigt am kommenden Sonntagabend in den Ring. Dann wird sich zeigen, ob die lange Vorbereitung auf sein Debüt bei den European Games vom gewünschten Erfolg gekrönt wird. Die letzten beiden Wochen vor dem Abflug nach Weißrussland verbrachte Baryshnik im Bundesleistungszentrum in Kienbaum. „Da habe ich zwei starke Sparringseinheiten gemacht“, berichtet der Backnanger. Zudem standen Kraft- und Laufeinheiten auf dem Programm. In den drei Wochen zuvor hatte es für ihn und seine deutschen Boxkollegen ein Grundlagentrainingslager in Österreich gegeben. „Ich fühle mich gut und bin mit der Vorbereitung sehr zufrieden“, sagt Baryshnik vor seinem internationalen Auftritt.