250 junge Talente im Wettstreit

Der Regionalwettbewerb „Jugend musiziert“ wird nach 2004 wieder von der Backnanger Jugendmusik- und Kunstschule ausgerichtet. Die jungen Talente stellen sich am kommenden Wochenende an drei Wettbewerbsorten in Backnang der Fachjury.

Vorbereitung auf den Regionalwettbewerb „Jugend musiziert“ an der Backnanger Jugendmusik- und Kunstschule. Foto. T. Sellmaier

© Tobias Sellmaier

Vorbereitung auf den Regionalwettbewerb „Jugend musiziert“ an der Backnanger Jugendmusik- und Kunstschule. Foto. T. Sellmaier

Von Ingrid Knack

Backnang. Backnang steht am kommenden Wochenende ganz im Zeichen der Musik. Am 29. und 30. Januar wird dort der 59. Regionalwettbewerb „Jugend musiziert“ für die Landkreise Esslingen, Göppingen und Rems-Murr ausgetragen. Über 250 junge Musikerinnen und Musiker haben sich nach den Worten von Michael Unger, Leiter der Backnanger Jugendmusik- und Kunstschule, angemeldet. Die Schule zeichnet als Ausrichter der Veranstaltung für die Organisation verantwortlich. Träger ist die Stadt Backnang, von der die Schule einen Etat von 35000 Euro beispielsweise für Saalmieten, Druckkosten für das Programmheft und die Aufwandsentschädigung für die Juroren zur Verfügung gestellt bekommt. Überdies gibt es einen Zuschuss vom Landkreis sowie von der Sparkasse, wie Michael Unger auf Nachfrage erklärt.

Backnang war zuletzt 2004 Austragungsort des Wettbewerbs. Bei drei Landkreisen, die jeweils alle drei Jahre zum Zug kommen, treffen sich die jungen Musiker im Rems-Murr-Kreis – so die Vereinbarung – alle drei Jahre abwechselnd immer an einem anderen der sechs Standorte öffentlicher Musikschulen im Rems-Murr-Kreis. Somit kommen die musikalischen Nachwuchstalente alle 18 Jahre zum Wettstreit nach Backnang. Sie werden vom Lehrerkollegium der Backnanger Schule betreut.

Die Vorspiele gehen in zwei Schulen und im Bürgerhaus über die Bühne

Die Wertungskategorien in diesem Jahr beziehen sich auf Streichinstrumente, Akkordeon, Schlagzeug, Popgesang, Klavierkammermusik, Duo Klavier und ein Blasinstrument, Vokalensemble und Zupfensemble. Wettbewerbsorte sind das Backnanger Bürgerhaus, das Max-Born-Gymnasium und die Max-Eyth-Realschule. Angesichts dessen, dass der Regionalwettbewerb im vergangenen Jahr wegen der Coronapandemie erstmals in seiner Geschichte digital über die Bühne gehen musste, zeigt sich Unger nun über einen Wettbewerb in Präsenz erleichtert: „Lieber so als ein Videowettbewerb wie im letzten Jahr.“ Allerdings bedauert er, dass 2022 bei den Wertungsspielen kein allgemeines Publikum zugelassen werden kann und der Begegnungscharakter sehr eingeschränkt ist. „Alles, was den Austausch untereinander fördert, muss hintanstehen.“ So wird sich der Festivalcharakter am Wochenende wohl auch in Grenzen halten.

Wegen der aktuellen Infektionszahlen müsse die Anzahl der Zuhörer auf Eltern beziehungsweise Familienangehörige und die Lehrkräfte der Teilnehmer beschränkt werden. Bei jedem Vorspiel dürften höchstens drei Zuhörer dabei sein, so Unger, der vor wenigen Tagen in Ulm als Jurymitglied beim Regionalwettbewerb für Ulm, den Alb-Donau-Kreis und den Kreis Biberach dabei war. Nach Backnang kommen am Wochenende 35 Juroren aus ganz Baden-Württemberg. Dabei handelt es sich zum Beispiel um Mitglieder aus Orchestern, Leiter von Musikschulen und freie Musiker. Jedenfalls dürfen sie nicht aus Backnang und Umgebung kommen. Unger: „Uns ist wichtig, dass die Juroren nicht in der Gegend unterrichten.“

Ein Wermutstropfen ist auch, dass es 2022 kein Jugend-musiziert-Café geben wird, bei dem sich der Förderverein und der Elternbeirat der Schule normalerweise einbringen. „Schade, alles, was öffentlichen Charakter hat, muss ausfallen“, sagt Unger. Andererseits freut er sich für die Musikschülerinnen und Musikschüler, denen eine Teilnahme an „Jugend musiziert“ in einigermaßen normalem Rahmen ermöglicht werden kann. „Es gehört zum Musikschulleben dazu, dass man bei dem Wettbewerb einmal mitgemacht hat. Und es gehört zum Qualitätsstandard einer Schule, dass man Schüler zur Teilnahme an dem Wettbewerb motiviert.“ In der Vorbereitung darauf machten die Schüler in der Regel große musikalische Fortschritte, weiß Unger.

Das ursprünglich für 6. Februar geplante Preisträgerkonzert mit Urkundenübergabe an die Teilnehmer kann wegen der Coronabestimmungen nicht realisiert werden. Die 20 Wettbewerbsteilnehmer der Jugendmusik- und Kunstschule Backnang präsentieren sich jedoch beim Backnanger Preisträgerkonzert am Freitag, 18. Februar, um 19 Uhr im Bürgerhaus. Dabei erhalten sie auch ihre Urkunden. Alle anderen Wettbewerbsteilnehmer bekommen diese per Post zugeschickt. Der Landeswettbewerb wird dann vom 30. März bis 3. April in Pforzheim, der Bundeswettbewerb vom 2. bis 9. Juni in Oldenburg ausgetragen.

Foto: A. Becher
Deutscher Musikrat ist Träger

Bedeutung des Wettbewerbs Der Wettbewerb „Jugend musiziert“ ist in Deutschland eine der bedeutendsten und erfolgreichsten Veranstaltungen für junge Musikerinnen und Musiker. Getragen vom Deutschen Musikrat und unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten finden musikbegeisterte Kinder und Jugendliche ein Forum für sich und ihre Kunst. In allen Phasen des Wettbewerbs (auf Regional-, Landes- und Bundesebene) werden Urkunden und Preise vergeben. Stiftungen gewähren darüber hinaus Stipendien.

Einschränkungen wegen Corona Normalerweise sind die Wertungsspiele öffentlich. Das ist in diesem Jahr wegen der sich rasant ausbreitenden Omikron-Variante nicht machbar. Pro Teilnehmer sind drei Zuhörer zugelassen. Gemäß der aktuellen Coronaverordnung gelten laut der Stadtverwaltung Backnang für den Besuch der Wertungsvorspiele in Backnang die 2-G-plus-Regeln. Die Kontaktnachverfolgung geschieht über die Luca-App.

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Erstellt:
26. Januar 2022, 06:00 Uhr

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