Comic-Klassiker
Alle Asterix-Comics: Reihenfolge & Übersicht
Seit mehr als 60 Jahren trotzen Asterix und Obelix der römischen Übermacht – und mit jedem neuen Band wächst das Universum der unbeugsamen Gallier. Wer sich einmal durch alle Alben lesen will, steht jedoch vor einer Frage: In welcher Reihenfolge sollte man das tun?

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In welcher Reihenfolge sollte man die Asterix-Bände lesen?
Von Katrin Jokic
Am 23. Oktober 2025 erscheint mit „Asterix in Lusitanien“ der 41. Band der legendären Comicreihe. Damit setzen Texter Fabrice Caro (Fabcaro) und Zeichner Didier Conrad die Saga fort, die 1959 mit „Asterix der Gallier“ begann.
Der neue Band führt die beiden Helden erstmals auf das Gebiet des heutigen Portugals – ein weiteres Kapitel in einer Reihe, die längst Comicgeschichte geschrieben hat.
Die bislang 40 Asterix-Bände wurden zunächst von René Goscinny (Text) und Albert Uderzo (Zeichnungen) geschaffen. Nach Goscinnys Tod übernahm Uderzo auch das Schreiben. Seit 2013 prägen Conrad und wechselnde Autoren die Geschichten.
Alle Asterix-Bände in der richtigen Reihenfolge – und warum sie im Deutschen teils anders sind
Wer die Abenteuer von Asterix und Obelix inhaltlich korrekt und ohne Logiklücken lesen will, sollte sich nicht an der deutschen Nummerierung, sondern an der französischen Originalveröffentlichung orientieren. Der Grund: In Deutschland erschienen einige der ersten Bände nicht in der ursprünglichen Reihenfolge – ein Detail, das bis heute oft übersehen wird und beim Lesen für Verwirrung sorgen kann.
Als Ehapa die Asterix-Comics Ende der 1960er-Jahre auf dem deutschen Markt veröffentlichte, setzte der Verlag nicht einfach bei Band 1 an und arbeitete sich chronologisch vor. Stattdessen wurden einige Bände aus marketingtechnischen Gründen oder wegen bereits erfolgter Vorabveröffentlichungen in Jugendzeitschriften früher oder später herausgegeben.
Ein besonders bekanntes Beispiel: Der Band „Asterix und Kleopatra“ (im Original 1965 erschienen) kam in Deutschland bereits 1968 als zweiter Band heraus – obwohl es zuvor noch mehrere andere Geschichten gab. Der Hintergrund war der enorme Erfolg des gleichnamigen Zeichentrickfilms, den Ehapa nutzen wollte, um den Comic populärer zu machen.
Auch andere Titel wurden in einer anderen Reihenfolge veröffentlicht als ursprünglich geplant. Dadurch kann es beim Lesen nach deutscher Nummerierung zu chronologischen Brüchen kommen – etwa, wenn Idefix plötzlich auftaucht, obwohl er zuvor noch gar nicht eingeführt wurde, oder wenn Running Gags mit den Piraten keinen richtigen Aufbau haben.
Für ein schlüssiges Leseerlebnis empfiehlt es sich deshalb, die Bände in der Reihenfolge zu lesen, in der sie in Frankreich erschienen sind – also so, wie René Goscinny und Albert Uderzo sie ursprünglich konzipiert haben. Diese Reihenfolge sorgt dafür,
- dass wiederkehrende Figuren logisch eingeführt werden,
- Gags und Running Jokes aufeinander aufbauen,
- und die Weiterentwicklung der Charaktere nachvollziehbar bleibt.
Die Liste orientiert sich deshalb an dieser Originalreihenfolge der französischen Veröffentlichungen, nicht an der Nummerierung auf deutschen Covern. Wer Asterix neu entdecken oder die Serie noch einmal komplett lesen möchte, sollte genau damit starten.
Darum geht es im neuen Comic „Asterix in Lusitanien“
Der neueste Band schickt die Gallier zum ersten Mal nach Lusitanien, eine römische Provinz im Westen der Iberischen Halbinsel – heute größtenteils Portugal. Ausgangspunkt ist ein Hilfegesuch eines ehemaligen Sklaven, der bereits in „Die Trabantenstadt“ (Band 17, 1974) einen Kurzauftritt hatte. Gemeinsam mit Obelix macht sich Asterix auf, um dem Mann zu helfen – und stolpert dabei in eine Geschichte voller Fado, Fisch, römischer Intrigen und portugiesischer Kultur.
Auch der Humor bleibt klassisch: Auf dem Cover turteln Figuren, wir sehen Fischkörbe, ein Bösewicht lauert im Hintergrund – und natürlich darf das große Festmahl am Ende nicht fehlen. Für Fans der Reiseabenteuer wie „Asterix bei den Briten“ oder „Asterix und Kleopatra“ dürfte der neue Band ein Highlight werden.
Die illustrierten Asterix-Alben
Neben den klassischen Comics gibt es mehrere illustrierte Bände, die Geschichten in aufwendiger Bildsprache erzählen oder bekannte Stoffe neu interpretieren:
- Wie Obelix als kleines Kind in den Zaubertrank geplumpst ist (1989)
- Asterix erobert Rom (2016)
- Asterix – Das Geheimnis des Zaubertranks (2018)
- Der goldene Hinkelstein (2020)
- Im Reich der Mitte (2023)
Diese Ausgaben sind keine durchnummerierten Alben, bieten aber spannende Einblicke in das Asterix-Universum und eignen sich besonders für Sammler.
Art Books und Luxusausgaben
Wer tiefer in die Entstehung und Kunst der Comics eintauchen will, findet in den Art Books und Sonderausgaben reichhaltiges Material – von Skizzen bis zu großformatigen Luxusversionen:
- Asterix und Latraviata (2001) – Skizzenbuch
- Gallien in Gefahr (2005) – Skizzenbuch
- Asterix bei den Pikten (2013) – Luxusausgabe
- Der Papyrus des Cäsar (2015) – Luxusausgabe
- Asterix in Italien (2017) – Luxusausgabe
- Die Tochter des Vercingetorix (2019) – Luxusausgabe
- Asterix in Lusitanien (2025) – Luxusausgabe
Ein Universum, das niemals stillsteht
Asterix ist längst mehr als ein Comic – es ist ein Stück europäischer Popkultur. Jede Generation entdeckt die Abenteuer der Gallier neu, und mit „Asterix in Lusitanien“ beginnt nun das nächste Kapitel dieser außergewöhnlichen Erfolgsgeschichte. Ob als klassische Alben, illustrierte Bände oder Sammlerausgaben – der Zaubertrank der Serie wirkt auch nach mehr als 60 Jahren ungebrochen.
Und eines ist sicher: Ganz Gallien ist auch weiterhin von den Römern besetzt. Ganz Gallien? Nein!