Ausflug in die Welt des King of Rock’n’Roll

Bei der Las Vegas Christmas Show von Nils Strassburg & The Roll Agents weht ein Hauch von Las Vegas durch die Großerlacher Halle

Nils Strassburg lässt die Herzen des Publikums höher schlagen. Mehr Elvis geht nicht. Foto: A. Becher

© Alexander Becher

Nils Strassburg lässt die Herzen des Publikums höher schlagen. Mehr Elvis geht nicht. Foto: A. Becher

Von Claudia Ackermann

GROSSERLACH. Die glitzernde Welt des King of Rock’n’Roll ließ Nils Strassburg mit seiner neunköpfigen Band The Roll Agents in der Gemeindehalle Großerlach aufleben. In seiner Show „Christmas in Las Vegas“ präsentierte er Elvis-Hits und Weihnachtsklassiker und ging mit dem Publikum auf Tuchfühlung.

Mit stimmungsvollen Weihnachtsklängen läuft die Band durch den Gang in der voll besetzten Gemeindehalle ein. Voran drei Bläser, dann zwei Sängerinnen in langen, roten Kleidern. Man könnte meinen, ein gediegenes Weihnachtskonzert erwarte das Publikum. Doch die besinnliche Stimmung währt nicht lange. Elvis-Interpret Nils Strassburg betritt die Bühne in einem Outfit mit Schlaghose und breitem, glitzernden Goldgürtel. Natürlich dürfen auch die Haartolle und die Koteletten nicht fehlen. Mit tiefer, kräftiger Stimme und Hüftschwung rockt er los: „Rolling on a River“.

Bunte Lichter bestrahlen die kleinen, weißen Tannenbäume auf der Bühne. Die Elvis-Fans sind von Anfang an begeistert und singen und klatschen mit bei Klassikern wie „Johnny B. Goode“. Der Sänger steigt von der Bühne, wischt sich mit seinem Halstuch den Schweiß von der Stirn und legt den Schal einer Besucherin um. Küsschen auf die Wangen gibt’s noch dazu. Es sollte nicht das letzte Tuch an diesem Abend sein.

Eine hervorragende Band begleitet den Elvis-Interpreten. Der Gitarrist legt Soli ein und spielt sein Instrument auch mal hinter dem Kopf. Die Bläser bereichern den Sound. Großartig sind die Stimmen der beiden Background-Sängerinnen. Zwischendurch tauscht der Bassist den E-Bass mit dem Kontrabass. Nils Strassburg ist die Rolle als King of Rock ’n’ Roll gut abzunehmen, wenn er die typischen Elvis-Posen und Bewegungen präsentiert. Von Time Warner (HBO) wurde er zum „besten Elvis-Interpreten Deutschlands“ gekürt.

Mit viel Schmalz in der Stimme liefert er das Liebeslied „Love me Tender“, und so manche Zuschauerin scheint hinwegzuschmelzen. Allen voran der Fanclub in der ersten Reihe, leicht zu erkennen am Nils-Strassburg-Aufdruck auf der Kleidung. Der King geht singend durch die Zuschauerreihen. Ein Tuch nach dem anderen wird den Damen um den Hals gehängt. Für Nachschub sorgt ein Mitarbeiter der Crew, der einen ganzen Stapel der bunten Schals am Rand der Bühne vorrätig hat und dem Sänger sofort wieder einen umlegt, sobald dieser eine Zuschauerin beglückt hat. Den Schweiß wischt sich der Sänger damit von der Brust unter dem halb geöffneten Hemd und sogar von den Achseln. Den Damen scheint’s zu gefallen.

Passend zur Adventszeit hat Nils Strassburg Weihnachtsklassiker im Repertoire, wie „Let it Snow“ oder „Santa Claus is Back in Town“. Auch verpackte Geschenke sind vorbereitet, die er im Publikum verteilt. Einer ganz jungen Besucherin verrät er, was sich darin befindet. Für sie gibt es an diesem Abend ein „Kuschel-Animal“. Ansonsten bleibt der Sänger, der in den USA geboren und im Schwäbischen aufgewachsen ist, bei seinen Moderationen konsequent bei der amerikanischen Sprache.

Nicht nur Elvis-Titel hat Nils Strassburg im Programm. In einem Medley klingen „Let it Be“ und „Hey Jude“ von den Beatles an. Zuerst die Besucherinnen, dann die männlichen Besucher fordert er zum Mitsingen auf und das Publikum stimmt gut gelaunt ein. In mehreren Kostümen erscheint Elvis auf der Bühne. Mal trägt er eine glitzernde Goldjacke, dann nutzt er eine Gesangspause während eines Instrumentalstücks, um in einen hellblauen Overall mit Silberverzierung zu schlüpfen. Immer wieder ist die Verteilung der Tücher mit Küsschen angesagt. Inzwischen kommen sogar einige Ladys zum Bühnenrand, um sich ihre Trophäe selbst abzuholen. Bei „Long Tall Sally“ ist die Stimmung auf dem Höhepunkt. Besucher sind von ihren Plätzen aufgestanden, tanzen und singen mit: „Havin’ me some fun tonight“.

Ohne Zugaben lassen die Besucher den Elvis-Interpreten nicht gehen. Und dann kommt nach dem zweieinhalbstündigen Ausflug in die Welt des King of Rock ´n Roll doch noch ein deutsches Lied mit amerikanischem Akzent ganz im Elvis-Stil: „Muss i denn zum Städtele hinaus.“ Ein Hauch von Las Vegas wehte durch die Gemeindehalle Großerlach.

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Erstellt:
2. Dezember 2019, 11:30 Uhr

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