„Tatort“-Vorschau aus München
Batic und Leitmayr landen im Theater
Die Münchner Kommissare Ivo Batic und Franz Leitmayr ermitteln im Theatermilieu. Da geht es so zu, wie man es sich vorstellt – doch wer mordet mitten in der Vorstellung?
© BR/Claussen+Putz Filmproduktion
Ein Giftmord im Theater: Leitmayr und Batic suchen die Tatperson im Ensemble und unter den Mitarbeitenden.
Von Christine Bilger
Ein Spiel im Spiel: Schon Shakespeare wusste, dass das funktioniert. Im „Sommernachtstraum“ etwa wird ein Stück im Stück aufgeführt. Nun gehen die Ermittler Ivo Batic (Miroslav Nemec), Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) und ihr designierter Nachfolger Kalli Hammermann (Ferdinand Hofer) zwar im brütenden Münchner Hochsommer in das altehrwürdige Residenztheater, doch haben sie kaum mit romantischen Irrungen und Wirrungen zu tun wie einst Shakespeare. Eitelkeiten, Verletzungen, Leistungsdruck und gekränkte Egos bestimmen hier das Geschehen. Das Ensemble probt und spielt Anton Tschechows „Die Möwe“. Das ist das Spiel (Theaterstück) im Spiel („Tatort“-Fernsehfilm). Und auch darin geht es um Verzweiflung, Tod und Theater.
Der neue Münchner „Tatort“ mit dem Titel „Verlangen“ des Regisseurs Andreas Kleinert (Buch: Norbert Baumgarten und Holger Joos) will viel – und schafft auch einiges. Eine Schauspielerin stirbt auf der Bühne. Keinen Bühnentod, sondern einen unnatürlichen. Was dann beginnt, ist eine Mischung aus klassischem „Whodunnit“ in Agatha-Christie-Manier mit Kammerspielqualitäten. In der Enge der Theaterwelt versuchen die Ermittler, den Mörder – oder die Mörderin, schließlich war es ein Giftmord – der Nora Nielsen (Giulia Goldammer) zu finden. Das „Whodunnit“ ist hier nicht nur die Frage, wer wen warum getötet hat – sondern auch, wer mit wem etwas hatte und wer (noch) nicht.
Ein Tatort, der kein klassischer ist, ist der drittletze Fall für Batic und Leitmayr. Eine Doppelfolge kommt im Jahr 2026 noch. Das besondere Format, ein mehr im Ergründen psychischer Abgründe funktionierender Handlungsstrang, macht den Weihnachts- „Tatort zu einem besonderen Genuss – dem man nicht nur die Theaterliebe des Regisseurs und seine Kommissare anmerkt. Sondern auch die Verehrung für die Altmeisterin Agatha Christie: Als stünden Miss Marple und Hercule Poirot am Ende im Raum, so kommt einem die Auflösung vor, das sei verraten.
ARD, Freitag, 26. Dezember 2025, 20.15 Uhr
Die Darstellenden:
Ivo Batic (Miroslav Nemec)
Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl)
Kalli Hammermann (Ferdinand Hofer)
Gina Rohland (Ursina Lardi)
Johannes Lange (Robert Kuchenbuch)
Ria Jäger, Garderobiere (Liliane Amuat)
Carl Silberman (Lukas T. Sperber)
Akim Birol, (Regisseur Thiemo Strutzenberger)
Stella Papst (Luzia Oppermann)
Freya von Kaltenberg (Intendantin Anna Stieblich)
Nora Nielsen (Giulia Goldammer)
Lara Frost, Inspizientin (Stephanie Schönfeld)
Sylvia Schwarz, Souffleuse (Vassilissa Reznikoff)
© Bild: BR/Claussen+Putz Filmproduktion GmbH/Walter Wehner
Ein wenig fremdeln die Kommissare mit der Theaterwelt – vor allem der hinter den Kulissen.
© BR/Claussen+Putz Filmproduktion GmbH/Walter Wehner
Batic und Leitmayr ermitteln im Münchner Residenztheater.
© Alle Mitarbeitenden an der Theaterproduktion werden durchleuchtet.
Alle Mitarbeitenden der Theaterproduktion werden durchleuchtet.
© BR/Claussen+Putz Filmproduktion GmbH/Walter Wehner
Die junge Schauspielerin Stella gerät unter Verdacht. Sie darf beinahe einspringen für den Star des Abends – der dann ermordet wird.
© BR/Claussen+Putz Filmproduktion GmbH/Walter Wehner
Was weiß die Garderobiere Ria Jäger (Liliane Amuat), der sich das Mordopfer anvertraut hatte?
© Bild: BR/Claussen+Putz Filmproduktion GmbH/Walter Wehner
Kalli wird noch vorn den beiden in Ehren ergrauten Kollegen herumgescheucht – weiß sich aber zu wehren.
© Bild: BR/Claussen+Putz Filmproduktion GmbH/Walter Wehner
Ein bisschen Surrealität am Ende: Es schneit im Münchner Hochsommer.
