„Tatort“-Kritik
Bemüht anders – So war der neue „Tatort“ mit Ulrich Tukur
In „Murot und der Elefant im Raum“, dem neuen „Tatort“ mit Ulrich Tukur und Barbara Philipp, will Murot den Fall mit einer Psychomaschine lösen. Schräg!
© HR/Senator Film /Dietrich Brüggem
Absurdes Theater: Murot (Ulrich Tukur, links) bewegt sich durch die Psyche der Frau (Nadine Dubois), die neben ihm steht.
Von Tom Hörner
Was taugt „Murot und der Elefant im Raum“? Der „Tatort“ mit Murot im Schnellcheck.
Die Handlung in zwei Sätzen
Eine Mutter (Nadine Dubois), die ihr Kind (Lio Vonnemann) wegen eines Sorgerechtsstreits entführt hat, verunglückt mit dem Wagen und fällt ins Koma. Um den versteckten Buben zu finden, beschließt Murot (Ulrich Tukur) mit einer eigenwilligen Apparatur ins Unterbewusstsein der Frau einzudringen.
Zahl der Leichen
Keine
Obacht, Datenschutz
Nettes Gedankenspiel und eigentlich logisch: Wenn die Mutter sich nicht mehr äußern kann, dann zapfen wir eben ihr Unterbewusstsein an. Was dazu wohl der Datenschutz sagen würde? Bei Murots Ausflügen in die Psyche der Frau fühlt man sich in ein absurdes Theaterstück versetzt. Wie erstrebenswert erscheint da die reale Welt. Die ist zwar auch ganz schön spinnert, aber wenigstens springen einen keine haarigen Ungeheuer an.
Den Tränen nah
Der Bub, zurückgelassen in einer Hütte im Wald und „Mama“ rufend, das geht ans Gemüt. Schöner Einfall von Regisseur Dietrich Brüggemann, der auch das Buch geschrieben hat: Das kindliche Spiel mit Modellautos spiegelt das wieder, was eben draußen in der Welt passiert.
Unterschätzt
Unterschätzt Tukurs Murot ist wunderbar. Doch ohne die handfeste Magda Wächter (Barbara Philipp) war’s nur halb so schön. Murot, dem es nicht gelingt, die Kollegin von der Psychomaschine zu überzeugen: „Sie nehmen mich nicht erst.“ Wächter: „Richtig, das ist mein therapeutischer Ansatz.“
Seid tolerant
Falls die Geschichte so etwas wie eine Message hat, dann diese: Befreit euch von Vorurteilen und Zwängen. Seid offen für auf den ersten Blick eigenwillige wissenschaftliche Methoden.
Unser Fazit
Murots Fälle sind immer anders, das ist Teil des Spiels und macht ihren Reiz aus. Doch „Murot und der Elefant im Raum“ wirkt bemüht anders.
Spannung Note 2; Logik Note 3
© HR/Senator Film/Dietrich Brüggem
Die Sache vor dem Familiengericht läuft für Eva Hütter (Nadine Dubois) nicht gut. Gleich wird ihr das Sorgerecht für ihren Sohn Benjamin (Lio Vonnemann, li.) abgesprochen.
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So schaut die gesuchte Frau aus. Magda Wächter (Barbara Philipp) und Felix Murot (Ulrich Tukur) vor der Ermittlungsgruppe.
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Trügerische Idylle: Eva Hütter (Nadine Dubois) versteckt sich mit ihrem Benjamin (Lio Vonnemann) in einem Haus im Wald.
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Wie bringt man eine Frau im Koma zum sprechen? V.l.n.r.: Eva Hütter (Nadine Dubois), Kindsvater Kai (Joseph Bundschuh), Magda Wächter (Barbara Phillip) und Felix Murot (Ulrich Tukur).
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Vielleicht kann der Psychiater Dr. Schneider (Robert Gwisdek) mit seiner merkwürdigen Apparatur helfen.
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So ganz überzeugt ist der Psychiater Schneider (Robert Gwisdek) selbst nicht, dass er Eva Hütter (Nadine Dubois) entlocken kann, wo ihr Sohn steckt.
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Natürlich wird im Team gefahndet. Vorne, v.l.n.r.: Staatsanwalt Froese (Wolf Danny Homann), Magda Wächter (Barbara Phillip) und Kriminalassistentin (Stefanie Wemeling).
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Sie brauchen dringend einen Fahndungserfolg: Staatsanwalt Froese (Wolf Danny Homann) und LKA Präsident (Heinz Rudolf Kunze, re.).
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Abgetaucht ins Unterbewusstsein: Felix Murot (Ulrich Tukur) wandelt mit Eva Hütter (Nadine Dubois) durch eine merkwürdige Welt.
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Im Unterbewusstsein werden auch Kindheitserinnerungen geweckt.
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Ja, manchmal muss man den Chefermittler in „Murot und der Elefant im Raum“ auch bändigen. Von links: Polizistin Schreiner (Monika Wojtyllo), Felix Murot (Ulrich Tukur) und Magda Wächter (Barbara Phillipp).
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Nicht nur den Zuschauern bereitet die Suche nach dem Kind Kopfzerbrechen. Von links: Psychiater Schneider (Robert Gwisdek), Mutter Eva Hütter (Nadine Dubois) und Felix Murot (Ulrich Tukur).
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Auch der schöne Ro 80 von Murot darf wieder mitspielen.
