Daniel B. Gomes aus Backnang hat seinen zweiten Roman geschrieben

Showdown in einem Backnanger Kino: In dem Buch „Die Faust Backnangs“ geht es um einen ehemaligen Leiter einer internationalen Taskforce-Einheit, der für einige Bürger in der Murrstadt zum Retter und zum Helden wird.

„Mit dieser Geschichte möchte ich Backnang einen Helden geben, aber auch die schöne Stadt vorstellen“, sagt Daniel B. Gomes über seinen Roman „Die Faust Backnangs“. Foto: Ann-Catherine Schumacher

„Mit dieser Geschichte möchte ich Backnang einen Helden geben, aber auch die schöne Stadt vorstellen“, sagt Daniel B. Gomes über seinen Roman „Die Faust Backnangs“. Foto: Ann-Catherine Schumacher

Von Ingrid Knack

Backnang. Es ist eine schöne Vorstellung: Ein Backnanger ist immer dann zur Stelle, wenn jemand in der Stadt aus einer misslichen Situation befreit werden sollte. Einen solchen Helden hat sich Daniel B. Gomes ausgedacht, der in Hamburg geboren wurde und seit 2020 in Backnang lebt.

Der Protagonist in seinem Buch „Die Faust Backnangs“ heißt Damien Beauregard. Als 18-Jähriger ging er zum Militär. Dort wurde er „Hauptmann bei den Kommandospezialkräften und Leiter einer internationalen Taskforce-Einheit. Zuletzt wurde er in einem internationalen Einsatz verwundet“, heißt es in dem Roman.

Das Buch beginnt mit diesem Einsatz in Asien, der gleichzeitig Beauregards militärische Karriere beendet. Er hätte bei den Streitkräften zwar noch als Ausbilder arbeiten können, schlug nach der Reha aber einen anderen Weg ein. Nicht nur, weil ihm seine Verwundungen nach wie vor zu schaffen machen, sondern insbesondere weil offensichtlich die Erlebnisse in der Taskforce-Einheit zu einem Sinneswandel bei ihm geführt haben. „Denn ich könnte es nicht verantworten, junge Menschen für den nie endenden Krieg vorzubereiten“, ist er nun überzeugt. Sein Ziel ist es mittlerweile, ein friedliches Leben zu führen und sich im ganz normalen Leben für die Allgemeinheit einzusetzen. Er kehrt in seine Heimatstadt Backnang zurück und möchte dort eine Stelle beim Ordnungsdienst antreten. Was in der kurzen Zeit zwischen seiner Rückkehr und seinem Arbeitsbeginn bei der Behörde geschieht, darum geht es in dem Buch. In „Die Faust Backnangs“ findet man einige Parallelen zur Vita des Autors, der sich als Nebenfigur gegen Ende des Romans ins Spiel bringt – als Daniel, mit dem Damien auf einem Fußballplatz beim Wasserturm ins Gespräch kommt. Dieser Daniel ist wie der Autor portugiesischer Herkunft und betreibt Kampfsport.

Daniel B. Gomes hat schon einmal ein Buch herausgegeben. Der Fantasyroman „Eriathrus“ ist das Erstlingswerk des Wahlbacknangers. Auf seiner Homepage ist zu lesen: „Das Thema Schreiben hat mich schon als kleines Kind sehr fasziniert. Begonnen habe ich in der Grundschule, als ich meinem Lehrer selbstausgedachte Kurzgeschichten mitbrachte und ihn damit erfreute. Seitdem wusste ich, dass ich irgendwann ein Buch schreiben möchte und viele Menschen damit erfreuen und erreichen will. Etwas, was ich sehr gerne mag, sind Helden jeglicher Art. Seien es ganz normale Alltagshelden oder die Superhelden aus den Comics. Helden sind auch der Grund, warum ich schreibe. Mit meinen Geschichten erzähle ich gerne über Menschen, die Gutes tun und sich für andere einsetzen oder sogar ihr Leben riskieren. Damit identifiziere ich mich sehr. Es treibt mich an und bringt mich dazu zu hoffen, dass dieses bei den Leserinnen und Lesern gut ankommt und sie erfreut.“

Im November 2015 veröffentlichteer den Fantasyroman „Eriathrus“

Gomes arbeitete an „Eriathrus“ in der Zeit, als er zwischen den Jahren 2000 und 2004 eine Ausbildung zum Feinmechaniker im Feingerätebau (Fachbereich Chemie) an der Universität Hamburg und in der Zentralwerkstatt des Geomatikums absolvierte. „Leider blieb es zu der Zeit bei einem ersten Versuch, meine Geschichte niederzuschreiben, da mir das Talent und die Lebenserfahrung fehlten“, äußerst er sich selbstkritisch auf der Homepage. Erst Jahre später, im November 2015, kam das über 600 Seiten umfassende Buch dann heraus, das Gomes 2014 geschrieben hatte.

Sein Lebensweg führte ihn nicht weiter in die Welt der Feinmechanik. Nach seiner Berufsausbildung arbeitete Gomes in den Geschäftsstellen von zwei der größten und namhaftesten Sportvereine in Hamburg. Seit seinem zwölften Lebensjahr ist er im Sport, insbesondere in den Kampfkünsten zu Hause. In jungen Jahren gab er schon Unterricht in Selbstverteidigung.

Theaterschule in Hamburg geleitet

„2005 bis 2006 gehörte ich zu einem Team von Trainern und Lehrern, die eine Theaterschule im Hamburger Stadtteil Altona leiteten. Ich unterrichtete artistische Kampfkünste. Gleichzeitig trat ich mit meinem artistischen Kampfkunst-Showteam auf Großveranstaltungen und Medienevents auf“, gibt er über seine Vita Auskunft.

2007 absolvierte Gomes eine Übungsleiterausbildung im Kinderturnen und unterrichtete danach Kinder ab vier Jahren. Außerdem förderte er Mädchen von acht bis 18 Jahren im leistungsorientierten Turnen. 2008 erhielt er nach bestandener Prüfung ein Zertifikat im Bereich „Psychomotorik im Kinderturnen“. Gomes machte auch Fortbildungen etwa in Psychomotorik, Leistungsturnen und Parkour. Parkour ist eine Sportart, die auch der Backnanger Held in Gomes’ zweitem Buch betreibt. 2011 schloss Gomes die Übungsleiterlizenz in Fitness und Gesundheit ab. Dies war auch das Jahr, in dem er mit seiner heutigen Frau, die er in Hamburg kennengelernt hatte und die in Backnang geboren und in Murrhardt aufgewachsen ist, in die Walterichstadt zog. Einige Jahre später stand ein weiterer Umzug nach Backnang an. Ab 2012 unterrichtete Gomes im Rems-Murr-Kreis Gewaltprävention und Selbstverteidigung. In den Jahren 2018 bis 2020 arbeitete er mit einer Ballettschule in Backnang zusammen. „2019 durfte ich die Hauptrolle des Prinzen in einer Neuinszenierung des Ballettklassikers Dornröschen ,Dornröschen Reloaded‘ in Backnang spielen.“

Während der Pandemie hat er sein zweites Buch geschrieben

Corona machte wie bei so vielen alle beruflichen Chancen und Pläne des nun 40-Jährigen von heute auf morgen zunichte. „Als Selbstständiger konnte ich beruflich nichts mehr machen. Ich selbst hatte keine Möglichkeit, eine Förderung zu bekommen“, versichert Gomes. Zum Glück hat seine Frau einen systemrelevanten Beruf, die beiden hielten zusammen. Die Filmhelden kamen ihm in dieser Zeit voller Ungewissheit und Ängste wieder in den Sinn. „Es wäre schön, wenn es Helden gäbe, die die Ängste nehmen.“ Gedanken wie diese schwirrten ihm durch den Kopf. Obendrein inspiriert durch eine Filmplakataktion eines Kinos, an der sich Gomes beteiligte, begann dieser, ein zweites Buch zu schreiben. Nicht von ungefähr gibt es darin einen Showdown in einem Kino.

Der Arbeitstitel des Buches war „Fist of Backnang“, angelehnt an Bruce Lees „Fist of Fury“-Film. Dazu hatte Gomes auch sein Kinoplakat entworfen. Das Buchcover-Motiv stammt ebenfalls von ihm. Und dass aus dem Stoff seines zweiten Romans ein Film wird, dafür hat er schon die ersten Schritte eingeleitet. Er lässt gerade an einem Drehbuch schreiben. Dieser Schachzug ist sicherlich eine gute Idee. So kann an der einen oder anderen Stelle noch ein wenig gefeilt werden.

Auf die Frage nach einer Botschaft in dem Buch, sagt Gomes: „Abgesehen davon, dass es eine klassische Heldengeschichte ist, ist die größte Botschaft darin, dass man immer einen Neuanfang im Leben wagen kann, egal, wie hart es gerade ist. Es gibt immer ein Danach und die Möglichkeit, neu anzufangen, wenn wir bereit dazu sind.“ Auch das erinnert an die Vita des Autors, der übrigens 2022 eine Berufsausbildung zum Augenoptiker begonnen hat.

Wege zum Buch

Softcover und E-Book „Die Faust Backnangs“ von Daniel B. Gomes ist als Softcoverbuch im Selbstverlag erschienen und kostet 15,99 Euro. Der Roman, den es auch als E-Book gibt, hat 260 Seiten. Weitere Infos: https://danielbgomes.jimdofree.com.

Fiktion und Realität In seinen beiden Romanen hat Gomes eigene Erlebnisse und Leidenschaften mit eingeflochten.

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Erstellt:
11. Januar 2023, 11:30 Uhr

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