Grandioses Musicalkonzert der Jugendmusikschule Backnang

Bei der ersten Musical Night der Jugendmusik- und Kunstschule Backnang entführen die Sängerinnen und Sänger die Zuschauer in die vielfältige Welt der Musicals: von gefühlvollen Balladen bis zu mitreißenden Popsongs.

Bei der Musical Night der Jugendmusik- und Kunstschule Backnang trägt Kyriaki Mavromatidou gefühlvoll den Song „Gold von den Sternen“ aus dem Musical „Mozart“ vor. Fotos: Tobias Sellmaier

© Tobias Sellmaier

Bei der Musical Night der Jugendmusik- und Kunstschule Backnang trägt Kyriaki Mavromatidou gefühlvoll den Song „Gold von den Sternen“ aus dem Musical „Mozart“ vor. Fotos: Tobias Sellmaier

Von Klaus J. Loderer

Backnang. „This is me“, der Titel eines Songs aus dem Film „The Greatest Showman“ über den Zirkuspionier P.T. Barnum und sein Kuriositätenkabinett „Ringling Bros. and Barnum&Bailey Circus“ dürfte die Stimmung der jungen Leute widerspiegeln, die am Samstagabend mit ihrem Gesang eine grandiose Musical Night gestalteten. Es machte den elf auf der Bühne sichtlich großen Spaß, diesen Hit als Finale zu singen, so viel Spaß, dass sie den Refrain als Zugabe gleich noch einmal wiederholten. Am Ende gab es Rosen für die Mitwirkenden. Erleichterung über das gelungene Konzert machte sich breit, man fiel sich in die Arme und die Familien feierten ihre „Musicalstars“.

Eine Wiederholung desMusicalkonzerts ist wahrscheinlich

Die Musical Night der Jugendmusik- und Kunstschule Backnang ist ein neues Format. Der gut besuchte große Saal im Backnanger Bürgerhaus ließ das Projekt zum Erfolg werden. Schulleiter Michael Unger deutete am Schluss des Konzerts dann auch gleich an, dass aus dem Musicalkonzert durchaus eine regelmäßige Einrichtung werden könnte.

Für den Instrumentalsound sorgte die schuleigene Musicalcombo, bestehend aus Steffen Münster (Gitarre), Felix Meyerle (Klavier), Armin Rukwid (Schlagzeug) und Stanley McKee (Bass). Letzterer hat als Lehrer die Bereiche Jazz, Rock und Pop an der Jugendmusikschule eingeführt.

Merkte man beim Auftrittschor mit „Seasons of Love“ aus dem Rockmusical „Rent“ noch etwas Anspannung, spielten sich die Ersten in den Solopassagen schnell frei. Die Teilnehmerinnen haben schon Bühnenerfahrung, doch für Bryan Graefe war der Auftritt in „Can you feel the love tonight“ aus „König der Löwen“ das Bühnendebüt. „Es hat Spaß gemacht“, meinte er erleichtert zu Sabrina Dannenhauer, die den Abend charmant moderierte und mit den Darstellern plauderte. Julia Herrmann erzählte, dass sie als kleines Mädchen „Tarzan“ in Stuttgart gesehen habe. „Seither hat mich das Musical nicht mehr losgelassen“, bekannte sie. Passend zu ihrer Leidenschaft sang sie „Fremde wie ich“. Von Amina Belarbi war „The Climb“ aus dem Film „High School Musical“ zu hören. Lena-Marie Knoll und Luisa Knoll sind seit vielen Jahren auf Bühnen daheim, verriet Dannenhauer. Im Duett sangen sie „Wunder geschehen“ aus „Das Wunder von Bern“.

Gekonnt, mit Pelzjacke und Zylinder bekleidet, den Affenkönig gespielt

Mit ihrer sensiblen Darbietung von „Gold von den Sternen“ aus dem Musical „Mozart“ brachte Kyriaki Mavromatidou den Beifall auf ein stürmisches Niveau. Der wurde allerdings von Carolin Becker schon mit der nächsten Nummer übertroffen. Sie spielte gekonnt, mit Pelzjacke und Zylinder bekleidet, den Affenkönig aus „Dschungelbuch“ und sang betont deftig „I wanna be like you“, während eine Tänzerin als Katze verkleidet schon zum nächsten Teil überleitete. Darin wurde sie, mit einer Federboa umhüllt, für „Aristocats“ zur eleganten Dame und säuselte „Everybody wants to be a cat“ zart und lieblich. Sie wollte damit den Kontrast zwischen Urwald mit der eleganten Welt herausarbeiten, erzählte Carolin Becker anschließend. Die Songs hatte Steffen Münster, der musikalische Leiter und Arrangeur der Stücke, zu einem Medley zusammengefasst.

Nach der Pause war Natali Vujanovic schwärmerisch mit „Totale Finsternis“ aus „Tanz der Vampire“ zu hören. Pianist Felix Meyerle lieferte die Männerstimme dazu. Von einer Bühnenkarriere träumte Emma Hey in „Audition“ aus „La La Land“. „Mir gefällt es, in andere Rollen zu schlüpfen und Geschichten zu erzählen“, begründete Lena-Marie Knoll ihre Leidenschaft für das Singen. Für „I feel the earth move“ versetzte sie sich in die Rolle der amerikanischen Sängerin und Songschreiberin Carole King. Als Backgroundchor sangen und tanzten die Lehrerinnen Debora Veselovsky, Birgit Binder und Catrin Müller.

Viel Beifall für die „Musicalstars“der Jugendmusik- und Kunstschule

Mit der Fernwehhymne „Ich bin bereit“ aus dem Animationsfilm „Vaiana“ überzeugte Rebecca Scheib, in der sie davon träumt, von ihrer Südseeinsel mit einem Boot auf das Meer hinauszufahren. Luisa Knoll sang „Thank you for the music“ aus dem Abba-Musical „Mamma Mia“. Auch sie hegt eine große Leidenschaft für das Musical: „Musik gibt mir viel. Sie gibt mir Heimat. Man kann die Welt aushalten und einfach mit sich sein.“ Den letzten Soloauftritt hatte Shakira Wiebe mit dem Lied „Speechless“ aus dem 2019 entstandenen Film „Aladdin“. Eine gute Idee war das Instrumentalnachspiel zur Unterlegung des Beifalls. Sollte die ursprüngliche Idee gewesen sein, bei einem eventuell kurzen Applaus eine Überbrückung zu schaffen, war dies gar nicht notwendig, denn das Publikum feierte die jungen Künstler begeistert. Zur effektvollen Wirkung des Konzerts trug maßgeblich die fantasievolle Ausleuchtung von Bühne und Saal bei. Das Beleuchtungsteam des Bürgerhauses lieferte eine eindrucksvolle und passend auf die Stimmung der Lieder abgestimmte Lichtshow.

Carolin Becker tanzt und singt auf der Bühne aus dem Musical Dschungelbuch.

© Tobias Sellmaier

Carolin Becker tanzt und singt auf der Bühne aus dem Musical Dschungelbuch.

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Erstellt:
7. November 2022, 11:30 Uhr

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