„Konklave“ mit Ralph Fiennes

Jetzt ist der perfekte Moment für diesen Oscarfilm

Der Papst ist tot – und während die Welt auf das nächste Konklave blickt, wirft ein preisgekrönter Thriller schon jetzt einen fesselnden Blick hinter die verschlossenen Türen der Sixtinischen Kapelle. „Konklave“ mit Ralph Fiennes ist genau der Film, den man jetzt sehen sollte.

Konklave ist ein Film für alle, die hinter die Mauern des Vatikans blicken wollen.

© LEONINE Studios

Konklave ist ein Film für alle, die hinter die Mauern des Vatikans blicken wollen.

Von Katrin Jokic

Papst Franziskus ist tot. Die Nachricht vom Tod des Oberhaupts der katholischen Kirche am frühen Ostermontag hat weltweit Anteilnahme ausgelöst – und lenkt die öffentliche Aufmerksamkeit auf ein geheimnisumwobenes Ritual: das Konklave.

Genau jetzt, in dieser Phase zwischen Trauer und Neubeginn, scheint es kaum einen passenderen Moment zu geben, sich mit dem Oscarprämierten Thriller „Konklave“ zu beschäftigen – einem Film, der mehr über Macht, Glaube und menschliche Abgründe erzählt, als es zunächst scheint.

„Konklave“ – ein Thriller hinter verschlossenen Türen

Regisseur Edward Berger („Im Westen nichts Neues“) hat mit „Konklave“ einen spannungsgeladenen Politthriller geschaffen, der zwar im Herzen des Vatikans spielt, dessen Thema jedoch universell ist: die Verführung durch Macht. Der Film basiert auf dem Roman von Robert Harris* und zeigt die Wahl eines neuen Papstes als ein Spiel um Einfluss, Intrigen – und ein tief verborgenes Geheimnis, das den Glauben des Protagonisten erschüttert.

Im Zentrum steht Ralph Fiennes als Kardinal Lawrence, der das Konklave leiten soll, nachdem der Papst unerwartet verstorben ist. In der Sixtinischen Kapelle treffen einflussreiche Kardinäle aus aller Welt aufeinander, abgeschottet von der Außenwelt. Doch statt reiner Andacht dominieren Taktieren, Allianzen und moralische Konflikte. Neben Fiennes brillieren Stanley Tucci, John Lithgow und Isabella Rossellini in tragenden Rollen.

Hier ist „Konklave“ im Stream verfügbar*:

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Realität vs. Fiktion – ein Kardinal klärt auf

Der Film mag dramatisch inszeniert sein, doch auch Kirchenmänner lassen sich davon mitreißen. So äußerte der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki, selbst Teilnehmer am Konklave von 2013, gegenüber der Deutschen Presse-Agentur, dass er den Film gesehen habe und sich gut unterhalten fühlte – auch wenn die Realität laut ihm „um einiges anders“ sei. Dennoch trifft „Konklave“ laut Woelki in einem Punkt ins Schwarze: die völlige Abgeschiedenheit des Wahlprozesses in der Sixtinischen Kapelle, die mit „cum clave“ – „mit dem Schlüssel“ – wortwörtlich zur hermetischen Welt wird.

Ausgezeichnet bei den Oscars 2025

Der Film wurde bei der Oscarverleihung 2025 mehrfach nominiert und ausgezeichnet:

  • Oscar für das beste adaptierte Drehbuch (Peter Straughan)
  • Nominierungen als Bester Film, Bester Hauptdarsteller (Ralph Fiennes), Beste Nebendarstellerin (Isabella Rossellini), Bester Schnitt, Beste Filmmusik, Bestes Szenenbild und Bestes Kostümdesign

Diese Würdigung ist nicht nur ein Beweis für die handwerkliche Klasse des Films, sondern auch für die emotionale und gesellschaftliche Relevanz seiner Geschichte – gerade jetzt, inmitten der weltweiten Diskussion über die Zukunft der katholischen Kirche.

Warum Sie den Film jetzt sehen sollten

Weil sich gerade die Realität mit der Fiktion überschneidet. Weil „Konklave“ nicht nur unterhält, sondern auf bedrückend eindringliche Weise zeigt, was es bedeutet, Verantwortung zu tragen, wenn die Welt zuschaut. Und weil dieser Film daran erinnert, dass auch hinter religiösen Kulissen Menschen mit Zweifeln, Ambitionen und Fehlern agieren.

„Konklave“ war zuletzt auch noch in ausgewählten Programmkinos zu sehen. Für alle, die hinter die Mauern des Vatikans blicken wollen – und hinter die Fassaden der Macht.

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Erstellt:
23. April 2025, 09:56 Uhr

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