Art Cologne: Freude bei Stuttgarter Galerien
„Köln war super!“
Die Art Cologne ist die wichtigste Kunstmesse in Deutschland. Drei Galerien aus Stuttgart (Fuchs, Hauff und Schlichtenmaier) waren bis Sonntag dabei – und kommen mit viel Rückenwind zurück.

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Art Cologne – Deutschlands wichtigste Kunstmesse
Von Nikolai B. Forstbauer
Die Bahnstrecke Stuttgart – Köln ist in den Tagen der am Sonntag zu Ende gegangenen Kölner Kunstmesse Art Cologne Stammstrecke für Kunstinteressierte. In diesem Jahr aber hagelte es Absagen – der Lokführerstreik machte Vielen einen Besuch der wichtigsten deutschen Kunstmesse unmöglich. Umso mehr freut sich das Stuttgarter Art Cologne Trio – Galerie Thomas Fuchs, Galerie Elisabeth & Reinhard Hauff, Galerie Schlichtenmaier – über „ein enorm interessiertes und sehr waches Publikum“ (Kay Kromeier, Geschäftsführer der Galerie Schlichtenmaier).
Wie schnell es gefühlsmäßig von der Erleichterung, über Freude zur Begeisterung gehen kann, erlebten Thomas Fuchs und Andreas Pucher bei der Fuchs-Premiere in Köln. „Wir haben“, bestätigte Thomas Fuchs am Sonntagabend, „seit vergangenen Donnerstag vier Werke von Rainer Fetting und acht Werke von Mona Ardeleanu verkauft“. Stützt der Fetting-Erfolg der Art Cologne-Newcomer wohl eine erneute Art Cologne-Teilnahme 2024, sind die Verkäufe von Werken der Stuttgarter Malerin Mona Ardeleanu auch ein ganz starkes Zeichen aus dem und für den Kunststandort Stuttgart. Nicht weniger bedeutsam in den vergangenen fünf Tagen: Die (Sonder-)Präsentation der Sammlung der Landesbank Baden-Württemberg.
Ganz in diesem Sinn ist die Freude auch bei Reinhard Hauff groß. Während die jüngste Schau zu Stephen Willats in Stuttgart weiter international viel beachtet wird und Hauff mit der Eröffnung der Schau zu Clément Cogitore an diesem Freitag, 24. November (18 Uhr) schon für den nächsten Paukenschlag sorgt, konnte er in der wichtigen Förderkojen-Phalanx der Art Cologne den Stuttgarter Installationskünstler Simon Herkner platzieren – „ein ganz wichtiger Schritt“ (Hauff).
Wer wegen des Lokführerstreiks nicht nach Köln kam, konnte sich für den Stand der Galerie Schlichtenmaier dennoch mittendrin fühlen – möglich machte dies eine offensive Kommunikation. Museale Spitzen wie Willi Baumeisters „Fußballspieler“ von 1934 und das nicht weniger bedeutende Bild „Eidos mit den schwarzen Formen“ konterte das Galerie-Team mit frischen Blicken von Cornelia Schleime oder Ralph Fleck. Neu platzieren konnte die Galerie unter anderem ein wichtiges Bild von Horst Antes aus den 1960er Jahren – „das freut uns natürlich besonders“, sagt Kay Kromeier. Wichtig aus seiner Sicht zudem: Die weiteren Verkäufe erstrecken sich über das ganze Galerieprogramm – von Georg Karl Pfahler bis zu Cornelia Schleime.
Stuttgarts Galerien bei der Art Cologne – das war 2023 erneut eine Erfolgsgeschichte. 2024 sollen dann das Trio mindestens wieder zum Quartett werden: Freerk Valentien hat nach „bewusster Pause“ in diesem Jahr für 2024 bereits sein Comeback am Rhein angekündigt.