Kultbilder und Ausdruck von Frömmigkeit
Maria-Anna Benes zeigt im Allmersbacher Rathaus Ikonen, Karl Benes präsentiert Zeichnungen und Specksteinfiguren

© Pressefotografie Alexander Beche
In vielen Schritten entstehen die Ikonen von Maria-Anna Benes. Foto: A. Becher
ALLMERSBACH IM TAL (pm). Maria-Anna Benes und ihr Mann malen seit 18 Jahren Ikonen nach dem Vorbild der ersten Christen mit selbst hergestellten Eitempera-Farben. Die Faszination und die Begeisterung dafür hat Maria-Anna Benes schon erfasst, als sie die besondere Maltechnik kennenlernte. Die Ikonen sind in der Orthodoxie Kultbilder. Das Abbild stellt die Möglichkeit dar, dem Wort der Bibel Ausdruck zu verleihen. Man kann auch sagen, was das Wort für das Ohr, ist die Ikone für das Auge. Das ist auch der Anlass, dieses Mal in der Allmersbacher Ausstellung mehr Ereignisse aus der Bibel zu zeigen und die Darstellung von heiligen Personen weniger in den Vordergrund zu stellen. Eine Besonderheit stellt auch die Ikone der Sofia, die göttliche Weisheit mit ihren Töchtern, Glaube, Hoffnung und Liebe, dar. Sie ist in einer Vitrine im Ratssaal zu sehen. In der damaligen Zeit wurde der Sofia, der göttlichen Weisheit, große Bedeutung zugeschrieben. Sodass die größte Kirche der damaligen Zeit, die „Hagia Sofia“ im damaligen Konstantinopel, nach ihr benannt wurde. Auch die Hauptstadt von Bulgarien, Sofia, trägt heute noch ihren Namen.
Karl Benes stellt Zeichnungen und Specksteinfiguren aus. Die Motive sind zum großen Teil aus Allmersbach und Umgebung, aber auch aus der Toskana. Benes verwendete Bleistift, Kreide, Kohle und Tuschetechnik. Dabei werden die Eigenheiten und besonderen Ausdrucksmöglichkeiten der einzelnen Techniken deutlich. Besonders dann, wenn ein und dasselbe Motiv in verschiedenen Ausführungen gezeigt wird. Interessant sind auch Entwurfszeichnungen für die Specksteinfiguren. Dabei wird der Weg von der Zeichnung zur fertigen Figur sichtbar. Maria-Anna Benes und Karl Benes sind Mitglieder der Allmersbacher Kunstfreunde. Die Ausstellung im Rathaus ist bis 27. Juli zu sehen.