Sandkastenfestspiele: Soul-Rock-Hitparade im Kabirinett in Spiegelberg

Bei den Sandkastenfestspielen im Biergarten des Kabirinetts in Spiegelberg-Großhöchberg begeistert das Duo Cherry Gehring und Claudio Sellgrad. Während die Sonne untergeht, bieten die beiden Musiker einer großen Gästeschar stimmungsvolle Interpretationen weltbekannter Songs.

Tosender Applaus für Keyboarder und Sänger Cherry Gehring und E-Gitarrist Claudio Sellgrad. Foto: Elisabeth Klaper

Tosender Applaus für Keyboarder und Sänger Cherry Gehring und E-Gitarrist Claudio Sellgrad. Foto: Elisabeth Klaper

Von Elisabeth Klaper

Spiegelberg. An einem wunderschönen Sommerabend füllt sich der Biergarten des Kabirinetts in Großhöchberg schon lange bevor das eigentliche Event losgeht. Denn bei den Sandkastenfestspielen gibt es diesmal einen besonderen musikalischen Leckerbissen zu genießen: ein Open-Air-Konzert des Cherry Gehring Duos. Der Namensgeber ist der hauptsächlich von der Band „Pur“ her berühmte schwäbische Keyboarder und Sänger Cherry Gehring, der Künstlerkollege der aus Argentinien stammende E-Gitarrist Claudio Sellgrad. In kongenialer Harmonie servieren die beiden ein reichhaltiges Büfett akustischer Köstlichkeiten.

„Wir machen schon seit über 30 Jahren zusammen Musik“, erklärt Gehring, denn die beiden Vollblutprofimusiker sind Mitglieder in der Stuttgarter Band „MadChick of Soul“. Auch war Cherry schon mehrfach im Kabirinett, der „Probierbühne auf dem Lande“, bei Thomas und Irene Weber zu Gast. Nun hat das Duo „einen bunten Querschnitt aus Soul, Rock und anderem“ im Gepäck: Auf der Playlist stehen viele weltbekannte Hits und Songs großer Stars, die sich meist um das Thema Liebesfreud und Liebesleid in allerlei Variationen drehen.

Schlagzeug, Orchesterklänge und den Backgroundchor liefert das Keyboard

Gleich beim ersten Stück springt der Funke der Begeisterung und der Freude an der Musik vom Duo aufs Publikum über. Kaum animiert der Keyboarder und Sänger die Damen und Herren zum Mitsingen und Mitklatschen, schon beteiligen sich fast alle. „Das klingt hervorragend“, freut sich Cherry Gehring. Und was es da zu hören gibt ist vom Feinsten: Die beiden Musiker stimmen die Sounds von Keyboard und E-Gitarre exakt aufeinander ab, sodass ein wunderbar harmonisches, ohrenschmeichelndes Klangerlebnis entsteht, das nie zu laut oder zu leise ist.

Dazu nutzt Keyboarder Cherry Gehring die vielen Möglichkeiten, die dieses elektronisches Instrument bietet, um sein eigenes Spiel klanglich auszugestalten: Je nachdem, wie es am besten passt, fügt er Schlagzeug, diverse andere Instrumente, Orchesterklänge oder sogar einen Backgroundchor hinzu. Zudem erweist Cherry Gehring sich als grandioser Sänger mit ausdrucksstarker, glatter Stimme in Tenorlage, der im Soul-Stil jede Melodie und jeden Text mit ganz viel Herz und echten, starken Emotionen darbietet.

Mal schmeichelt er ganz romantisch und zärtlich ins Mikro, mal ruft er voller Power, sodass es ganz laut bis in den hintersten Winkel des Biergartens schallt. Überdies kann Cherry Gehring auch noch spitzenmäßig pfeifen, fast wie einst Ilse Werner, was einige Gäste ebenfalls zum Mitpfeifen ermuntert. Aber auch Claudio Sellgrad ist ein wahrer Meistermusiker auf der E-Gitarre: Er bereichert die Interpretationen mit großer Klangfarbenvielfalt und kurzen Improvisationen. Mit starker Rhythmik sorgt er für den stimmigen Beat und eine tolle Motorik, die viele Zuhörerinnen und Zuhörer dazu animiert, sich mitzubewegen.

Viel Freude machen Hit-Ohrwürmer und auch einige zum Teil schon jahrzehntealte, aber zeitlos schöne Oldies und Evergreens. Ein paar Beispiele: „Let’s stay together“ von Tina Turner, „Roxanne“ von The Police, „Heartache tonight“ von den Eagles, „Stand by me“ von Ben E. King, „Lean on me“ von Bill Withers oder „Kiss“ von Prince.

Die Damen singen „dua-dub-dua“, die Herren im Bass „bada-bada-bam“

Ein Höhepunkt ist „schwäbische Rockmusik“ mit einigen Songs und witzig-ironischen Texten über Alltagsprobleme oder außergewöhnliche Ereignisse aus der Feder der unvergessenen Legende Wolle Kriwanek, so die einfach hinreißende Interpretation des Hits „Ufo“. Dabei bringt Cherry Gehring das Publikum dazu, zwei Backgroundchöre zu bilden, die eingängige Scat-Texte beisteuern: Die Damen singen in Sopranlage „dua-dub-dua“, die Herren im Bass „bada-bada-bam“.

Schon die bisherigen hörgenussreichen Songs und Hits und die Dämmerung sorgen für eine wunderbare Atmosphäre. So richtiges Wohlgefühl und Urlaubsfeeling kommt spätestens bei einigen wunderschön swingenden Reggae-Ohrenschmeichlern auf, wie Sashas „I feel lonely“ oder Bob Marleys „No woman no cry“, das Gehring flugs zum Dankeschön an die Gastgeber umdichtet. Melodiöse, romantische und balladeske Songs wechseln ab mit fetzigen, rockigen Hits und versetzen die Gäste in Superstimmung. So wird bei fast jedem Stück kräftig mitgeklatscht, auch mitgesungen oder mitgesummt, und für Cherry Gehring und Claudio Sellgrad gibt es tosenden, jubelnden Applaus.

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Erstellt:
15. August 2022, 06:00 Uhr

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