Querflöten bilden Schwerpunkt beim Stipendiatenkonzert

Die Jugendmusik- und Kunstschule Backnang bietet begabten Jungmusikern mit dem Stipendiatenkonzert die Chance für einen großen Auftritt.

Martina Mergenthaler, begleitet von Gerhard Kleesattel am Klavier, eröffnete das Konzert mit zwei Bach-Stücken für Querflöte. Fotos: Alexander Becher

© Alexander Becher

Martina Mergenthaler, begleitet von Gerhard Kleesattel am Klavier, eröffnete das Konzert mit zwei Bach-Stücken für Querflöte. Fotos: Alexander Becher

Von Klaus Loderer

Backnang. Bei einem Kammerkonzert bot die Jugendmusik- und Kunstschule Backnang den Teilnehmern an der Begabtenförderung die Gelegenheit, sich im Fritz-Schweizer-Saal des Backnanger Bürgerhauses musikalisch vorzustellen. Wegen des schönen Wetters hatte die Gesangslehrerin Catrin Müller die spontane Idee, das bei dem kleinen Konzert im Fritz-Schweizer-Saal auch musikalisch auszudrücken. Was passte also ob des nun bevorstehenden Mai-Anfangs besser, als ein entsprechendes Lied des englischen Komponisten Thomas Morley. So gab es die Zugabe gewissermaßen als Einleitung. Catrin Müller sang mit Sara Demiröz und Kyriaki Mavromatidou das erfrischende Lied, mit der Flöte begleitet von Julia Ziegler und am Klavier von Jochen Ferber.

Mit dem Stipendiatenkonzert stellte die Jugendmusik- und Kunstschule Backnang die Musikschüler vor, die an der Begabtenförderung teilnehmen. Als stellvertretende Schulleiterin dankte Hannah Brust den Teilnehmern und Lehrern. Ein besonderer Dank ging an die Riebesamstiftung in Murrhardt, deren Ziel es ist, junge Menschen in ihrer künstlerischen Entwicklung und Kreativität zu fördern. Auch der Förderverein der Jugendmusik- und Kunstschule war vertreten und nutzte die Gelegenheit zum Sammeln von Spenden. Dieser Verein fördert seit vielen Jahren die Musikausbildung. Vor 25 Jahren initiierte Theo Niephaus den zusammen mit dem Lions Club und der Kreissparkasse Waiblingen vergebenen Jugendmusikpreis.

Das Spektrum des Konzerts reichte von der Barockmusik bis zur Gegenwart. Ein gewisser Schwerpunkt lag im Bereich der Querflöte. So kamen vier Stipendiatinnen aus den Klassen von Sonja Löffler und Thomas Eden. Martina Mergenthaler (Querflöte) leitete den Abend, am Klavier begleitet von Gerhard Kleesattel, mit zwei Stücken aus Bachs berühmter h-Moll-Suite ein. Es folgte Sara Demiröz aus der Klasse von Berenike Birth an der Harfe mit dem lautmalerischen Stück „Die Quelle“ von Johanna Dammert. Das Allegretto aus der Sonate für Querflöte und Klavier von Francis Poulenc trug Julia Ziegler vor. Einen Sprung in die aktuelle Musik unternahm Kyriaki Mavromatidou mit dem Song „Hurt“ von Christina Aguilera, einem traurigen Lied über den Verlust eines geliebten Menschen.

Sara Demiröz präsentierte mit der Harfe das Stück „Die Quelle“ von Johanna Dammert.

© Alexander Becher

Sara Demiröz präsentierte mit der Harfe das Stück „Die Quelle“ von Johanna Dammert.

Weitere Themen

Wieder in die Barockzeit wechselte der von Nenad Velickovic unterrichtete David Ljubojevic am Akkordeon mit einem Stück aus Vivaldis „Die vier Jahreszeiten“. Er wählte aber nicht eines der populären schnellen Stücke sondern den schwieriger zu spielenden langsamen Satz aus dem Sommer. Das historische Stück kontrastierte er mit einem Gegenwartsstück, „Anantango“ von Gorka Hermosa, bei dem er überaus gefühlvoll die unterschiedlichen Stimmungen von langsamen und schnellen Teilen herausarbeitete und einige interessante Effekte mit dem Akkordeon erzielte. Virtuosität bewies Emma Lütke mit der Querflöte in Jules Mouquets Stück „Pan und die Hirten“ aus „La flûte du Pan“.

Mal nicht von Wolfgang Amadeus Mozart sondern von dessen erst 1791, als kurz vor dem Tod des berühmten Komponisten geborenen Sohn Franz Xaver Mozart stammte das reich mit Verzierungen versehene Rondo in e-Moll für Flöte und Klavier, das Rebekka Bäßler mit der Querflöte vortrug. Effektvoll spielte Simon Uhlmann aus der Klasse von Sebastian Rathmann den Posaunenpart des vierteiligen „Concerto marciale“ von Friedebald Gräfe, das mit einem majestätischen Marsch beginnt und schließlich ein Thema in Variationen verarbeitet. Der Orchesterpart dieses Stücks wurde ebenso wie beim letzten durch das Klavier ersetzt.

Das Finale gab Jonathan Stein aus der Klasse von Cindy Velz mit dem schnellen ersten Satz aus dem Klarinettenkonzert in Es-Dur des in Mähren geborenen Komponisten Franz Krommer, der auch in der tschechischen Fassung unter dem Namen Kramář bekannt ist und am Wiener Kaiserhof Karriere machte. Fein führte Jonathan Stein die zarte Melodie und arbeitete präzise die zahlreichen Triller und Verzierungen heraus.

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Erstellt:
29. April 2024, 06:00 Uhr

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