So wirkt die Kunstakademie Stuttgart

Startpunkt Weißenhof

Die Kunstakademie Stuttgart macht wieder von sich reden – mit spannender Kunst im Weißenhof-Programm und Durchstarterinnen wie Elif Celik und Stefanie Fleischhauer.

In der Villa Merkel: Lisa Granada, „Was wir hinter uns lassen“

© Villa Merkel/Lisa Granada

In der Villa Merkel: Lisa Granada, „Was wir hinter uns lassen“

Von Nikolai B. Forstbauer

Was haben Javier Klaus Gastelum, Lisa Granada, Anette C. Halm, Jaewon Park, Patricia Paryz, Jochen Wagner und Linda Weiß gemeinsam? Sie sind Absolventinnen und Absolventen des Weißenhof-Programms der Bildenden Kunst der Kunstakademie Stuttgart. Unter dem Titel „etwa faustgroß“ zeigen sie aktuelle Arbeiten in der Villa Merkel in Esslingen, traditionell eine starke Bühne für das Geschehen auf dem Weißenhof.

Buchstäbliche Herzensangelegenheit

Was sich hinter dem Titel verbirgt? „Der Titel ,etwa faustgroß’“, heißt es im Programm der Villa Merkel, „ist im wahrsten Sinne des Wortes eine Herzensangelegenheit: Er beschreibt das Phänomen, dass das Herz eines Menschen etwa so groß wie seine Faust ist“. Entsprechend ginge es in den präsentierten Werken um die „Auseinandersetzung mit universell menschlichen Fragestellungen zu Tod, Grenzen, Intelligenz, Ressourcenknappheit und Konventionen“. Zu sehen ist „etwa faustgroß“ bis zum 27. November – Di 11 bis 20 Uhr, Mi So 11 bis 18 Uhr.

Zu den Überraschungen dieses Kunstherbstes gehört die Ausstellung „Life is different“ in der Ruoff-Stiftung in Nürtingen mit Werken von Elif Çelik und Stefanie Fleischhauer. Çelik hat gerade ihre Ausbildung an der Kunstakademie Stuttgart beendet und ist zu einem Aufbaustudium an die Kunstakademie in Karlsruhe gewechselt, Stefanie Fleischhauer steht vor ihrem Abschluss in Stuttgart. Ungemein souverän aber agieren die Malerinnen und Zeichnerinnen im Aufruf von Identitätsfragen und Zeitsprüngen. An diesem Samstag, 19. November, und diesem Sonntag, 20. November, ist die Schau letztmals geöffnet – jeweils von 14 bis 18 Uhr.

Wie agiert man außerhalb des Schutzraumes Kunstakademie oder auch außerhalb jene Schutzräume, die Stipendien unterschiedlichster Art bieten? Das ist nur eine der Fragen, die Künstlerinnen und Künstler beschäftigt. Weißenhof-Absolventin Monika Schaber hat mit zahlreichen Künstlerkolleginnen und Künstlerkollegen ein eigenes Netzwerk aufgebaut – die Linienscharen. Im Postquartier in Stuttgart-Mitte (Kronenstraße 7, ehemals Conrad-Electronics) haben die Linienscharen nun einen programmatischen Ausstellungsauftritt. „Selbstzünder“ (Mi und Sa von 15 bis 18 Uhr geöffnet) ist die Schau betitelt – zu sehen bis zum 27. November. Am Mittwoch, 23. November (19 Uhr) laden die „Selbstzünder“ in den Ausstellungsräumen zum Gespräch – mit Monika Schaber, Ute Fischer-Dieter, Veronika Kergaßner, Margarete Lindau und Andreas Stetka.

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Erstellt:
19. November 2022, 01:14 Uhr
Aktualisiert:
19. November 2022, 01:31 Uhr

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