20 Jahre Kunstmuseum Stuttgart
Wie klingt der Kleine Schlossplatz?
Für „Sound of Kleiner Schlossplatz“ holt das Stuttgarter Kunstmuseum Acts wie Die Nerven oder Levin Goes Lightly auf die Bühne: Was Sie über das Festival wissen müssen.

© Lichtgut/Leif Piechowski, Marina MOnaco, David Spaeth
Der Kleine Schlossplatz hinter dem Kunstmuseum wird zur Konzertbühne für Acts wie Die Nerven (oben) oder Levin Goes Lightly
Von Gunther Reinhardt
Nachdem gerade die Jazz Open Lionel Richie, Jean-Michel Jarre und Co. auf den Schlossplatz geholt haben, wird jetzt der Kleine Schlossplatz zur Konzertbühne. Am Samstag, 19. Juli, feiert das Kunstmuseum mit „Sound of Kleiner Schlossplatz“ seinen 20. Geburtstag. Wir beantworten die wichtigsten Fragen rund um das Festival.
Was ist so besonders am Kleinen Schlossplatz?
Der Kleine Schlossplatz ist einer der magischen Orte dieser Stadt. Die einen erinnern sich wehmütig an Pauls Boutique und Pauls Musique, die die Betonwüste einst zum Hipster-Hotspot Stuttgarts machten, andere an das Kartenhäusle, an dem man in Zeiten, als es noch kein Internet gab, Schlange stand, um sich Konzerttickets zu kaufen. Der Kleine Schlossplatz galt schon als Unort, Schandfleck, Subkultur-Refugium und sogar „Genussplätzle“.
Wie kam die Idee für das Festival zustande?
Seit 20 Jahren ist der Kleine Schlossplatz auch das Zuhause des Kunstmuseums. Dieser wurde damals mit dem Museumsneubau neugestaltet, „gewissermaßen auf dem Rücken der Ausstellungsräume in den ehemaligen Tunnelröhren“, wie Constantin Neumeister vom Kunstmuseum erklärt: „Um die Gestaltung und Nutzung dieses Platzes wurden in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder teils emotional aufgeladene Diskussionen geführt. Dies spiegelt die Diversität der Stadtgesellschaft, ihre unterschiedlichen Interessen und Erwartungen wider. Im Doppeljubiläumsjahr 2025 sollte dieser Ort, der so eng mit dem Kunstmuseum Stuttgart verbunden ist, mit einbezogen werden.“ So sei die Idee aufgekommen, mit einem Festival an den Kleinen Schlossplatz als wichtige Keimzelle urbaner und musikalischer Trends zu erinnern.
Wer tritt wann bei „Sound of Kleiner Schlossplatz“ auf?
Das Festival beginnt um 12 Uhr mittags. Es treten Acts und Bands auf, die etwas mit dem Kleinen Schlossplatz verbindet oder verband: etwa die Noise-Rock-Band Die Nerven, das Dancehall/Reggae-Soundsystem Sentinel Sound und die Cold-Wave-Ikone Levin Goes Lightly sowie Dexter, Netzer, Ildikó und Philipp Johann Timm. So sieht der Terminplan aus:
- 12:15 Uhr: Sentinel Sound
- 13:30 Uhr: Netzer
- 14:30 Uhr: Futsch
- 15:15 Uhr: Philipp Johann Timm
- 16:15 Uhr: ildikó
- 17:30 Uhr: Dexter mit Urban Beats Collective
- 18:45 Uhr: Levin Goes Lightly
- 20:15 Uhr: Die Nerven
Was hat die Musik mit dem Kunstmuseum zu tun?
Die Musikerinnen und Musiker, die alle ihre Wurzeln in der Stuttgarter Stadtkultur haben, wurden laut Neumeister vorab eingeladen, sich die aktuelle Jubiläumsausstellung „Doppelkäseplatte“ – oder auch die Sammlungspräsentation direkt unterhalb des Kleinen Schlossplatzes – anzuschauen. Außerdem will das Kunstmuseum von den Acts wissen, an welche Ausstellung der vergangenen 20 Jahre sie sich gerne erinnern? Gibt es ein Werk aus der Sammlung, das sie sich immer wieder anschauen wollen? Welche Kunst inspiriert sie? Können sie in ihrer Musik Wechselwirkungen zur bildenden Kunst wahrnehmen? „Darüber soll in den Pausen zwischen den Konzerten gesprochen werden“, verspricht Neumeister.
Was kostet der Eintritt?
Tickets für „Sound of Kleiner Schlossplatz“ kosten 30 Euro, Kinder bis zwölf Jahre in Begleitung erhalten ein kostenfreies Ticket. Das Festival bietet Platz für bis zu 1.500 Menschen. Es lohnt sich, einen Besuch des Festivals mit einem Abstecher ins Kunstmuseum zu verbinden. Dort ist Eintritt im Rahmen des Doppeljubiläums (noch bis 12. Oktober) kostenfrei. Beim Festival ist der Wiedereinlass möglich.
20 Jahre Kunstmuseum – Sound of Kleiner Schlossplatz Infos und Tickets für das Festival am 19. Juli gibt es hier.