Zweites Benefizkonzert für Robin

Mehrere Bands spielen heute in der Gemeindehalle in Aspach – 19-jähriger Unterweissacher leidet an Spinozerebellärer Ataxie Typ 2

Heute Abend ab 19 Uhr gibt es in der Gemeindehalle in Großaspach ein Benefizkonzert für Robin Schmetzer. Der Unterweissacher leidet an der unheilbaren Krankheit Spinozerebelläre Ataxie Typ 2 (SCA Typ 2). Robin Schmetzer hat bereits eine Stammzelltherapie in Thailand bekommen. Doch nicht nur diese war mit hohen Kosten verbunden.

Die Nodding Heads mit Konzertorganisatorin Selina Aladar (Dritte von links) bei einem Auftritt in Rietenau. Fotos: privat

Die Nodding Heads mit Konzertorganisatorin Selina Aladar (Dritte von links) bei einem Auftritt in Rietenau. Fotos: privat

Von Ingrid Knack

GROSSASPACH. Selina Aladar hatte schon lange die Idee, ein Benefizkonzert für Robin Schmetzer zu verwirklichen. Dann aber kam ihr Dani Suara zuvor, der im vergangenen Jahr, Ende Oktober, genau zu diesem Zweck zu einer Benefizveranstaltung in die Gemeindehalle nach Unterweissach einlud. Dennoch hielt Aladar an ihren Plänen fest und organisierte nun eine Veranstaltung mit der Band Nodding Heads, bei der sie neben Julia Schüler als Sängerin dabei ist (hauptsächlich Pop), mit E.L.A. (hier wird’s rockiger) sowie Jonny Akehurst. Der Frontman der JB Band, auch bekannt als „Der Baumkletterer“ und aus der 2014er-Staffel von „The Voice of Germany“, wird am heutigen 15. November mit zwei Kollegen auftreten. Biggi Binder, Sängerin bei Wendrsonn, hat ebenso ihr Kommen zugesagt. Sie singt bei den Nodding Heads mit. Rund 150 Karten zu je 25 Euro sind schon verkauft worden „200 Leute können wir reinlassen“, erklärt Aladar. Das heißt: Kurzentschlossene haben an der Abendkasse noch die Chance, eine Karte zu ergattern. Neben Sponsoren aus dem Ort, die sich zum Beispiel in Sachen Getränke und Häppchen mit einbringen, zeigte sich auch Bürgermeisterin Sabine Welte-Hauff großzügig. Die Gemeindehalle wird den Künstlern kostenfrei zur Verfügung gestellt.

Selina Aladar kennt Robin nicht persönlich, hat mit ihm aber über Facebook Kontakt. „Ich mach eh gern Musik, warum also nicht etwas Gutes tun damit?“, erklärt sie ihre Motivation für das Benefizkonzert. Robin hat eine sehr seltene Krankheit, bei der das Kleinhirn und die Nervenzellen im Rückenmark unaufhaltsam zerstört werden Als er im Sommer des vergangenen Jahres eine Stammzelltherapie erhielt, war damit die Hoffnung verbunden, den Verlauf seiner Krankheit zu verlangsamen. Damals war auch die Rede davon, dass er die Therapie möglicherweise wiederholen müsse. Es sind immense Kosten, die auf die Familie durch die Krankheit Robins zukamen und ziemlich sicher auch noch zukommen werden. Wie es ihm heute geht? „Es geht so“, sagt seine Mutter Sabrina Clauss-Schmetzer. Er sei oft bei der Physiotherapie und in seiner Freizeit meist zu Hause. Vermehrt kämpft er wieder mit Gleichgewichtsproblemen, wodurch es auch zu Stürzen kommt. „Am 2. Oktober haben wir deshalb einen Termin in der Uni-Klinik München im Schwindel- und Gleichgewichtszentrum“, schrieb Robin vor einiger Zeit auf der Facebook-Seite „Spendet Robin Lebenszeit“. Die Familie denkt über eine zweite Therapie in Thailand nach. Mittlerweile ist der Unterweissacher im dritten Ausbildungsjahr bei der Hermann Erkert GmbH in Sulzbach. Er wird Industriemechaniker. Als Robin Schmetzer spürte, dass irgendetwas mit seinem Körper nicht stimmte, ging er noch zur Schule. Er besuchte das Bildungszentrum Weissacher Tal. Und er spielte bei den Backnanger Wolverines American Football. Davor hatte er gekickt. Beim SV Unterweissach und dann beim SV Allmersbach im Tal. Über ein Jahr dauerte es, bis die Diagnose feststand. Seither dreht sich sehr vieles in der sechsköpfigen Familie um Robin und seine Krankheit – Robin hat noch zwei Brüder und eine Schwester. „Das Positive ist, dass meine Familie noch weiter zusammengewachsen ist, vor allem das Verhältnis zu meiner kleinen Schwester Mia ist sehr eng geworden, und sie hilft mir mein Zimmer aufzuräumen und unterstützt mich, wenn ich etwas nicht alleine schaffe“ schreibt Robin auf Facebook.

Robin Schmetzer

Robin Schmetzer

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Erstellt:
15. November 2019, 06:00 Uhr

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